Wir "holen" uns keine "Probleme" ins Land, sondern es kommen Menschen zu uns, von denen die meisten vor Kriegen flüchten.
Du oder Deine Geschäftspartner haben aber insoweit recht, als dass ein zahlenmäßiges Ungleichgewicht besteht. Deutschland und Östereich nehmen, bezogen auf die Einwohnerzahl, deutlich mehr Menschen auf als der EU-Durchschnitt. Viele Asylanträge gibt es außerdem in Frankreich, Spanien und Italien.
Im Durchschnitt aller EU-Länder entfallen 2.300 Asylanträge auf jeweils 1 Million Einwohner. Hier der Vergleich mit Ländern, die Du oben genannt hast. Ergänz habe ich Ungarn, da hier gelegentlich mit diesem Land argumentiert wird:
ASYLANTRÄGE JE 1 MILLION EINWOHNER
2.300 EU-Durchschnitt
3.900 Deutschland
6.100 Österreich
850 Schweden
518 Rumänien
210 Polen
3 Ungarn
Man erkennt ein deutliches Ungleichgewicht. Ob jedoch die unteren Vier auf dieser Liste den Kopf über uns schütteln sollten? Aus meiner Sicht sind sie eher ein Teil des Problems.
Menschen, die den Krieg miterlebt haben und hier in eine gewaltfreie Gesellschaft kommen sind potenzielle Probleme. Die meisten brauchen unglaublich viel Unterstützung, um in unserer Gesellschaft angepasst leben zu können. Sonst werden sie Probleme.
Diese sehr intensive Unterstützung der Kriegstraumatisierten können sich Länder nur in einer geringen Stückzahl leisten. Es ist sinnlos, Asylzahlen zwischen den Ländern zu vergleichen, da jedes Land ein eigene Kapazitätsgrenze hat, aus verschiedenen Gründen.
Nun, eine Statistik zu den Ländern gibt es ja mittlerweile schon.
Scheinbar glauben mittlerweile viele Mitmenschen, dass die AfD die Probleme besser lösen wird. Ich halte das für einen Irrglauben. Letztendlich wird sie auch dir ganz persönlich schaden, weil du eben Teil dieser Gesellschaft bist. Oder glaubst du, es wird nur um gewalttätige Ausreisepflichtige gehen? Bereits höre ich bspw., dass man wieder Mann+Frau als Ehe in den Mittelpunkt stellen will.
Muss ich dir übersetzen, was das heißt?
Wo liest du denn das, dass die AFD Mann+Frau als Partnerschaft (braucht man Ehe???) den Mittelpunkt stellt? Weidel ist öffentlich lesbisch, hat eine Partnerin. Würde mich es also wundern, wenn gleichgeschlechtliche Setups nicht akzeptiert wären.
Hast du da einen Beleg aus dem AFD Parteiprogramm?
Wo liest du denn das, dass die AFD Mann+Frau als Partnerschaft (braucht man Ehe???) den Mittelpunkt stellt? Weidel ist öffentlich lesbisch, hat eine Partnerin. Würde mich es also wundern, wenn gleichgeschlechtliche Setups nicht akzeptiert wären.
Hast du da einen Beleg aus dem AFD Parteiprogramm?
Die AFD will die Ehe für alle wieder abschaffen. Würdest Du das als Zeichen der Akzeptanz für gleichgeschlechtliche Setups interpretieren?
Es ist sinnlos, Asylzahlen zwischen den Ländern zu vergleichen, da jedes Land ein eigene Kapazitätsgrenze hat, aus verschiedenen Gründen.
Ach so. Vergleichen geht nicht, kopfschütteln aber schon.
Ich bin anderer Meinung. Ich sehe keinen Grund, warum Stockholm nur 800 Menschen Schutz gewähren soll und Wien 12.000. Da stimmt etwas nicht in der EU.
Ich wollte eigentlich unter meinem Beitrag eh noch schreiben: Ich finde Ehe sowieso anachronistisch, egal ob zwischen Mann und Frau oder welcher Genderkombination auch immer.
...bei Kriegsflüchtlingen unterscheiden die Schutz suchen?
Gab es aber schon mal: 1956 flohen sehr viele Ungarn über die Westgrenze. In Auffanglagern in Österreich haben Vertreter verschiedener Staaten die Flüchtlinge interviewt, und die Flüchtlinge wurden aufgeteilt, und zwar stark durch die Bedürfnisse der Aufnahmeländer mit beeinflußt, welche Fachleute gesucht wurden. Allerdings war der Anteil derer, die ohne Schul- oder Berufsausbildung kamen, vernachlässigbar im Vergleich zu den aktuellen Migranten.
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Und wir reden in weiten Teilen nicht von "nicht leistbar" sondern maximal von geringfüfig unbequem. Da gibt es reichlich Länder mit weit weniger Geld die pro Einwohner weit mehr Flüchtlinge beherbergen als irgendein Land in Europa.
Im Begriff leistbar ist nicht nur Geld, sondern auch (und vermutlich noch wichtiger) gesellschaftliche/kulturelle Kompatibilität. Menschen aus einer Kultur, die Werte hochhält und sich mit Integration schwer tut, die bei uns nicht passen, sind in viel kleinerer Zahl "leistbar", als Menschen aus verwandten Kulturen. Wer das ignoriert, riskiert hohe gesellschaftliche Spannungen - wie sie schon länger in Frankreich und England, und zunehmend auch in Deutschland bemerkbar werden. Dänemark hat dagegen kürzlich Maßnahmen ergriffen, Schweden reagiert langsam auch, andere Länder beugen vor, indem sie den Zuzug früh begrenzen. Was tut Deutschland in diesem Punkt?
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)