Allerdings sehe ich auch, dass teilweise die Risiken durch die Allgemeinheit getragen worden. 2008 hat man das gut sehen können. Aber auch hier haben die Amerikaner anders agiert. Die sind mit Gewinnen für die Allgemeinheit rausgegangen. Da hat man knallhart auf Marktinstrumente gesetzt. Wir hatten uns im Mikromanagement verfangen. Und vergiss nicht, dass es auch hier die am stärksten die öffentlich rechtlichen Banken getroffen hat. Nicht nur! Aber lies mal die Chatverläufe von Goldman über die stupid German Landesbanken.
Die Interpretation, dass die Bankenkrise 2008 in USA gelöst wurde mit einem Effekt von "Gewinnen für die Allgemeinheit", die finde ich sehr erstaunlich. Denn gerade die (teilweise gefühlte und teilweise reale) Verarmung einer weiteren Mittelstandsgruppe durch die Bankenkrise ist einer der Hauptgründe für den Trump-Aufstieg....
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Ex-Weiser, Mitglied in Axels 100-Tri-Plus-Club Owner of Post 10,000 im "Leben der Anderen"
wenn man über sehr grosse Vermögen spricht habe ich immer Mühe, mir das vorzustellen. Folgendes half mir:
Person A besitzt 250.000. Person B besitzt eine Milliarde.
(Fun Fact: Wenn ihr in Real Life über Zahlen wie Kosten für AKW, Staatsschulden oder den Börsenwert von VW sprecht, fragt mal, ob alle eine Milliarde als Zahl schreiben können. Viele haben da Mühe.)
Welches Verhältnis ist das eigentlich?
Menschen sind oft visuelle Wesen, und das ist dieses Verhältnis: Der Rheinturm in Düsseldorf und das Grashalm vorne links im Vordergrund.
...dahinter ist m.M.n. auch ein unterschiedliches Menschenbild: traue ich jedem zu, sein Leben eigenverantwortlich zu gestalten, oder ...
Dazu muss man nicht über verschiedene Menschenbilder philosophieren, sondern kann sich die Realitäten einer Gesellschaft anschauen. Offenbar gibt es Gesellschaftsbereiche, in denen Geld bitter fehlt, während es in anderen im Überfluss vorhanden ist.
Hier gilt es als Gesellschaft einen Ausgleich zu schaffen.
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(Fun Fact: Wenn ihr in Real Life über Zahlen wie Kosten für AKW, Staatsschulden oder den Börsenwert von VW sprecht, fragt mal, ob alle eine Milliarde als Zahl schreiben können. Viele haben da Mühe.)
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Wenn Du Dir nicht vorstellen kannst, was eine Milliarde ist: gibst Du Deiner Frau jeden Tag 10 000 Euro zum Shoppen, bis die Milliarde aufgebracuht ist. Dann wirst Du sie 274 Jahre nicht wiedersehen.
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Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...
Die Interpretation, dass die Bankenkrise 2008 in USA gelöst wurde mit einem Effekt von "Gewinnen für die Allgemeinheit", die finde ich sehr erstaunlich. Denn gerade die (teilweise gefühlte und teilweise reale) Verarmung einer weiteren Mittelstandsgruppe durch die Bankenkrise ist einer der Hauptgründe für den Trump-Aufstieg....
Es ging um die Vergemeinschaftung der Schulden. Und hier gingen die Steuerzahler als Sieger vom Platz.
Bzgl. der Immobilien weisst Du sich viel besser als ich, dass diese durch die Gesetzgebung getrieben war. Die Banken mussten auch nicht solventen Bürgern Kredite zur Verfügung stellen. Als dann der Schwarze Peter vom Credit Buch der Bank über verschiedene Credit Default Obligations bis ins Anlagevermögen der Landesbanken kam, war das eine nette Geschichte. Nur leider wollten dann die Gläubiger tatsächlich, dass die Kredite auch zurückgezahlt werden. Und dann konnten sich in erster Linie die, die sich eh keine Immobilie hätten leisten sollen, auch in der Realität keine mehr leisten.
Letztendlich ist dann eine beachtliche Summe künstlich aufgeblasener Vermögenswerte auf Normalgröße geschrumpft. Die Buchgewinne konnten nicht realisiert werden.
Da viele auf diese Werte vertraut haben, konnten sie zusätzliche Kredite aufnehmen, die ebenfalls geplatzt sind. Der zugrunde liegende Wert war einfach nicht mehr da.
Die Hypothekenkrise insbesondere in den USA ist ein exzellentes Beispiel dafür, wie gut gemeinte gemeinte Ideen zur Stärkung der Ärmeren in die Katastrophe führen.
Das ist aber nur der Ursprung. Mein Statement bezog sich auf die finanzielle Unterstützung der Kreditinstitute durch den Staat
Das überlasse ich mal Deiner Phantasie. Eins ist aber klar: die Jüngste ist sie dann nicht mehr (Du aber auch nicht). Und die Milliarde ist auch noch weg. Lose-lose?
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Dazu muss man nicht über verschiedene Menschenbilder philosophieren, sondern kann sich die Realitäten einer Gesellschaft anschauen. Offenbar gibt es Gesellschaftsbereiche, in denen Geld bitter fehlt, während es in anderen im Überfluss vorhanden ist.
Hier gilt es als Gesellschaft einen Ausgleich zu schaffen.
Ja, es gibt Bereiche, wo Geld fehlt. Wie man das angehen will, hängt trotzdem auch vom Welt- und Menschenbild ab.
Was als "Ausgleich" sinnvoll und angemessen ist, wäre zu definieren. Der Staat sollte sicherlich schauen, daß das Steuersystem die notwendigen Mittel für die wesentlichen Kernaufgaben hergibt (Sicherheit, Bildung, Infrastruktur, Soziales*) - wie da die Steuerlast gerecht verteilt wird, wird immer eine heiß diskutierte Frage sein, und die Antwort nie alle befriedigen (und es wird zu selten über die staatliche Ausgabenseite gesprochen, für sehr viele genauso entbehrliche Sachen wie die Privatyachten). In dieser Frage hat jede Partei eine selektive und subjektive Sicht auf die Gesellschaft, und darauf, was für wen zumutbar und fair ist. Ich fände z.B. wichtiger, alle Steuersparmodelle, Abschreibungen, etc. zu streichen, als die Steuern für Reiche zu erhöhen; ich sehe darin mehr Gleichbehandlung, denn alle Abschreibungsmodelle sind überproportional für die Reichen nützlich (und kostet enorme Bürokratie und staatlich finanziertes Personal).
Das Ziel sollte aber immer die effektive Erfüllung der Aufgaben sein, nicht das Anstreben einer definierten Differenz zwischen Arm und Reich; das führt nämlich noch lange nicht automatisch zu einer Verbesserung. Keinem geht es automatisch besser, wenn ein Milliardär viel weniger hat - aber so manches soziale Projekt würde ggf. nicht mehr finanziert, so manche Risikoinvestition nicht getätigt, die sonst zu Arbeitsplätzen oder neuen Produkten führt.
*ich finde, der Staat sollte sich im Sozialen nicht auf Umverteilung, sondern auf die Unterstützung derer konzentrieren, die das unbedingt brauchen (Behinderte, Kranke, von schweren Schicksalsschlägen getroffene) - und da ist Geld allein nicht mal das Wichtigste, sondern die Hilfeleistung selbst zu organisieren, die natürlich kostet, die aber mit Geld allein nicht erbracht ist.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)