So, dann beenden wir das Thema Podersdorf 2024 mal wie ein Paper: Reflexion und Ausblick.
Reflexion
Kommen wir erst mal zum Training. Was hat gut geklappt, was eher nicht so?
Mein Training bestand vor allem aus hohem Umfang im GA1. Intensität habe ich das ganze Jahr eigentlich nur in Wettkämpfen gehabt und 3 mal für Race Pace Einheiten.
Grundsätzlich würde ich sagen, dass der Ansatz schon recht gut funktioniert hat. Ich konnte die Form das ganze Jahr über mehr oder weniger kontinuierlich steigern. Ich dachte zwar zwischenzeitlich mal, das wird eine grandiose Frühform (wir erinnern uns an die Ergebnisse bei der Mitteldistanz in Steinfurt und beim Citylauf Lingen im Mai/ Juni), aber irgendwie ging doch immer noch etwas mehr. Zwei Wochen vor der Langdistanz hatte ich die besten Trainings meines Lebens. Leichte Beine, niedriger Puls und hohe Leistung .
Außerdem ist mir während des Trainings immer wieder klar geworden, dass es genau das ist, was ich liebe

. Einfach morgens aufstehen, 1, 2 oder auch mal drei Stunden Radeln oder laufen. Dann den Rest des Tages arbeiten und ich bin glücklich. Am Wochenende einfach mal 5 Stunden raus und den Rest des Tages lesen oder Ähnliches. Herrlich . Intensive Sessions stressen mich hingegen eher und machen mir auch nicht wirklich Spaß.
Wo der Ansatz leider nicht ganz so gut funktioniert, ist beim Schwimmen

. Hier fehlen mir wohl sowohl Kraft als auch Technik und beides bekommt man leider nicht durch stumpfes Dauerschwimmen.
Dann das Thema Ernährung. In drei Race Pace Einheiten konnte ich meine Ernährung eigentlich recht gut vertragen. Das Problem ist dann die Umsetzung im Wettkampf. Die extreme Hitze in Podersdorf konnte ich einfach nicht trainieren (ich war ja schon froh, wenn wir hier mal über 20 Grad hatten) und die extreme Menge Flüssigkeit, die ich gebraucht hätte, habe ich unterschätzt. Als es dann zum Lauf kam und mir klar wurde, dass es nicht reicht habe ich mich mehr oder weniger komplett aufgegeben und die Verpflegung quasi ignoriert. Das muss besser werden.
Das ganz große Problem ist der Kopf

. Solange ich einfach nur locker vor mich hin trainiere und kleinere Wettkämpfe mache, ist alles bestens und ich bin super zufireden. Bei großen Events mache ich mir einfach zu viele Gedanken. Der Aufwand, den ich dafür betreibe und zu ehrgeizige Ziele setzen mimch irgendwie unter Druck .
Wie geht es also weiter?
Erst mal muss ich für mich aufarbeiten, wie ich so einen üblen Einbruch erleiden konnte. Die letzten km auf dem Rad mit nicht mal 150 W und in Marathon über 03:30 h. Das hätte ich mir nie vorstellen können. Im Training konnte ich immer noch irgendwie mit 200 W nach Hause eiern, wenn mal ein Hungerast kam und dann 20 km mit 04:30/km laufen. Wau, ging das in Podersdorf nicht? War es die Hitze? Habe ich überzockt? Hat mich der Stress in den beiden Wochen so sehr geschwächt? Oder war das Training doch nicht so erfolgreich? Ich weiß es noch nicht genau, aber ich werde probieren, es herauszufinden

Vielleicht hat von Euch noch jemadn eine Idee.
Trainingstechisch bereite ich mich nun auf den Winter vor. Ich habe Lust, noch einige kleine Laufwettkämpfe bei mir in der Region zu machen und vieleicht mache ich dafür sogar mal das ein oder andere Intervalltraining. Bis Ende Januar werde ich mich darauf konzentrieren und vielleicht dann noch einen schnellen Marathon laufen. Die Bike-Sessions werden in der Zeit besonders ruhig werden. Beim Schwimmen möchte ich mit einem Trainer an meiner Technik arbeiten und außerdem ein bis zwei mal in der Woche Krafttraining einbauen. (Eigentlich möchte ich nicht, aber es ist nun mal sinnvoll

).
Dann werde ich mich wieder verstärkt auf das Triathlontraininig konzentrieren. Langfristrig bleibt das Ziel auf jeden Fall eine Sub 9 im Wettkampf . Mit wenigier Denken und / oder bei besserem Wetter hätte ich es - glaube ich - dieses Jahr schon schaffen können
Für nächstes Jahr muss ich meinen Ziele aber wohl etwwas zurückschrauben. Die Belastung aus Promotion und Arbeit ist sicherlich nicht zu unterschätzen. Da schaue ich einfach in den nächsten Monaten mal, was trainingstechnisch noch geht.
Deswegen werde ich das nächste Jahr wohl eher nutzen, um den Kopf zu trainieren. Ich muss einfach lernen, besser mit der Wettkampfsituation umzugehen. Was mir dabei vielleicht helfen kann, ist einen Wettkampf zu wählen, bei dem die Chancen auf Sub 9 nicht/ kaum gegeben sind und bei dem ich wenig Aufwand habe. Das reduziert für mich den gefühlten Druck. Vielleicht starte ich nächstes Jahr beim Frysman, Gelreman oder Osteeman. Für mich allles leicht zu erreichen und kurzfristig planbar. Das nimmt den gefühlten Druck.
Abseits davon kann ich vielleicht im nächsten Jahr noch etwas an der Aerodynamik arbeiten. Wenn ich mir anschaue, wie schnell einige im Forum unterwegs sind, könnte da noch etwas Potenzial sein, auch wenn ich im Vergleich zu meinen Freunden und bekannten schon echt gut unterwegs bin.
Die genauer Pläne für nächstes Jahr sind also offen, aber es ist ja noch Zeit. Ich freue mich auf den Winter und schaue mal, was dann wird