Zitat:
Zitat von keko#
Immerhin wurde in einem terroristischen Akt eine wichtige Energieversorgung unseres Landes weggesprengt. Den Umgang damit finde ich recht entspannt.
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Das (Unterstrichene) ist m.E. normal. Der dir sicher bekannte Pareto (der Typ mit der 80-20 Regel) hat sich als Soziologe der er war, auch mit Handlungstheorie beschäftigt. Er hat als nicht teilbare Grundlage der Handlungen sog. Residuen identifiziert. Das sind präreflexive (im Sinne von: vor der Reflexion des Selbst bzw. eines Themas) Strukturen, die dann durch sogenannte Derivationen (schein-logische Erklärungen) gerechtfertigt werden. Jegliche Gesinnung rechtfertigt sich so: Angefangen von Religion bis hin zu beliebigen moralische/ethischen Konstrukten. Das ist u.a. auch der Grund, warum Weltbilder so extrem schwer durch Argumente zu verschieben sind.
Würde die Ampel nun feststellen, dass man entweder einen möglichen Aggressor (Ukraine) gegen das eigene Land unterstützt hat oder dass der transatlantische Freund (USA) dessen Agenda man bis zur außenpolitischen Unbedeutsamkeit übernommen hat, tatsächlich für die NS2 Sprengung verantwortlich war, dann wäre das ein Schock. Die erste Reaktion wäre dann wohl in eine Starre zu verfallen und es zu verdrängen.
Ich denke aber schon, dass da im Hintergrund gearbeitet wird bzw. das die parlamentarische Demokratie hier ihr Tagwerk verrichtet.
Letztlich werden sich die Medien auch der Sache annehmen. Die Belohnung einer solchen "Enthüllung" wäre zu groß, um sie einem Wettbewerber zu überlassen. Hier ist den Redaktionen das Hemd (wirtschaftlicher Erfolg) näher als die Jacke (sowas wie "Parteibuch"). Sollten sich die Dinge also bewahrheiten, dann wird sich das medial-moralische Zentrum verändern. Ähnlich wie es bei der Impflichtdebatte zu Covid Zeiten war.
Am Ende bin ich also zuversichtlich, denn Lügen haben kurze Beine. Auf der einen und der anderen Seite.
Anyways ... eine etwas ältere, aber wie ich finde zeitlose Lektüre die in eine ähnliche Richtung geht ist
"Die Torheit der Regierenden. Von Troja bis Vietnam" von Barbara Tuchman.
