Rad ist ein gutes Stichwort: Das würde auch 30 für alle Radfahrer inkl. Triathleten bedeuten.
Nein, generelle Tempolimits gelten nicht für Radler.
Z.b. auch jetzt die 50 km/h in Städten gelten nicht für Radler, wenn ein Schild da steht allerdings schon.
Um mal wieder etwas ernsthafte Argumente in die Diskussion zu bringen:
Zürich hat vor nicht allzu langer Zeit per Bürgerabstimmung beschlossen, Tempo 30 flächendeckend einzuführen.
Was man nicht bedacht oder verdrängt hatte: der ÖV, vor allem die Busse, werden auch ausgebremst. Was erstmal nicht so schlimm klingt, aber es verlangt in der Realität
a) Investittionen in den Fuhrpark, falls man den gleichen Takt beibehalten will. Es sind halt dann mehr Fahrzeuge auf der Route unterwegs.
b) Kosten für zusätzliches Personal. Das man derzeit schon nicht findet. Ganz banal wird das wohl nicht.
Alles in allem wohl ca. 20 Millionen pro Jahr an Kosten. Gut, das kann man einer Stadt wie Zürich sicher zumuten (da verrechnet man sich, zum Glück zu den eigenen Gunsten, beim Budget auch mal um 400 Mio. Passt schon). Aber man sollte so ehrlich sein, dass man eben nicht nur selektiv den Individualverkehr ausbremsen kann.
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Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...
Würdet ihr euch dann auch flächendeckend an die 30 halten oder müsste man als Autofahrer damit rechnen, dass man links und rechts von deutlich schnelleren Radfahrern überholt wird?
Bei vorgeschriebenen 30 km/h fahren die meisten wohl etwas schneller, also mit vielleicht 35 km/h. Dasselbe gilt für "Tempo 50", wo auch eher mit 55-60 km/h gefahren wird. Fast jeder muss vor einem Blitzer etwas abbremsen.
Gerade im Bereich von Ampelkreuzungen wird das zulässige Tempo gerne überschritten, um noch bei grün über die Ampel zu kommen. Hier kommt es häufig zu tödlichen Unfällen mit Radfahrern oder Fußgängern. Einen solchen Zusammenprall überlebt man in der Regel nicht.
In der Praxis wird man daher kaum Autos mit dem Rad überholen, selbst wenn 30 km/h als Höchstgeschwindigkeit vorgeschrieben sind. Eher wird man von zu schnell fahrenden Autos überholt, bei gleichzeitiger Missachtung des seitlichen Mindestabstands und im Gegenverkehr. Das ist normaler Radleralltag.
Ausnahmen machen Limits wässrig.
Generelle Limits (ohne zeitliche Beschränkungen) sind für alle einfach zu kapieren.
Man setzt sich ins Auto und weiß genau: Ich bin in der Stadt, da gilt 30, überall, immer, fertig.....
Na, dann bin ich ja fein raus. Ich bin sowieso meistens mit dem Moped in Stuttgart unterwegs. Ein kurzer Griff am Gasgriff und das Ich-fahre-super-korrekt-29-Problem verschwindet im Rückspielgel.
Nein, generelle Tempolimits gelten nicht für Radler.
Z.b. auch jetzt die 50 km/h in Städten gelten nicht für Radler, wenn ein Schild da steht allerdings schon.
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Den Grund findet sicher jeder selbst
Danke! ich vermute, dass bei der Erstellung der STVO, wie man ja auch an anderen Stellen sieht, andere Verkehrsteilnehmer als Kraftfahrzeuge nur eine untergeordnete Rolle gespielt haben und man sich auch nicht vorstellen konnte, dass mal über allgemeine Tempolimits in Bereichen diskutiert wird, die der durchschnittliche Radfahrer problemlos erreichen kann. Insofern vermute ich, dass entsprechende Passagen langfristig angepasst werden. Alles andere wäre aus meiner Sicht unsinnig. Wieso sollen einzelne Verkehrsteilnehmer schneller fahren dürfen als ein allgemeines Tempolimit.
Ein Zusammenstoß eines Fußgängers mit eine Radfahrer dürfte zwar weniger gefährlich sein, als mit einem Auto, unverletzt wird er aber auch nicht rauskommen.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Bei vorgeschriebenen 30 km/h fahren die meisten wohl etwas schneller, also mit vielleicht 35 km/h. Dasselbe gilt für "Tempo 50", wo auch eher mit 55-60 km/h gefahren wird. Fast jeder muss vor einem Blitzer etwas abbremsen.
Gerade im Bereich von Ampelkreuzungen wird das zulässige Tempo gerne überschritten, um noch bei grün über die Ampel zu kommen. Hier kommt es häufig zu tödlichen Unfällen mit Radfahrern oder Fußgängern. Einen solchen Zusammenprall überlebt man in der Regel nicht.
In der Praxis wird man daher kaum Autos mit dem Rad überholen, selbst wenn 30 km/h als Höchstgeschwindigkeit vorgeschrieben sind. Eher wird man von zu schnell fahrenden Autos überholt, bei gleichzeitiger Missachtung des seitlichen Mindestabstands und im Gegenverkehr. Das ist normaler Radleralltag.
Das mag sein, beantwortet aber meine Frage nicht. Passt du die Geschwindigkeit an, wenn in einer Ortschaft 30 vorgegeben sind?
Nebenbei sind die 30 auf dem Tacho häufig realistische 25-27 (Vergleich mit den stationären Smilie-Gschwindigkeitsanzeigen und Garmin), 35 also realistische 30, während der durchschnittliche Radfahrer GPS-genau unterwegs ist.
Meine Erfahrung ist, dass sich viele Radfahrer gerade in stockendem Verkehr gerne durchschlängeln und auch gerne mal zum großen Überholen ansetzen. Wenn sich Autofahrer z.B. aufgrund eines bekannten Blitzers oder anderen Gründen haargenau an die 30 halten, hängen ihnen relativ schnell auch Radfahrer im Kofferraum.
Mit dem Finger auf die anderen Verkehrsteilnehmer zeigen, bringt aber wenig. Als wechselweiser Auto- und Radfahrer sehe ich genauso viele Radfahrer wie Autofahrer, die für sich eine sehr weite Auslegung der STVO in Anspruch nehmen.
Die Frage war eben: Wenn die Regeln für alle gelten, halten sich auch die Radfahrer daran? Da wir hier eben viele sehr schnelle Radfahrer haben, aus meiner Sicht eine nicht unberechtigte Frage.
Na, dann bin ich ja fein raus. Ich bin sowieso meistens mit dem Moped in Stuttgart unterwegs. Ein kurzer Griff am Gasgriff und das Ich-fahre-super-korrekt-29-Problem verschwindet im Rückspielgel.
In Freiburg gilt auf den meisten Straßen Tempo 30, was ich unterstütze. Darum fahre ich dort auch möglichst genau 30. Wir haben hier viele Blitzer, sodass man wirklich entspannter fährt, wenn man sich an die Regeln hält.
Was total nervt: Wenn man bei 30 km/h einen Zeitgenossen im Rückspiegel hat, der einen totalen Koller bekommt und bei nächster Gelegenheit mit aufheulendem Motor kopfschüttelnd einen Zwischensprint hinlegt, selbst wenn unter dem Tempo-30-Schild der Zusatz "Altenheim" oder "Schule" angebracht ist – um dann an der nächsten Ampel genau vor einem zu stehen.
In Freiburg gilt auf den meisten Straßen Tempo 30, was ich unterstütze. Darum fahre ich dort auch möglichst genau 30. Wir haben hier viele Blitzer, sodass man wirklich entspannter fährt, wenn man sich an die Regeln hält.
Was total nervt: Wenn man bei 30 km/h einen Zeitgenossen im Rückspiegel hat, der einen totalen Koller bekommt und bei nächster Gelegenheit mit aufheulendem Motor kopfschüttelnd einen Zwischensprint hinlegt, selbst wenn unter dem Tempo-30-Schild der Zusatz "Altenheim" oder "Schule" angebracht ist – um dann an der nächsten Ampel genau vor einem zu stehen.
Damit keine Missverständnisse aufkommen: nötigen tue ich niemanden. Manchmal habe ich den Eindruck, es wird provozierend knapp unter 30 oder 40 gefahren. Weniger als 30 oder 40 ist einfach brutal langsam, wenn die Straße frei und/oder mehrspurig ist. Wenn man mitten in der Stadt wohnt und diese Annehmlichkeiten genießt, muss man auch einen gewissen Geräuschpegel ertragen. Würde ich aufs Land ziehen, kann ich auch nicht erwarten, dass alle 8 Minuten ein Stadtbus am Eck steht, so wie das bei mir der Fall ist.
Hier in der Straße ist eine Schule für Behinderte und ein Kindergarten. Es gibt einen Abschnitt mit 20 km/h. Selbstverständlich schleiche ich hier herum. Das finde ich auch i.O.
Bei uns ist innerorts schon vielfach 30, nur interessiert das den Durchschnittsautofahrer überhaupt nicht. Er nimmt ein entsprechendes Schild höchstens zum Anlass, noch mal so richtig den Motor aufheulen zu lassen und einen Sprint hinzulegen - bis zur nächsten Kurve oder Ampel. Andere Verkehrsteilnehmer fungieren da eher unter der Rubrik Kollateralschaden, sollen sie halt woanders fahren.
Wenn ich, was selten vorkommt, mit dem Auto fahre und mich brav an die 30 halte, werde ich angehupt und in einem lebensgefährlichen Manöver überholt, gerne auch mit entsprechenden Titulaturen der (meist) Beifahrerin...
Mit dem Rad schaffe ich nicht mal außerhalb der Stadt 30km/h, von daher ist das innerorts nicht mein Problem. "Durchschlängeln" kenne ich nur von Motorradfahrern und E-Scootern, wenn letztere nicht gleich auf dem Fußweg bleiben.
Ich wäre für ein generelles Tempo30-Limit innerorts. Schneller ist man meistens sowieso nicht und vielleicht erweisen sich dann die dämlichen Ampelsprints als das, was sie sind: gefährlich und sinnlos.