Würdet ihr euch dann auch flächendeckend an die 30 halten oder müsste man als Autofahrer damit rechnen, dass man links und rechts von deutlich schnelleren Radfahrern überholt wird?.
Wer von den Autofahrer fordert, sich flächendeckend an Tempo 30 zu halten, kann/sollte eigentlich auch mit dem Rad nicht schneller als die Autos fahren. Fahrräder sind in meinen Augen weitgehend gleichberechtigte Fahrzeuge zu Autos, also gleiche Rechte, aber auch gleiche Pflichten.
Ich bin nicht ganz so schnell, inzwischen eher seltener über 30 km/h in der Ebene unterwegs, aber natürlich macht es schon gelegentlich Spaß, in der Ortseinfahrt das Überwachungsschild mit dem Smiley zu einem traurigen Smiley zu provozieren, indem man die 30 um ein paar km/h überschreitet. Das ist dann halt ein Spiel, das man gelegentlich, und wenn allein auf der Straße, mal machen kann. Aber generell hat man dann als Radler auch im Verkehr mitzuschwimmen.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Gilt denn für Radfahrer ein generelles Überholverbot bei stockendem Verkehr?
Jein. Soweit ich weiß, darf man als Radler z.B. an der Ampel seitlich neben den Autos vorsichtig vorfahren, solange diese stehen. Sobald die Schlange rollt, dann eben nicht mehr. Ich fnde es auch gefährlich, zwischen rollenden Autos zu schlängeln, ich kann nicht erwarten, daß Autofahrer damit rechnen, und nicht mal einfach zur Seite ziehen oder gar eine Tür öffnen...
Das Problem hatte ich nur einmal richtig nervig: B3 von Darmstadt nach Süden, 2-Spurig, mit Radweg als Seitenstreifen, leicht bergab. Da rollt man ca. 6 km mit Tempo 35 - 40 normal neben den Autos, die mit 100 langfahren. Es war aber Stau, und die Autos zogen, um die Rettungsgasse freizulassen, auf die Standspur (kaum einer nimmt es als Radweg wahr). Da bin ich dann auch zwischen den Autos (0 - 10 km/h) langsam mit max. 20 nach vorne geschlängelt. Die Geduld, bei den Autos zu bleiben, war für 4 km Restweg nicht da. Es war aber stressig.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Aber um deine Frage zu beantworten: ja, wohnt man mitten in der Stadt, muss man mit einem gewissen Geräuschpegel leben, ansonsten muss man umziehen. Man kann nicht die Ruhe wie in Kleinobergreutelbach erwarten.
Aber die Kleinobergreutelbacher können erwarten, mit ihrem Auto möglichst zackig in die Stadt und wieder raus zu fahren?
Aber die Kleinobergreutelbacher können erwarten, mit ihrem Auto möglichst zackig in die Stadt und wieder raus zu fahren?
Und die Kleinobergreutelbacher müssen hinnehmen, wenn die Städter am Sonntag durch ihr Dörfer fahren, weil sie denken, ins Grüne zu müssen? ;-)
Mal übertrieben, um meinen Standpunkt zu erklären: wohnst du an einer viel befahrenen Kreuzung, weil die Wohnung günstig ist, in der Nachbarschaft der REWE und der Arzt ist, kannst du nicht erwarten, dass die Kreuzung verkehrsberuhigt wird.
Mal übertrieben, um meinen Standpunkt zu erklären: wohnst du an einer viel befahrenen Kreuzung, weil die Wohnung günstig ist, in der Nachbarschaft der REWE und der Arzt ist, kannst du nicht erwarten, dass die Kreuzung verkehrsberuhigt wird.
Mal ganz ohne Übertreibung: An den verkehrsreichen Straßen und Kreuzungen wohnen überwiegend ärmere Menschen, die bei der Wahl ihres Wohnraums wenig Spielräume haben.
Die Mehrheit dieser Gruppe in den Städten hat überhaupt kein Auto. Hingegen geht der Trend bei den besser Verdienenden in Deutschland eindeutig zum Zweit-oder Drittauto.
Lasten und Nutzen des Straßenverkehrs sind ungerecht verteilt. Etwas Rücksichtnahme bei den Verkehrsregeln ist mehr als angebracht.
Wer von den Autofahrer fordert, sich flächendeckend an Tempo 30 zu halten, kann/sollte eigentlich auch mit dem Rad nicht schneller als die Autos fahren. Fahrräder sind in meinen Augen weitgehend gleichberechtigte Fahrzeuge zu Autos, also gleiche Rechte, aber auch gleiche Pflichten.
Es geht hier doch um CO 2 Ausstoß und potentielle Gefährdung, nicht um abstruse Gerechtigkeitsvorstellungen....
Ich würde dann mal sofort einfordern, daß mir für mein Fahrrad auch die gleiche Fläche zum Parken von der Stadt zur Verfügung gestellt wird wie für ein Auto.
Es geht hier doch um CO 2 Ausstoß und potentielle Gefährdung, nicht um abstruse Gerechtigkeitsvorstellungen....
Und du meinst, von einem lautlosen Radfahrer, der mit 30 oder mehr unterwegs ist, geht keine Gefahr aus? Ich würde mal behaupten, der Bremsweg des Radfahrer ist, selbst wenn dieser bremsbereit ist, deutlich länger als die von Arne oben für ein Auto genannten Werte. Wenn der Radfahrer auf seinem Aerolenker verweilt, vermutlich nochmal mehr.
Wenn wir von Sicherheit sprechen, dann müssen die entsprechende Regeln auch für alle gelten. Es macht keinen Sinn, nur Autofahrer als das alleinige Risiko darzustellen und sich dann als Radfahrer zurückzulehnen und zu sagen: "Von mir geht ja keine Gefahr aus, deshalb muss es für mich keine Regeln geben."