Das ist richtig. Aber auch hier wird ein Gleichgewicht erreicht werden. Die Temperatur steigt nicht unendlich.
Eine Erwärmung um 2.0°C können wir nur dann halten (also ein weiteres Ansteigen verhindern) wenn die Emissionen Netto-Null betragen.
Eine Erwärmung um 3.0°C können wir nur dann halten, wenn die Emissionen Netto-Null betragen.
Eine Erwärmung um 4.0°C können wir nur dann halten, wenn die Emissionen Netto-Null betragen.
Eine Erwärmung um 5.0°C können wir nur dann halten, wenn die Emissionen Netto-Null betragen.
An jedem erreichten Punkt der Erwärmung steigen die Temperaturen weiter an, wenn wir weiter netto CO2 emittieren. Solange Dir das nicht glasklar ist, kann man sich die Debatte um die ganzen Details sparen.
Ich halte es für richtig, dass man mit dem Thema Kipppunkte nicht noch eine weitere Flanke öffnet und sich angreifbar macht.
Müssen wir die Bundeswehr verstärken, weil Putin uns vielleicht angreifen wird?
In dieser gesellschaftlichen Frage arbeiten wir ausschließlich mit Wahrscheinlichkeiten. Noch dazu mit solchen, die extrem wackelig und von bloßem Raten nicht zu unterscheiden sind. Trotzdem nehmen wir das Risiko ernst.
Wissenschaftliche 50% sind da eine ganz andere Nummer.
Eine Erwärmung um 2.0°C können wir nur dann halten (also ein weiteres Ansteigen verhindern) wenn die Emissionen Netto-Null betragen.
Eine Erwärmung um 3.0°C können wir nur dann halten, wenn die Emissionen Netto-Null betragen.
Eine Erwärmung um 4.0°C können wir nur dann halten, wenn die Emissionen Netto-Null betragen.
Eine Erwärmung um 5.0°C können wir nur dann halten, wenn die Emissionen Netto-Null betragen.
Netto Null bedeutet Brutto 50%.
Zitat:
An jedem erreichten Punkt der Erwärmung steigen die Temperaturen weiter an, wenn wir weiter netto CO2 emittieren. Solange Dir das nicht glasklar ist, kann man sich die Debatte um die ganzen Details sparen.
Stefan Rahmstorf sieht das ein wenig anders:
Zitat:
Aus naturwissenschaftlicher Sicht steht einer Stabilisierung der CO2-Konzentration nichts
entgegen – würden die Emissionen morgen um ca. 60% reduziert, so würde die CO2-
Konzentration in der Atmosphäre nicht weiter ansteigen. Wenn der Anstieg der Treibhaus-
gaskonzentration gestoppt ist, wird dadurch auch der globale Temperaturanstieg weitge-
hend gestoppt, bis auf einen Nachlauf um einige Zehntel Grad aufgrund der thermischen
Trägheit der Ozeane. Die Frage der Machbarkeit von Klimaschutz ist also keine naturwis-
senschaftliche Frage, und sie kann nicht anhand von Klimamodellrechnungen wie in
Berner und Hollerbachs Abb. 6 diskutiert werden. Es handelt sich vielmehr um eine politi-
sche und ökonomische Frage.
Er spricht von 60% Einsparung. Ich von 50%. Die Differenz kann ich mir nicht erklären. Ozean- und Landsenke kassieren 50%. Ich weiß nicht genau, wie er zu seiner Aufteilung kommt.
Geändert von Genussläufer (23.08.2024 um 11:12 Uhr).
Grund: Weiteres Argument
Ich nehme das Risiko des Klimawandels und der Kipppunkte auch ernst. Mir ging es um die Möglichkeit, warum die Kipppunkte nicht in den Emissions-/Erwärmungsmodellen berücksichtigt sind und ich bezog mich dabei auf folgendes Gesprächsfragment, dass sich wiederum darauf bezog:
Zitat:
Zitat von Genussläufer
Ignoriert das IPCC wesentliche wissenschaftliche Erkenntnisse?
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Ja, die Kipppunkte, wie gesagt.
Wobei das ja so kategorisch nicht stimmt, oder? Es stimmt in Bezug auf die Emissions-/Erwärmungsmodelle. Diskutiert werden die Kipppunkte m.E. schon. Meiner Wahrnehmung nach halt weniger prominent als die 2/3/4/...°C Erwärmung.
Soweit ich das verstanden habe, berücksichtigen und kommunizieren die Modelle verschiedene Erwärmungspfade in Abhängigkeit der Emissionen (siehe deine/euere geposteten Diagramme oben).
Das es die Kipppunkte gibt ist m.W.n. sicher. Auch sicher ist, dass in der Folgenbewertung die Kipppunkte diskutiert werden. Weiter ist meinem Verständnis nach klar, dass man für die (zumindest nicht für alle) Kipppunkte nicht genau weiß, wo der entsprechende Grenzwert liegt ab dem das Kippelement kippt. Weiter ist sicher, dass mit steigender Erderwärmung das Risiko des Kippens zunimmt.