So, jetzt mal ausführlicher. Ich versuche mich kurz zu fassen, das lange Wochenende war so voller Eindrücke und Erlebnisse
Veranstaltung begann am Donnerstag morgens mit der Wettkampfbesprechung. Schon da fing es irgendwie so an das man am besten als "Welcome back to Ultra-Family" bezeichnen kann. Das letzte mal in Lensahn war ich vor 20 Jahren, trotzdem kennt man noch viele Leute und wurde herzlich empfangen. Abgesehen von einer etwas kürzeren Radrunde hat sich nichts wesentlich am Wettkampf geändert - und das ist auch gut so
Abends auf der Pasta-Party waren ein paar "Motivationstalente", wurde darauf angesprochen dass es wohl noch fast nie einer der nach >10 Jahren Ultra-Abstinenz noch einmal gestartet ist auf anhieb gefinisht hat. Na warte, die kennen mich nicht.
Der Wettkampftag begann sehr entspannt, um 7 startete der Triple, mein Start war erst um 12. Ich bin gegen 9:30 dort aufgeschlagen, in Ruhe frühstücken und die ersten aus dem Wasser vom Triple anfeuern. Wechselzone in Ruhe vorbereiten, Neo anziehen - verdammt, der wird auch jedes Jahr enger

- kurz einschwimmen und Verpflegung am Beckenrand positionieren und los ging es. Mit 21 Startern auf 3 Bahnen im 50m-Becken entspannt. Zielzeit hatte ich 2:15-2:20, nach meiner Uhr 2:19:30, aus dem Wasser und über die Zeitmatte waren es 2:20:30. Perfekt im Plan und als 5. aus dem Wasser.
Los ging es auf dem Rad, dunkle Wolken, für die Gegend harmloser Wind und entgegen der Vorhersage kaum Regen. Plan war entspannt rollen und bis 4 Uhr in der Nacht durch sein. Flach ist der Kurs nicht wirklich, die kleinen Hügel wurden gefühlt jede Runde größer, aber egal Radfahren lief auch nach Plan gut durch. Kurz vor 4 vom Rad, 13:23:44 Radzeit brutto. Leider habe ich meinen Wahoo nach dem Rad nicht abgeschaltet, der ging mit leerem Akku aus und hat leider die Netto-Fahrzeit und den Schnitt nicht gespeichert, denke so pi mal Daumen bisschen über 1h Stillstand gewesen sein. Pausen für Verpflegung, Toilette, abends warm Essen und einmal in der Nacht die Lampe wieder festschrauben.
Zu der Zeit ging's gut auch wenn im Nachhinein da der böse "Anfängerfehler" anfing. Mit der Verpflegung verzählt, für die letzte Runde nichts am Rad gehabt, egal, ist ja nicht so lang die Runde.
Der zweite Wechsel verlief trotz Panne relativ zügig. Meine Laufsachen hatten Helfer in einem Transporter eingeschlossen, dank leerer Batterie ging der nicht auf. Zum Glück hatte ich noch im eigenen Auto Reserveschuhe, da ist ein Helfer hingerannt und hat die geholt. Ok, die passen auch, Umziehen auf Laufsachen geschenkt und erstmal im Einteiler weiter. Leider in dem Stress wieder vergessen zu Essen.
Die ersten Runden liefen völlig entspannt, habe mich da auch nach Plan ernährt, aber ledier das Defizit nicht aufgeholt. Ich merkte dass ich langsam in den Hungerast kam, also in Ruhe Essenspause - das wäre der Plan gewesen. Damit die Pause entspannter wird vorher noch auf's Klo, irgendwie ging es mir auf dem Weg dahin schon nicht gut. Im Toilettenraum habe ich dann den Ausgang nicht mehr gefunden, mir war schwindelig und wusste nicht mehr wohin. Zum Glück war ein anderer Athlet da der jemandem Bescheid gesagt hatte. Mindestens 15min auf dem Boden gelegen, ein Betreuer hat mir eine Cola eingeflösst bis ich wieder auf den Beinen war und mich dann bis zu meinem Verpflegungszelt begleitet. Würde dem gerne Danke sagen, aber keine Ahnung mehr wer das war.
Dann in Ruhe essen, Trinken, irgendwie KH in den Körper kriegen und ganz langsam weiter gehen. Bis ich so halbwegs auf dem Damm war war es locker 2h weiter, ganz erholt habe ich mich davon bis zum Ziel nicht. Aber mal grob durchrechnen, Laufen muss ich noch, nur Gehen reichte da nicht mehr für das Zeitlimit. Irgendwie durchquälen. Die 1,3km Runde hat eine kleine Steigung und auf der anderen Seite ging's bergab. Also so lange wie möglich probiert die kurzen flachen Teile zu traben und rauf und runter zu gehen. Hat soweit geklappt dass ich bei km 60 entspannter wurde weil da klar war dass ich selbst mit langsam gehen das Zeitlimit schaffe, die geplante Zeit war da lange vorbei.
Mit der grottigen "Lauf"-Zeit von 16:14:10 für die 84km als 14. von 21 Startern ins Ziel gekommen, vorletzter Finisher. Mehrere Verpflegungspausen und der extreme Hungerast den ich so noch nie hatte haben dann einfach mehrere Stunden gekostet. Gehofft hatte ich mal auf 4 Stunden weniger Laufzeit.
Am Ende egal, auf eigenen Füßen nach 32:15:29 überglücklich durch das Ziel gelaufen
