Ich weiß nicht ob das ein spezieller Ansatz vom BSW ist. Wer will das nicht?
Kann man oder muss man alle Reichen pauschal über einen Kamm scheren, dass diese asozial sind und sich nur um die Vermehrung ihres Reichtums kümmern?
Die Armen sind andersrum natürlich immer die Opfer.
Wenn jemand hingeht und einfach umverteilen will ist das ein bisschen zu kurz gegriffen.
Ab wann ist man denn reich?
250.000€ Einkommen oder schon 100.000€ ? Wenn man sich den Durchschnitt in D anschaut eher letzteres.
Haben die Reichen - jedenfalls die allermeisten - nicht auch geschuftet um zu ihrem Vermögen zu kommen?
Ich bin nicht reich, manchmal kommt es mir aber vor mit meiner Firma verheiratet zu sein.
Die Akkumulierung von Vermögen ist eine direkte Folge unseres Wirtschaftssystems mit Zins uns Zinseszins. Da müsste man massiv vom Staat her eingreifen um diesen Vorgang zumindest verlangsamt
Bist Du für eine Regierungskoalition zwischen AfD und CDU auf Bundesebene?
Nein, auch wenn ich es z.B. in Sachsen einen Versuch Wert fände (und in Stadtparlamenten oder Kreistagen allemal für praktikabel halte, je nach örtlichem Personal; es gibt nicht nur Höckes in der AfD, sondern auch sehr wohl rationale Menschen. Diese würden so gestärkt, und damit ein besseres Gegengewicht zu den Extremen in der AfD, als die aktuell praktizierte totale Ausgrenzung).
Ich sehe in den letzten Wahlergebnissen eine Mehrheit für konservative Politik. Diese ist nicht umsetzbar, solange man sich scheut, Sachen durchzusetzen, für die auch die AfD stimmen könnte. Wenn aber die CDU mit SPD oder Grünen koaliert, dann kommen gerade konservative Kernthemen zu kurz, und die CDU wird, wie zuletzt die FDP, an Glaubwürdigkeit bei ihren Wählern verlieren.
Ich sehe aktuell nur die Chance für konservative Politik (und Erhalt oder Stärkung einer Kernwählerschaft für die CDU bis zur übernächsten Wahl), wenn die CDU ohne linke Koalitionspartner regiert, und ihre Ideen (also nicht die der AfD, aber auch nicht die von SPD oder Grünen) mit Parlamentsmehrheit umsetzt, ohne Rücksicht darauf, wer dafür stimmt, solange es Mehrheit ist. Und natürlich muß sich mehr und spürbarer ändern, als nach den großspurigen Heißluft-Ankündigungen eines Scholz a la "Abschiebungen in Großem Stil", "Zeitenwende" etc..
Das ist m.M.n. der wahrscheinlichste Weg, um Stimmen von der AfD zurückzuholen, bzw. die AfD auf etwa die Größe der Grünen Kernwählerschaft zu reduzieren.
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Ich weiß nicht ob das ein spezieller Ansatz vom BSW ist. Wer will das nicht?
Kann man oder muss man alle Reichen pauschal über einen Kamm scheren, dass diese asozial sind und sich nur um die Vermehrung ihres Reichtums kümmern?
Die Armen sind andersrum natürlich immer die Opfer.
Wenn jemand hingeht und einfach umverteilen will ist das ein bisschen zu kurz gegriffen.
Ab wann ist man denn reich?
250.000€ Einkommen oder schon 100.000€ ? Wenn man sich den Durchschnitt in D anschaut eher letzteres.
Haben die Reichen - jedenfalls die allermeisten - nicht auch geschuftet um zu ihrem Vermögen zu kommen?
Ich bin nicht reich, manchmal kommt es mir aber vor mit meiner Firma verheiratet zu sein.
Vielleicht magst Du es nicht glauben, aber ich habe zu dem Punkt sehr ähnliche Gedanken, danke für den Beitrag.
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Wer sich für das Thema der immer mehr wachsenden Vermögensschere auf der Welt und politische Änderungsvorschläge dazu interessiert, kommt am Standardwerk vom französischen Wissenschaftler Piketty, Das Kapital im 21. Jahrhundert nicht vorbei. Er und sein Forschungsteam greifen vor allem auf empirische Daten zur Reichtumsentwicklung im Kapitalismus auf eine Datenbank zurück. Sie zeigen in der Analyse der empirischen Daten, dass in der Nachkriegsperiode (nach WK 2) die Vermögensverteilung gerechter, breiter verteilt gewesen ist und erst mit Entwicklung des sog. Finanzkapitalismus quasi wieder eine Refeudalisierung der Vermögensverteilung weltweit entstanden ist mit wachsender Ungleichheit. Er schlägt politische Reformen vor, wie dieses Ungleichgewicht verändert werden kann.
Zitat:
"Das Kapital im 21. Jahrhundert" ist ein Werk von außergewöhnlichem Ehrgeiz, von großer Originalität und von beeindruckendem Rigorismus. Es lenkt unser ganzes Verständnis von Ökonomie in neue Bahnen und konfrontiert uns mit ernüchternden Lektionen für unsere Gegenwart. Wie funktioniert die Akkumulation und Distribution von Kapital? Welche dynamischen Faktoren sind dafür entscheidend? Jede politische Ökonomie umkreist die Fragen nach der langfristigen Evolution von Ungleichheit, der Konzentration von Wohlstand und den Chancen für ökonomisches Wachstum. Aber befriedigende Antworten gab es bislang kaum, weil geeignete Daten und eine klare Theorie fehlten. In "Das Kapital im 21. Jahrhundert" untersucht Thomas Piketty Daten aus 20 Ländern, mit Rückgriffen bis ins 18. Jahrhundert, um die entscheidenden ökonomischen und sozialen Muster freizulegen. Seine Ergebnisse werden die Debatte verändern und setzen die Agenda für eine neue Diskussion über Wohlstand und Ungleichheit in der nächsten Generation. Piketty zeigt, dass das moderne ökonomische Wachstum und die Verbreitung des Wissens es uns ermöglicht haben, Ungleichheit in dem apokalyptischen Ausmaß abzuwenden, das Karl Marx prophezeit hatte. Aber wir haben die Strukturen von Kapital und Ungleichheit nicht in dem Umfang verändert, den uns die optimistischen Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg suggeriert haben. Der Haupttreiber der Ungleichheit - dass Gewinne aus Kapital höher sind als die Wachstumsraten - droht heute vielmehr extreme Formen von Ungleichheit hervorzubringen, die den sozialen Frieden gefährden und die Werte der Demokratie unterminieren.Doch ökonomische Trends sind keine Handlungen Gottes. Politisches Handeln hat ökonomische Ungleichheiten in der Vergangenheit korrigiert, sagt Piketty, und kann das auch wieder tun.
Sahra Wagenknecht hat Volkswirtschaft studiert und sich in ihrer Doktorarbeit mit dem Thema von Sparquoten privater Haushalte und den ökonomischen Modellen dazu befasst. Ich denke schon, sie weiss, was das BSW im Programm zum Stopp des weiteren Anwachsens der Vermögensschere fordert und was es braucht um ein: "Mehr Brutto, aber zugleich mehr Netto vom Brutto für Normalverdiener!" oder eine Rentenreform nach österreichischem Vorbild zu realisieren.
Sahra Wagenknecht hat Volkswirtschaft studiert und sich in ihrer Doktorarbeit mit dem Thema von Sparquoten privater Haushalte und den ökonomischen Modellen dazu befasst. Ich denke schon, sie weiss, was das BSW da im Programm zum Stopp des weiteren Anwachsens der Vermögensschere fordert und was es braucht um ein: "Mehr Brutto, aber zugleich mehr Netto vom Brutto für Normalverdiener!" oder eine Rentenreform nach österreichischem Vorbild zu realisieren.
Was ist das denn ganz konkret und wie will sie das umsetzen?
Dass in Deutschland ein sog. Experte der Bundeswehr wieder die im Irakkrieg verwendete Konstruktion "Koalition der Willigen" aus der Tasche zieht, vor dem Treffen der Willigen (Deutschland, Frankreich, England, Italien, Polen), hätte ich auch in der pessimistischen Verlaufsoption nicht erwartet. Sahra Wagenknecht reagiert entsprechend deutlich auf die verantwortungslosen Vorschläge von Masala. Bodentruppen in die Ukraine? Wagenknecht reagiert scharf auf Experten Masala – „Kriegshasardeure stoppen“
Was ist das denn ganz konkret und wie will sie das umsetzen?
Das Hauptmittel für einen Stopp der wachsenden Ungleichheit wäre:
* eine Reform der Einkommenssteuer, d.h. Entlastung der Geringverdiener, Rentner und der Mittelschicht und deutlich höherer Spitzensteuersatz auf sehr grosse Einkommen.
* Besteuerung von Grossvermögen über 100 Millionen und höhere Steuern auf Aktienrückkäufe und ausgeschüttete Gewinne (Dividenden).
Im Europaprogramm befinden sich weitere Forderungen, die u.a. auf eine Begrenzung der Macht grosser Konzerne abzielen, Reform der Banken und auf die Förderung von KMU´s.
Ich vermute, sie erwartet, hofft auf politische Konstellationen, wo sich entsprechende Umsetzmöglichkeiten ergeben.
Wenn jemand nicht von seiner Arbeit, sondern von den Zinsen (Kapitalerträgen) seines Vermögens in Wohlstand lebt.
Kapitalerträge werden in Deutschland wesentlich geringer besteuert als Arbeit. Für Reiche ist Deutschland daher im internationalen Vergleich ein Niedrigsteuerland. Für Arbeit ist es ein Hochsteuerland.