Demnach kann man mit Erdgas klimaneutral werden, Deiner Meinung nach?
Habe ich nie behauptet. Ich sehe das Ziel "Klimaneutral" als genauso Idealziel, wie Null Verkehrsunfälle u.ä. Es kommt doch darauf an, möglichst schnell eine möglichst große Absenkung des CO2-Ausstoßes und des Ressourcenverbrauchs zu erzielen, mit möglichst geringen Kollateralschäden. Da hat z.B. Fracking in den USA dazu geführt, daß Kohle verdrängt werden konnte, was deutliche CO2-reduktion zur Folge hatte. Die stark grün orientierte Politik der Ampel mit dem Versuch starker staatlicher Regulierung hat bisher den Kohleanteil m.W. nicht so recht reduzieren können (und wenn, wurde lieber eines der modernsten und effizientesten Kohlekraftwerke zerstört, als ein altes, weniger effizientes). Was ist dem Klima dienlicher?
Dem Klima sind auch ausreden wie Ukraine-Krieg u.ä. egal. Entscheidend ist, schnell die einfach zu hebenden Gewinne zu realisieren. Da ist unterm Strich auch z.B. durch Gas statt Kohle fürs gleiche Geld mehr zu holen, als durch einfach immer mehr Windkraftanlagen, die trotzdem noch Kraftwerksbackup brauchen; ebenso bringen optimierte Brennwertkessel statt alter Gaskessel schneller und preiswerter eine CO2-Reduktion in Altbauten als Wärmepumpen, solange unser Strom-Mix ist, wie es ist (zum Preis einer Wärmepumpe können mindestens 3 - 4 Häuser mit Gas modernisiert werden; im Etagenbau ist die Diskrepanz noch größer).
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
- aktuell installiert Großspeicher : 1,8 Gigawattstunden (in etwa der durchschnittliche Tagesverbrauch von 180.000 Haushalten)
- Kapazität deutscher Heimspeicher : 14 Gigawattstunden
- 670 Megawattstunden gewerbliche Speicher
Diese Zahlen sollte man immer den Strombedarf von Deutschland gegenüberstellen: ca. 480 TWh im Jahr,, macht ca. 1325 GWh am Tag. Also decken die aktuellen Speicher gerade mal 1,2 % des Bedarfs ab (oder ca. 2,5 % des Sonne-Wind-Stromanteils am Gesamtbedarf). Um eine wenige Tage andauernde Dunkelflaute abzudecken, wie sie es kürzlich erst gab, reicht das noch sehr lange nicht.
Die Zahl stammt aus 2022; mit steigender Elektrifizierung wird dieser Bedarf auch stark ansteigen. Wieviel die beantragten Großprojekte davon decken, hängen von der Antwort auf Siebenschweins Frage ab: GW sind eben keine GWh.
Und die mögliche Ausbaurate sollte nicht überschätzt werden, wie immer wieder erschreckende Beispiele zeigen, spielt da in Deutschland sehr viel Unfähigkeit zur Organisation oder Überbürokratisierung und Überregulierung leider eine große Rolle.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Erstens steht Moorburg immer noch da und soll in Zukunft die Spitze der deutschen Wasserkrafttechnologie bilden.
Zweitens könnte man bei Deiner Formulierung annehmen, daß das vom Netz nehmen von Moorburg von der Politik vorgegeben wurde.
Nur zur Klärung, das war eine Entscheidung, die ausschließlich vom Betreiber Vattenfall getroffen wurde. So super Effizient stellte sich das Kraftwerk durch die Brille von Vattenfall wohl doch nicht da.
Insbesondere nicht, wenn man bedenkt, daß in Moorburg fast ausschließlich Kohle aus Süd- und Mittelamerika verbrannt wurde.
das Unterstreichen von "müssen" kannst du dir sparen und das Herbeireden von Wohlstandsverlusten ebenfalls, denn wenn du das tust sitzt du mitten in der Falle die die Märchen der Populisten uns weissmachen wollen:
- Atom! (Söder)
- Fusionsreaktoren! (Fritze Merz)
- Gas, am liebsten aus Russland! (BSW, AfD)
....
Ja, um da hinzukommen muss man sich halt bewegen, da glaubt man lieber den Versprechen dass es in der Vergangenheit doch so schön war und man das 1:1 wieder so haben könne: 80er-Jahre=Union, 30er-Jahre=AfD
An dieser Stelle kommt meist noch, dass es mir nur um mich geht und mein Verhalten egoistisch sei. Das hast du vergessen, ansonsten aber alles abgeräumt.
Um deinen vorletzten Absatz geht es doch, um das "hinzukommen". Es reicht eben nicht, sich nur zu bewegen. Das höre ich seit Jahrzehnten. Es kommt auf die Art und Weise an.
Dein zentrales Argument ist die teurere Energie, seit wir kein russisches Gas mehr haben. Der Wegfall dieser Energiequelle ist keine Folge des Klimaschutzes oder einer grünen Energiewende, sondern ist davon unabhängig. Hätten wir uns nicht auf das russische Gas verlassen, hätten wir jetzt dieses Problem nicht....
NS2 und seine Abhängigkeit fand ich schon jeher seltsam. Als das dann mal Trump kritisierte und ich zustimmte, rollten viele Augen: Ruckzuck ist man Populist.