Ich stelle mir manchmal vor, ich würde in meinem Beruf meinem Chef jahrelang das Problem erklären. Nicht nur das, auch unseren Kunden würde ich das erklären.
Dem Chef sollte man es einmal erklären; entweder er begreift, oder nicht. Im ersten Fall ist es dann seine Entscheidung, ob er das Problem ernst nimmt, oder nicht. Dafür ist er Chef. Der zweite Fall sollte bei einem richtigen Chef nicht vorkommen können.
Dem Kunden sollte man gar nicht das Problem erklären. Dem Kunden muß man zuhören, um sein Problem zu verstehen und zu lösen - das kennt er am Besten. Sonst geht er zu einem anderen Dienstleister.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Die Sozialausgaben steigen nur scheinbar und ohne Berücksichtigung der Einnahmenseite des Staates.
In der Realität landet ein immer kleinerer Teil des in Deutschland erwirtschafteten Wohlstands beim ärmeren Drittel der Bevölkerung und ein immer größerer bei den oberen zehn Prozent.
Diese schleichende Umverteilung des Volksvermögens von den unteren und mittleren Einkommensgruppen hin zu den Wohlhabenden und Reichen ist eine Tatsache. Sie drückt sich in der Folge in höheren Sozialleistungen des Staates aus. Teuer für unser Land in diesem Sinne sind aber die Reichen, nicht die Armen.
Sorry, aber das klingt für mich nach Klassenkampf-Parolen aus meiner Jugend. Die Sozialausgaben steigen nicht, weil die Reichen reicher werden, sondern weil z.B. immer weniger Angestellte immer mehr Rentner versorgen müssen, weil der Anteil der Bürgergeldempfänger/berechtigten gestiegen ist dank der Ampel, weil die Ausgaben der Kranken- und Pflegekassen enorm steigen (nicht nur wegen Alterung der Gesellschaft dank guter medizinischer Versorgung, sondern u.a. wegen überbordenden bürokratischen Hyperregulierung), weil wegen hoher Abgaben hierzulande weniger Menschen sich fürs Alter etwas ansparen können, als in vielen anderen, auch ärmeren europäischen Ländern (Stichwort Altersarmut) u.ä.m.
Und zum Problem wird es nicht, weil 10 % der Menschen hierzulande sehr wohlhabend sind (ich bin übrigens sicher, daß die meisten hier im Forum zu den bestverdienenden 20 % des Landes gehören), sondern weil das Steuer- und Sozialabgaben-Aufkommen trotz europaweit hervorragenden Höhe nicht mehr ganz ausreicht, um alle Staatsausgaben zu decken.
... und verliert mehr und mehr davon. Wir können doch nicht die Augen davor verschließen, dass wir uns wirtschaftlich seit einigen Jahren lausig entwickeln und mit der Ampel nochmal beschleunigt haben.
Ich verstehe schon seit 40 Jahren nicht, wie weniger entwicklete Ländern aufholen sollen, wenn die am besten entwickelten Länder immer die besten Wirtschaftsdaten haben?
Dazu:
Wie Arne sagt, wir haben praktisch Vollbeschäftigung, wenn unsere Wirtschaftsleistung sinkt oder gleich bleibt, hängt das vielleicht mit der Bevölkerungsentwicklung zusammen?
Oder mit weniger Bock auf (Billig-)Konsum und CO2 Verschwendung?
Der wichtigste Beitrag, den ein Land wie
Deutschland zur Bekämpfung von Klimawandel
und Umweltzerstörung leisten kann, ist die
Entwicklung innovativer Schlüsseltechnologien
für eine klimaneutrale und naturverträgliche
Wirtschaft der Zukunft.
Das eine ist so legitim als Ansatz wie das andere, man kann jedes Thema unterschiedlich angehen.
Ich bin persönlich auch eher bei der BSW-Formulierung, weil ich der Ansicht bin, daß damit die Stärken dieses Landes effektiver genutzt werden können. Global gesehen ist es am effektivsten, wenn jeder Euro oder Dollar dort eingesetzt wird, wo es am meisten bewirkt. In Deutschland sind manche Maßnahmen viel teuer und teilweise weniger Effktiv, als anderswo, dafür ist Innovation, technische Entwicklung eine traditionelle Stärke, die genutzt werden sollte.
Hehre Klimaziele klingen natürlich konkreter und edler- nur ist deren Umsetzbarkeit und der Preis dafür hohen Risiken unterworfen, ohne einen sicheren Nutzen dagegenstellen zu können. Das ist der Top-oder-Hopp-Weg; ich bevorzuge den BSW-Ansatz, weil der erst mal (global) mit höherer Wahrscheinlichkeit voranbringt, wenn auch evtl. nicht ganz bis ans Ende des Weges.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Dem Chef sollte man es einmal erklären; entweder er begreift, oder nicht. Im ersten Fall ist es dann seine Entscheidung, ob er das Problem ernst nimmt, oder nicht. Dafür ist er Chef. Der zweite Fall sollte bei einem richtigen Chef nicht vorkommen können.
Dem Kunden sollte man gar nicht das Problem erklären. Dem Kunden muß man zuhören, um sein Problem zu verstehen und zu lösen - das kennt er am Besten. Sonst geht er zu einem anderen Dienstleister.
Übertragen auf die Politik: ich bekomme die gleichen Probleme bis zum Umwinken erklärt. Nicht nur das: nicht selten bekomme ich das Gefühl, als sei ich das Problem und hätte die Lösung in der Hand.
Zunächst einmal: Die von Dir verlinkte Quelle gehört einer Lobbyorganisation an, welche unter anderem "eine Abschwächung klimapolitischer Maßnahmen" zum Ziel hat (Wikipedia).
Zur Sache: Wir haben in Deutschland eine Steuerprogression: Hohe Einkommen werden stärker besteuert als kleine. Das soll sozialen Ausgleich schaffen. De facto geht in Deutschland die Schere zwischen Arm und Reich jedoch immer weiter auseinander.
Wollte man dieses gesellschaftliche Auseinanderdriften verringern, müssen entweder die Steuerlasten nachjustiert werden. Oder die Transferleistungen des Staates zugunsten einkommensschwächerer Bevölkerungsteile müssen zunehmen.
Wie sieht denn nun der Plan von BSW für Klima aus? IMHO: wenn das Klima den Bach runter geht, gehen die Sozialausgaben erst recht durch die Decke und auch Konflikte werden drastischer (mehr Flüchtlinge und soziale Verwerfungen zwischen Ländern).
Etwas ausführlichere Infos incl. der Kritik an den Vorgehensweisen der Regierung, welche vor allem die ärmeren Schichten belasten, findest Du im Europawahlprogramm von BSW unter dem Punkt: "Für eine vernünftige Energiepolitik und
Klimaschutz." https://bsw-vg.de/wp-content/uploads...gramm_2024.pdf
Sicher wird zur Bundestagswahl noch detailiertes kommen.