Es ist auch schwer vorstellbar, wie es ohne Auto funktionieren kann, wenn man sein Leben nicht auf eines der Dörfer begrenzt.
Das bestätigt m.E. Arnes These, dass einfach zu viel ums Auto herum geplant und umgesetzt wurde.
Die Situation jetzt sieht überspitzt so aus, dass sich einerseits der Ausbau dese ÖPNV vielerorts nicht lohnt, weil ihn viel zu wenige nutzen würden. Auf der anderen Seite setzen alle aufs Auto, weil es kein vernünftiges ÖPNV Angebot gibt. Irgendwie muss dieses Dilemma doch aufgelöst werden können.
Jede Kommune muss halt abwägen was Ihnen wichtiger ist. Eine Autofrei Innenstadt oder Gewerbesteuereinnahmen durch lokale Einzelhändler, beides geht nicht.
Das Innenstadtsterben wird nicht durch Amazon verursacht, sondern Amazon ist die Antwort auf die Städteplaner.
Wir als Stadt verzichten jetzt in vielen Parkhäusern ab 18 Uhr auf die Parkgebühren um das letzte Einkaufszentrum noch zu retten das wir haben. Die Zeit wird zeigen ob es was hilft.
Ich war am Wochenende in Paris.
Da ist in der Innenstadt kaum noch ein privates Auto auf der Straße. Viele Straßen sind für Autos gesperrt. Dafür wurde die Metro modernisiert und die Radinfrastruktur ist ein Traum.
Komischerweise ist dort nicht jedes zweite Schaufenster zugekleistert.
Könnte daran liegen, dass eine Innenstadt ohne Lärm und Gestank irgendwie ganz nice ist.
Da ist in der Innenstadt kaum noch ein privates Auto auf der Straße. Viele Straßen sind für Autos gesperrt. Dafür wurde die Metro modernisiert und die Radinfrastruktur ist ein Traum.
Die Radinfrastruktur ist wirklich ein Traum. Der Verkehr war wegen Olympia weniger als normal. Meine Frau war richtig begeistert wegen der super Radmöglichkeiten. Das hatte (ihre Aussage) schon fast Kopenhagen oder Amsterdam Format.
Zitat:
Komischerweise ist dort nicht jedes zweite Schaufenster zugekleistert.
Könnte daran liegen, dass eine Innenstadt ohne Lärm und Gestank irgendwie ganz nice ist.
Das trifft für Paris zu und kann sicher auch auf viele deutsche Großstädte angewendet werden. Ob es auch auf jede 100k Einwohner"klitsche" passt, sollte man hinterfragen. Das kann sich individuell deutlich unterscheiden. Nimm mal unsere Klitsche hier vor Ort. Erfurt hat ca. 200k Einwohner. Da ist im Zentrum einiges vom Auto befreit. Erfurt lebt aber auch vom Umland. Und Thüringen ist ein typisches Flächenland. Ein komplettes Aussperren von Autos würde hier wahrscheinlich nicht funktionieren. Im Umfeld gibt es ein paar kleinere Städte von ca. 30k bis 50k Einwohnern. Da würde ein Autoverbot sehr sicher dem Einzelhandel schaden.
Ein komplettes Aussperren von Autos ... Autoverbot ...
Wo kommt jetzt plötzlich der Gedanke an ein "Autoverbot" her? Hat jemand ein Autoverbot oder ein komplettes Aussperren von Autos in deutschen Städten gefordert?
Ich frage sicherheitshalber mal nach, denn sonst schlüpft hier womöglich die These in unsere Debatte, die Grünen würden so etwas fordern. Schon Sportsfreund Schwarzfahrer behauptete gestern, der Gratis-Parken-Vorschlag der FDP sei eine Reaktion auf die Anti-Auto-Politik der Grünen (heißt: die Grünen sind schuld).
Nach meiner vorläufigen Kenntnis fordern die Grünen eine faire Aufteilung des Verkehrsraums auf alle Verkehrsteilnehmer, also Autos, Öffis, Radfahrer und Fußgänger.
Anekdote zum Thema Auto, FDP und Formel I: Gerade fährt der 2 1/2 jährige Nachbarsjunge mit Sturzhelm auf einem motorisierten Kinder-Squad, dessen Motor ihm sein Vater mit einem Zugseil startet - riesiger Lärm wie ein Rasenmäher - auf der Gartenwiese nebenan auf und ab.
Schon Sportsfreund Schwarzfahrer behauptete gestern, der Gratis-Parken-Vorschlag der FDP sei eine Reaktion auf die Anti-Auto-Politik der Grünen (heißt: die Grünen sind schuld).
Es war keine Behauptung, sondern ein Erklärungsversuch. Es gibt seitens der Grünen schon mal extreme Anti-Auto-Ideen, wie es sich in Heidelberg vor ein paar Jahren manifestiert hat. Wenn aber jemand auf Dummheit mit Dummheit reagiert, ist nicht der erste Dumme schuld; jeder ist nur selbst an seiner eigenen Dummheit schuld. Also meine ich auf keinen Fall, die Grünen seien schuld (schon gar nicht sind alle Grünen schuld an Dummheiten einzelner). Das kannst Du mir nicht unterschieben.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Nach meiner vorläufigen Kenntnis fordern die Grünen eine faire Aufteilung des Verkehrsraums auf alle Verkehrsteilnehmer, also Autos, Öffis, Radfahrer und Fußgänger.
Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden, ich sehe es auch so; es kann höchstens sein, daß unter "fair" verschiedene Leute Unterschiedliches versehen.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Wo kommt jetzt plötzlich der Gedanke an ein "Autoverbot" her? Hat jemand ein Autoverbot oder ein komplettes Aussperren von Autos in deutschen Städten gefordert?
Meines Erachtens ging es hier um Innenstädte. Und dabei ging es um ein echtes Verbot. Keine Ahnung, ob das jemand gefordert hat. Ich hatte das als Gedankenexperiment verstanden.
Btw. ist nicht alles, was die Grünen fordern (unabhängig davon ob das bei dem Thema zuträfe) nicht per se Unsinn. Natürlich haben auch die Grünen gute und sinnvolle Vorschläge.
Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden, ich sehe es auch so; es kann höchstens sein, daß unter "fair" verschiedene Leute Unterschiedliches versehen.
Was würdest Du in einer Stadt als fair bezeichnen? Also was wären die Kriterien und wie würdest Du diese ausfüllen, dass sie aus Deiner Sicht fair wären?