Dass das BSW autoritäre Staatsvorstellungen verfolge, ähnlich der AFD, wie der von TriVet verlinkte Kowalczuk überall in den Medien betont, (um dann daraus als Steigerung noch ein Bündnis mit Putin abzuleiten), halte ich für frei erfunden und absurd.
Eigentlich ist genau das Gegenteil der Fall: Wer sich bisher mit dem BSW etwas näher befasst, weiss, man will die Gesellschaft demokratischer gestalten und will mehr Basisdemokratie wie z.b. die gefordete Volksabstimmung über die Rente faktisch zeigt.
Schon die staatlichen Corona Eingriffe in die bürgerlichen Freiheiten oder berufsspezifischen Impfzwänge hat Sahra Wagenknecht abgelehnt und kritisch begleitet.
Aus dem BSW-Programm Abs."Verteidigung der persönlichen Freiheit. Für die Stärkung unserer Demokratie.":
Zitat:
"Wir wollen die demokratische Willensbildung wiederbeleben, demokratische Mitbestimmung ausweitenund persönliche Freiheit schützen. Rechtsextreme, rassistische und gewaltbereite Ideologien jeder Art lehnen wir ab. Cancel Culture, Konformitätsdruck und die zunehmende Verengung des Meinungsspektrums sind unvereinbar mit den Grundsätzen einer freien Gesellschaft. Das Gleiche gilt für den neuen politischen Autoritarismus, der sich anmaßt, Menschen zu erziehen und ihren Lebensstil oder ihre Sprache zu reglementieren. Wir verurteilen Versuche zur umfassenden Überwachung und Manipulation der Menschen durch Konzerne, Geheimdienste und Regierungen.
In der Zeit als SPON noch das BSW als Konkurrenz gegen die PdL und AFD aufgebaut hat, brachte er einen längeren, ganz informativen Artikel über die Person der deutsch-kurdischen Politikerin Sevim Dagdelen, langjährige Aussenpolitikerin im Bundestag. Sie ist in Duisburg in einer kurdisch-alevitischen Arbeiterfamilie aufgewachsen. Sie publizierte vor ein paar Monaten, zum Jubiläum der NATO, ein Buch über dieses Bündnis. Ihre Geschwister haben einen Friseursalon.
Qualifiziert durch eine Partnerschaft mit einer Grundschullehrerin, einer Ehe mit einer Gymnasialllehrerin und zwei Jungs auf dem Gymnasium:
Klares und entschiedenes Nein.
Bestätigt durch die persönliche Erfahrung meiner Frau: klares Ja (sie kam nur aufs Gymnasium, weil ein Lehrer an der Realschule sie nicht als Arbeitertochter, sondern auf Grund ihrer Fähigkeiten beurteilte, und ihr den Mut zum Wechsel machte).
Ich schätze, beides kommt vor, schlechter Rat auf Grund von sozialer Herkunft, und überambitionierte Eltern (kenne ich persönlich).
Meine Kritik richtet sich grundsätzlich an die viel zu frühe Aufspaltung ins dreigliedrige Schulsystem (kaum ein anderes Land macht so etwas), das solche Fehlentscheidungen und -entwicklungen fördert. Ich finde Systeme, in denen die Kinder mindestens 8, besser 10 Jahre zusammen bleiben aus allen sozialen Schichten für deutlich durchlässiger und in der Summe förderlicher für eine breite gute Bildung (und desto geeigneter auch für die Integration von Behinderten). Daher sehe ich in Deutschland einen besonders negativen Einfluß des Schulsystems auf soziale Durchmischung, der den Einfluß von Geld im Elternhaus bei weitem übersteigt.
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
...
Am häufigsten abwesend war Sevim Dagdelen, sie versäumte 45 der 76 Termine. [/i]
Muss man auch erstmal schaffen...
Da haben sich wohl die zwei top Arbeitsbienen des Bundestags zusammengefunden. Nun gut, die Quote vom Söder Markus im bayrischen Landtag erreichen sie nicht. Wobei der als Ministerpräsi noch vorbringen könnte, er hätte ja noch nebenbei einen Erstjob zu erledigen, was die zwei Damen wohl nicht von sich behaupten können. Anyway. Wichtig ist aufm Platz...äh... aufm Platz n der Talkshow.
__________________
Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...