Ein halber Tag ist jetzt bei einem gedämmten Haus kein längerer Zeitpunkt. Bei einem Wochenende über 2-2,5 Tage ist das schon ein anderer Zeitfaktor.
Vielleicht verstehen wir auch unterschiedliches Ausmaß an Dämmung unter "gedämmtem Haus". Bei außen unter 5 °C kühlt das Haus ohne Heizung schon noch merklich ab; wir haben nicht extrem dick gedämmt (Abwägung: welche Verbesserung erziele ich mit vertretbarem Aufwand, dickere Dämmung hätte Anteilig viel weniger Nutzen gebracht, als der Aufpreis im Material gekostet hätte, aber die schmalen Altbaufenster zu Schießscharten gemacht). Sind damit (bei vorher gerade mal 250-er Backsteinwänden) von ca. 240 kWh/qm auf ca. 90 kWh/qm gekommen.
Im Neubau von meinem Sohn ist die Temperatur tatsächlich wie Du sagst, überall ständig gleich - er hockt auch jetzt noch zu Hause in kurzer Hose rum (ca. 22 °C Zimmertemperatur)...
Zitat:
Zitat von Meik
Mit Wärmepumpe macht das abends warm gerade wenn man noch über PV nachdenkt gar keinen Sinn mehr. Der Temperaturunterschied über 1 Tag ist im Haus eh marginal, da geht es nur um Wirkungsgrad und PV-Ertrag nutzen.
Sobald wir heizen müssen, zumindest Nov. - Feb., ist der PV-ertrag sehr oft nur minimal über oder deutlich unter dem täglichen Stromverbrauch (4 kWh Tagsüber, 2 kWh nachts), da wäre der Beitrag zur Heizung überschaubar.
Zitat:
Zitat von Meik
Die alten Kessel von 1995 waren eh meist völlig überdimensioniert und denen war es vom Wirkungsgrad noch relativ wurscht ob die 40° oder 60° liefern mussten, da war ein Heizverhalten mit tagsüber aus usw.. noch sinnig damit der überhaupt mal 1-2h richtig laufen konnte.
Kenne ich. Wir haben 1995 beim kauf den alten 24 kW Kessel sofort gegen einen Niedertemperatur-Kessel mit 16 kW und der erwähnten Fuzzy-Logic Steuerung getauscht, und Heizkörper vergrößert. Das hat damals schon über 30 % Verbrauchssenkung zu den Vorgängern gebracht. Der aktuelle Brennwertkessel (seit 2016) hat nur noch 14 kW, und bedient fast die doppelte Fläche nach dem Umbau (mag bei -10 °C knapp werden, aber wann hat man das schon in der Rheinebene).
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Letztlich ist alles ein Abwägen. Einsparung durch Heizpause vs. schlechterem Wirkungsgrad beim Aufheizen.
Bei Dämmung ähnlich, wobei hier die Dämmung selber in den Gesamtkosten kaum eine Rolle spielt, da kann man ruhig gut dimensionieren. Meist ist doch je nach Gebäude Arbeitslohn, Gerüst, Putz, ... der erheblich teurere Faktor.
Aber von 240 auf 90 kWh/qm ist doch schon ziemlich gut!
Meine 120qm Reihenhaus heize ich aktuell mit einer auf 3kW gedrosselten Gastherme. Ich brauche rund 40kWh/qm, aber mit dem großen Vorteil eben Reihenhaus und nicht ausgebautes Dach. Im Vergleich zur Wohnfläche halt weniger Außenwand und die oberste Geschossdecke ist sehr günstig zu dämmen (2*14cm 0,32er MiWo). Dazu neue Fenster mit 3fach Verglasung, Klinkerfassade unverändert (Kerndämmung ist noch geplant). Trotz nur Heizkörpern ist beim durchgängig heizen knackt erst bei -5° draußen die Heizkurve die 40°-Marke. Hat aber 3 Winter gedauert bis die passte.
Für PV fehlt mir noch der Speicher, im Moment versuche ich mit Heizstabregelung möglichst viel PV-Ertrag zu nutzen, mich kostet die kWh Gas mittlerweile mehr als ich an Einspeisevergütung bekomme
40 kWh/qm ist natürlich eine andere Hausnummer, da kommen wir mit unserer Substanz wohl nie hin. Unser Haus ist leider freistehend, zur hälfte nicht unterkellert, zur Hälfte Gewölbekeller, und vor 100 Jahren wohl auch kaum nach unten gedämmt, Dach ausgebaut, - zwar gedämmt, aber trotzdem viel Außenfläche bei 60° Neigung. Und von Umfeld-Bebauung und Ausrichtung auch nicht ideal (kleine Fläche nach Süden, im Winter durch anderes Haus beschattet) - wäre die Lage geeigneter, hätte ich gerne mit einem Umbau zum Passivhaus geliebäugelt. Nicht weil es sich rentiert, aber aus sportlichem Ehrgeiz. Aber dafür hätten wir umziehen müssen, und meinen 300 qm Garten bekomme ich in keinem Neubaugebiet so wieder.
PV Speicher überlegen wir auch, aber das rechnet sich erst, wenn wir eh einen neuen Wechselrichter brauchen (ist jetzt 10 Jahre alt), sonst wird die Investition nur für Speicher zu hoch (3 Stränge zu verarbeiten - da ist die Auswahl eh schon eingeschränkt).
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auch nicht ideal (kleine Fläche nach Süden, im Winter durch anderes Haus beschattet)
Finde ich mittlerweile unwichtig. Hab mich Anfangs auch gesträubt weil ich "nur" ein 30° Ost-West Dach habe, nach Süden steht das nächste Reihenhaus.
Letztlich bringen aber Südflächen "nichts", sie erhöhen im Sommer den Überschuss und die Einspeisung für kleines Geld. Durch Ost-West konnte ich mehr Fläche belegen als beim Süd-Dach (Nord machte man damals noch nicht), das bringt zwar im Sommer weniger Spitzenertrag, dafür finanziell viel interessanter mehr Ertrag in der Übergangszeit. Kernwinter Januar ist ertragsmäßig eh kaum der Rede Wert, je nach Wetterlage kommt Mitte Dezember bis Mitte Februar ziemlich wenig vom Dach. Bei heutigen Preisen würde ich selbst ein Nord-Dach belegen um im Winterhalbjahr mehr Eigenverbrauch zu erreichen.
Finde ich mittlerweile unwichtig. Hab mich Anfangs auch gesträubt weil ich "nur" ein 30° Ost-West Dach habe, nach Süden steht das nächste Reihenhaus.
Klar. Ich meinte es nicht wegen PV, das haben wir auf Süd- und Ostdächern der Nebengebäude; das alte Haus hätte zwar Ost-West, aber das uralte Gebälk hat nur 10 cm Dicke, und wir hatten 2016 beim neu Eindecken die Wahl: Dämmung (Holzfaser) oder PV; das Gewicht von beiden ging laut Statiker nicht. . Und komplett neues Dachgebälk war mir dann doch zu teuer, zumal die alten Balken noch gut in Schuss sind.
Ich meinte, daß die Lage und Ausrichtung für die Idee mit Passivhaus der Begrenzer sind. Das funktioniert nur gut, wenn man schön viel Sonne aus dem Süden einfangen kann mit breiter Front und großen Fenstern.
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Was siehst du denn als Alternative in historischen Altstädten?
Zuerst müssen die Gemeinden ihre Hausaufgaben erledigen und Wärmekonzepte erstellen. Dann müssen die Denkmalämter ihre Blockadehaltung aufgeben, denn unsichtbare Wärmepumpen gibt es nicht. Stand heute habe ich nur die Wahl zwischen Gas und Stromdirektheizung.