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Alt 29.11.2024, 07:43   #14897
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
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Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
Bzgl. Treibhausgase reduzieren könnte man sicher durch eine Erhöhung der Effizienz von eingesetzten Maschinen (also z.B. hohe Erträge je Hektar und Traktor-Energie) - dazu gehören Punkte wie ertragreiche, klimaangepasste Pflanzen, gute Düngung, aber auch z.B. Glyphosat, um Pflügen zu verringern. Elektro-Traktoren sind m.W. noch in den Kinderschuhen. Bio-Diesel kann hier eher evtl. klimafreundlicher sein. Allerdings ist hier Klima nicht alles; Begrenzung der Düngung ist oft nötig, Bio-Landwirtschaft und Artenvielfalt sind wichtige Werte - und das ist alles teilweise gegenläufig zu Klimazielen, da es zu geringerem Ertrag und damit mehr Emission je Ertrag führt. Eine gute Balance ist hier schon ein Gewinn, alles bekommt man nie.
Also Landmaschinen effizienter einsetzen, gute Düngung, Glyphosat, sowie künstliche Treibstoffe, die aus erneuerbarem Strom hergestellt werden.

Bis auf den künstlichen Treibstoff gibt es das alles bereits heute, und jeder Landwirt dürfte Dir versichern, dass er seine Maschinen effizient einsetzt, schließlich hat er weder Zeit noch Geld zu verschenken.

Künstliche Treibstoffe werden sehr teuer sein. Das steht in Konflikt mit Deinem Hauptargument: Wenn bei uns die landwirtschaftliche Produktion teurer wird, wandert sie nach Brasilien ab. Für den Wettbewerb um den Supermarktkunden besteht kein Unterschied, ob das Fleisch nun durch eine Emissionssteuer oder durch teure Kraftstoffe im Preis steigt. Es ist nicht einzusehen, warum Du für teure Kraftstoffe und gegen eine Emissionssteuer plädierst. Die teuren Kraftstoffe erhöhen absurderweise die Kosten auch für nachhaltig hergestellte pflanzliche Produkte, was kontraproduktiv ist.

Tatsächlich wird in der Europäischen Union die Fleischproduktion massiv subventioniert. Subventionen für die Bauern sind der mit Abstand größte Haushaltsposten der EU und machen fast die Hälfte des gesamten EU-Haushalts aus. Es wird sehr schwer, diesen trägen Tanker politisch umzusteuern. Eine der wenigen Maßnahmen, die politisch möglich erscheinen, besteht darin, die Umsatzsteuer für nachhaltig hergestellte Lebensmittel zu senken und für umweltschädlich hergestellte Lebensmittel zu erhöhen.

Aktuell ist es umgekehrt: Hafer-, Mandel- und Sojamilch werden in Deutschland mit 19% besteuert. Für Kuhmilch zahlt man dagegen nur den ermäßigten Steuersatz von 7%.

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Alt 29.11.2024, 10:12   #14898
Schwarzfahrer
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Registriert seit: 15.01.2009
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Beiträge: 7.527
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
... sowie künstliche Treibstoffe, die aus erneuerbarem Strom hergestellt werden.
Nein, an die habe ich nicht gedacht, höchstens an Treibstoff aus Pflanzen (klassischer Biodiesel...). Diesel aus Strom herzustellen halte ich für unwirtschaftlich; der einzige Nutzen von solchen Ansätzen ist, daß damit überschüssiger Ökostrom lagerfähig wird, und nicht gleich verbraucht werden muß.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Bis auf den künstlichen Treibstoff gibt es das alles bereits heute, und jeder Landwirt dürfte Dir versichern, dass er seine Maschinen effizient einsetzt, schließlich hat er weder Zeit noch Geld zu verschenken.
Das sehe ich nicht ganz so, es gibt immer etwas Verbesserungspotential im tatsächlichen Einsatz (z.B. bei Bewässerung: Pump-Energie sparen durch gezielteren Wassereinsatz, u.v.a.m. - sowas scheitert oft daran, daß sich die Investition nicht schnell genug bezahlt macht, oder einfach an mangender Bereitschaft, das bewährte zu ändern).
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Es ist nicht einzusehen, warum Du für teure Kraftstoffe und gegen eine Emissionssteuer plädierst.
Ich bin nicht für teure Kraftstoffe, sondern für effizientere Maschinen und Nutzung. Und Emissionssteuer dort, wo Emissionen sinnvoll senkbar sind, mag wirken; Emissionssteuer auf Kühe halte ich für lächerlich (auch nach dem Lesen von Siebenschweins Artikel). Dann können wir irgendwann wirklich auch die Atemluft besteuern (Triathleten stoßen sicher mehr CO2 aus, als Couchpotatoes).
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Subventionen für die Bauern sind der mit Abstand größte Haushaltsposten der EU und machen fast die Hälfte des gesamten EU-Haushalts aus. Es wird sehr schwer, diesen trägen Tanker politisch umzusteuern.
Das Thema ist auch vom Klima unabhängig eine große Baustelle, die m.M.n. grundlegend reformiert werden sollte. Dafür sehe ich in der aktuellen EU-Struktur keine Chance, das geht nur wenn alles auf Null gesetzt wird, also aktuelle Struktur auflösen und EU unter neuen Voraussetzungen neu gründen. Das macht keiner.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Eine der wenigen Maßnahmen, die politisch möglich erscheinen, besteht darin, die Umsatzsteuer für nachhaltig hergestellte Lebensmittel zu senken und für umweltschädlich hergestellte Lebensmittel zu erhöhen.
Das ist ein mögliches Kriterium. Ob es einen Konsens gibt, daß dies das wichtigste Kriterium ist, wage ich zu bezweifeln. Man könnte ebenso andere Kriterien finden, wie Nährwert, Gesundheit, Grundnahrungsmittel vs. "Luxus", heimisch vs. weite Transportwege, u.a.m.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Schwarzfahrer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.11.2024, 10:54   #14899
Nepumuk
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Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
Emissionssteuer auf Kühe halte ich für lächerlich (auch nach dem Lesen von Siebenschweins Artikel).
Wieso? Du bist doch sonst auch immer so für Marktmechanismen und realistische Preise. Über diese Besteuerung legt man die Kosten der tierischen Methanemission von der Allgemeinheit auf die tatsächlichen Konsumenten um. Rindfleisch wird teurer, der Konsum sinkt und damit auch die Emission. Der Markt regelt doch angeblich alles, warum da nicht hier auch?
Nepumuk ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.11.2024, 11:12   #14900
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
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Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
Und Emissionssteuer dort, wo Emissionen sinnvoll senkbar sind, mag wirken; Emissionssteuer auf Kühe halte ich für lächerlich ...
Aus meiner Sicht sollte das Verursacher-Prinzip gelten: Wer Umweltschäden verursacht, soll dafür aufkommen. Das muss auch für die Fleischproduktion gelten. Oder warum sollte es ausgerechnet dort nicht gelten?

Darüber hinaus müssen die Maßnahmen zur Reduktion der klimaschädlichen Emissionen geeignet sein, die Emissionen nahe Null zu bringen. Denn das ist schließlich das unvermeidbare Ziel, an dem wir nicht vorbeikommen. Das geht nur durch einen drastisch verringerten Fleisch- und Milchkonsum. Klimaschutz in der Landwirtschaft ist identisch mit der Frage, wie wir als Gesellschaft den Fleisch- und Milchkonsum verringern können.
Klugschnacker ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.11.2024, 11:14   #14901
Schwarzfahrer
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Zitat:
Zitat von Nepumuk Beitrag anzeigen
Wieso? Du bist doch sonst auch immer so für Marktmechanismen und realistische Preise. Über diese Besteuerung legt man die Kosten der tierischen Methanemission von der Allgemeinheit auf die tatsächlichen Konsumenten um. Rindfleisch wird teurer, der Konsum sinkt und damit auch die Emission. Der Markt regelt doch angeblich alles, warum da nicht hier auch?
Weil ich nicht daran glaube, daß man die Ernährungsgewohnheiten der Menschen über Preis dauerhaft ändern kann, oder auch daß man dies sollte, und weil staatliche Preisbeeinflussung eben kein "Marktmechanismus" ist, sondern eher Marktmanipulation.

Die Menschen wollen auch Fleisch essen, und werden dies immer tun. Wenn das Fleisch in Dänemark produziert teuer wird, wird dort irgendwann weniger produziert, weil davon weniger gekauft wird (und die Landwirtschaft ist um eine Subvention reicher, um den Bauern zu helfen). Die Lücke füllen dann Produzenten aus Ländern, die billiger produzieren können, da die Preise nicht durch staatliche Eingriffe beeinflußt werden. Globaler CO2-Effekt bleibt m.M.n. vernachlässigbar.
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Schwarzfahrer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.11.2024, 11:22   #14902
Schwarzfahrer
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Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Aus meiner Sicht sollte das Verursacher-Prinzip gelten: Wer Umweltschäden verursacht, soll dafür aufkommen. Das muss auch für die Fleischproduktion gelten. Oder warum sollte es ausgerechnet dort nicht gelten?
Ich habe nur Verständnis für dieses Prinzip bei vermeidbaren Schäden (z.B. Überdüngung). Tierische Emissionen sind nur durch Abschaffung von Tierhaltung und tierischen Produkten zu erreichen - beides halte ich weder für realistisch, noch für wünschenswert. Abgesehen davon, daß ich die theoretischen Schäden durch tierische Emissionen nur schwer bezifferbar oder auch konkret korrelierbar halte. Beim Verursacher-Prinzip halte ich aber eine klare und direkte Ursache-Wirkungskorrelation aus Fairnessgründen für wichtig.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Darüber hinaus müssen die Maßnahmen zur Reduktion der klimaschädlichen Emissionen geeignet sein, die Emissionen nahe Null zu bringen. Denn das ist schließlich das unvermeidbare Ziel, an dem wir nicht vorbeikommen. Das geht nur durch einen drastisch verringerten Fleisch- und Milchkonsum.
Eben; und das halte in Bezug auf tierische Methan-Emissionen nicht möglich und sinnvoll, weil ich es für falsch halte, die menschliche Ernährung umkrempeln zu wollen. Nach dieser Logik war übrigens Buffalo Bill ein Klimaheld, denn er hat die Millionen Bisons in Nordamerika fast ausgerottet, und damit der Atmosphäre enorme Mengen Methan erspart...
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Schwarzfahrer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.11.2024, 11:37   #14903
Nepumuk
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Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
Weil ich nicht daran glaube, daß man die Ernährungsgewohnheiten der Menschen über Preis dauerhaft ändern kann, oder auch daß man dies sollte, und weil staatliche Preisbeeinflussung eben kein "Marktmechanismus" ist, sondern eher Marktmanipulation.
Das ist doch nur eine spitzfindige Wortklauberei. Der so genannte "Markt" wird doch ununterbrochen manipuliert, durch Subventionen, durch Steuern, durch Werbung, durch Handel, durch internationale Abkommen, durch Politik. Das ist für dich alles gegeben und kein Problem, nur wenn es um Klimaschutzmaßnahmen geht, dann ist es nicht ok.
Formulier das doch einfach gleich so. Du bist gegen alle Klimaschutzmaßnahmen. Ich denke, so fasst man deine Position doch gut zusammen. Wir können uns dann viel Zeit sparen.
Nepumuk ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.11.2024, 11:46   #14904
TriVet
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Weniges ist so umfassend untersucht wie Rinder und ihre Ernährung respektive Ausscheidung, da sind unvorstellbare Summen im Spiel, das ist genauso industriell wie bei Geflügel und Schweinen.
Da ist ziemlich genau zu sagen, wieviel Methan ein Rind welchen alters so fröhlich rülpsend in die Atmosphäre entlässt.
Wer da noch bäuerliche Romantik vor Augen hat ist einfach hundert Jahre zu spät.
Zurück zum sonntagsbraten käme der verfetteten Bevölkerung zwar nicht recht, täte ihr aber gut.
Google „spasshalber“ mal Butter und deren Klimafolgen….
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