Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Etwas weniger trocken und mit stärkerem Bezug zu Deutschland:
Michael Hartmann;
Die Abgehobenen
Wie die Eliten die Demokratie gefährden
Amazon
Wikipedia über den Autor
Gibt’s auch als Hörbuch.
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Soweit ich verstehe, geht es um die Elite im Sinne von Reichtum. Das ist allerdings nur ein Aspekt von Macht und Einfluß, den es natürlich schon immer gab und immer geben wird. Diesen Aspekt sehen vor allem linke Welterklärungen als am Relevantesten an, weil es in die Weltsicht mit Klassenkampf passt.
Ich halte allerdings den politisch-gesellschaftlichen Einfluß von politischen und medialen Eliten, die den Rest der Welt nach ihren moralischen Vorstellungen gestalten und beeinflussen wollen, für relevanter.
Der Unterschied zwischen den beiden Eliten in meinen Augen ist, daß die erste Gruppe nachvollziebare und vorhersehbare Interessen hat, quasi rational erklärbar (Eigennutz), während die zweite Gruppe mehr ideologiebasiert daherkommt, und damit ihr Potential, großen Schaden anzurichten (wirtschaftlich, aber auch bzgl. Glaubwürdigkeit von Politik, gesellschaftlicher Frieden, etc.) , höher ist.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Aktuell besitzt die ärmere Hälfte der deutschen Bevölkerung nur 1.3% des gesamten Vermögens. Dem wohlhabendsten 1% der Bevölkerung gehört über ein Drittel des gesamten Vermögens in Deutschland.
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Diese Zahlen sind eindrucksvoll, aber offenbar wenig relevant bzgl. des Gini-Koeffizienten, der in meinem Link als Maß für Ungleichheit benutzt wird. Und für mich bleibt es weiterhin nicht entscheidend, sich mit anderen zu vergleichen, sondern die Lebensbedingungen des Einzelnen zu betrachten.
Auch wenn fast alle arm sind, wie es im real existierenden Sozialismus war, geht es noch lange nicht vielen gut, aber auch bei großen Unterschieden kann es einer Mehrheit besser gehen. Sich auf die Unterschied zu konzentrieren lenkt vom eigentlich Wichtigem ab durch eine unproduktive Neid-Debatte, finde ich. Und in der Geschichte fällt mir kein Beispiel ein, bei dem nach Enteignung von Reichen es den Massen nennenswert besser ging.
Das ist natürlich kein Grund, sich nicht über Verbesserung der Lebensbedingungen der Ärmeren Gedanken zu machen.