Aber in vielen Altbauten geht es nicht um die Kosten der Wärmepumpe an sich (auch bei Gas wird viel überteuertes und überdimensioniertes verkauft an ahnungslose Bauherren), sondern um die teilweise enormen Kosten und Materialeinsatz (CO2-Emission!), um das Gebäude auf einen Stand/in einen Zustand zu bringen, in dem die WP (also Niedertemperaturheizung) effektiv sein kann.
Wie lautet denn dein Vorschlag, diese Häuser zu beheizen wenn die kWh Gas demnächst 50Ct kostet (oder wir gar kein Gas mehr bekommen)?
Aber in vielen Altbauten geht es nicht um die Kosten der Wärmepumpe an sich ...
Eine funktionierende fossile Heizung in einem Bestandsgebäude kann weiter betrieben werden. Ist sie defekt, darf sie repariert werden.
Wenn sie nicht mehr repariert werden kann oder der gesetzlich vorgeschriebene Austausch nach 30 Jahren ansteht, gibt es verschiedene Optionen.
Eine davon ist die Wärmepumpe. Andere Optionen sind der Anschluss an ein Fernwärmenetz, oder der Anschluss der fossilen Heizung an ein Wasserstoffnetz, oder der Betrieb der fossilen Heizung mit klimaneutralem Gas. Außerdem gibt es Härtefallregelungen für Hauseigentümer.
Es stimmt also nicht, dass künftig in jedes Haus eine Wärmepumpe eingebaut werden müsste.
D sondern um die teilweise enormen Kosten und Materialeinsatz (CO2-Emission!), um das Gebäude auf einen Stand/in einen Zustand zu bringen, in dem die WP (also Niedertemperaturheizung) effektiv sein kann.
Hartnäckig gepflegter Unsinn der Gaslobby der technisch keinen Hintergrund hat. Kaum ein Altbau braucht diese abnormalen Vorlauftemperaturen zum heizen bei denen man sich an den Heizkörpern verbrennen würde. Vorlauftemperaturen kann man auch wirkungsvoll senken mit mordernen Heizkörpern statt den alten Rippenmodellen.
Und selbst bei hohen Vorlauftemperaturen ist jedweder Brennstoff trotzdem effektiver genutzt wenn man ihn verstromt und Wärme per WP erzeugt als ihn stupide zur Wärmeerzeugung zu verbrennen.
Hartnäckig gepflegter Unsinn der Gaslobby der technisch keinen Hintergrund hat. Kaum ein Altbau braucht diese abnormalen Vorlauftemperaturen zum heizen bei denen man sich an den Heizkörpern verbrennen würde. Vorlauftemperaturen kann man auch wirkungsvoll senken mit mordernen Heizkörpern statt den alten Rippenmodellen.
Bei meinem 400 Jahre alten Fachwerkhaus ohne Dämmung und ca. 40 Jahre alten Heizkörpern habe ich die Vorlauftemperatur auf 40-45 Grad gesenkt, das reicht auch bei -10 Grad Aussentemperatur.
Eine funktionierende fossile Heizung in einem Bestandsgebäude kann weiter betrieben werden. Ist sie defekt, darf sie repariert werden.
Du weißt auch, daß es in der Urfassung mal nicht so gedacht war. Und auch bei den sonstigen Optionen ist es für Altbauten, die nicht an Fernwärme können, am Ende praktisch nur Wärmepumpe erlaubt/"ernötigt".
Zitat:
Zitat von Meik
Hartnäckig gepflegter Unsinn der Gaslobby der technisch keinen Hintergrund hat. Kaum ein Altbau braucht diese abnormalen Vorlauftemperaturen zum heizen bei denen man sich an den Heizkörpern verbrennen würde.
Sowas haben wir auch bei uns nie gehabt, maximal 50 °C, und das nur im kältesten Winter. Aber mit 35 °C, was für Wärmepumpen die tatsächlich effektive Arbeitszahl ergibt, geben normale Heizkörper nun mal nie genug wärme ab. Und wenn ich die Wärmepumpe mit über 40 °C betreiben muß, sinkt die Arbeitszahl schnell in Bereiche, in denen der Unterschied zur direkten Stromheizung minimal wird - letzeres wäre zumindest eine vertretbare Investition. Und schließlich ist der CO2-ausstoß einer guten Gasheizung vergleichbar mit einer Wärmepumpe mit Arbeitszahl 3 und deutschem Strommix; sinkende Arbeitszahlen erfordern dann mehr Ökostrom - also darf Wärmepumpenausbau nicht dem Ökostromausbau vorauseilen, sonst wird es schlimmer statt besser bzgl. CO2-Ausstoß.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Und schließlich ist der CO2-ausstoß einer guten Gasheizung vergleichbar mit einer Wärmepumpe mit Arbeitszahl 3 und deutschem Strommix;
Mittlerweile eher 2, der Strommix lag 2022 bei 434g/kWh. Gas erzeugt knapp über 200g/kWh, abzüglich Wirkungsgrad und da ja auch Stromverbrauch.
Und der Großteil der Energie über eine Heizperiode wird nicht an den kältesten Tagen benötigt. Selbst bei -7° und 55° Vorlauf liegen aktuelle Luftwärmepumpen schon über 2 in der Arbeitszahl.
Und letztlich: Moderne Gaskraftwerke liegen an die 60% Wirkungsgrad, da reicht eine Arbeitszahl von 1,5 um besser zu sein als jede Gasheizung. Das schafft selbst die schlechteste Wärmepumpe im übelsten Altbau mit hohen nötigen Voraluftemperaturen über eine Heizperiode locker besser. Das ist ja technisch seit Jahren der Punkt, egal welcher Brennstoff, Strom draus machen und dann nutzen ist einfach deutlich effektiver.
Ja, auch wenn der Mensch gelernt hat Feuer zu machen und erst lernen muss dass warm auch ohne Feuer funktioniert. Ist halt nach Feuer machen der nächste große Lernprozess in der Menschheitsgeschichte
Ich lieg nach längerem probieren und testen im teilsanierten Altbau von 1980 mit Heizkörpern bei maximal 40° an den kältesten Tagen im Flachlandwinter. Ich bräuchte in 2 Räumen noch neue Heizkörper, dann käme ich noch etwas weiter runter. Lohnt bei - noch - Gas aber nicht. Ist aber überhaupt keine Überlegung was rein kommt wenn an der Gasheizung mal was kaputt geht.
Edit: Gerade noch Diskussion gehabt mit jemandem der Stein und Bein behauptet hat unter 0° wären alle Wärmpumpen reine Stromheizungen weil Wärmepumpe physikalisch unter 0° gar nicht funktionieren würde. Man man man, Fake News verfangen unglaublich bei Leuten die den Unfung glauben wollen.
Du weißt auch, daß es in der Urfassung mal nicht so gedacht war. Und auch bei den sonstigen Optionen ist es für Altbauten, die nicht an Fernwärme können, am Ende praktisch nur Wärmepumpe erlaubt/"ernötigt".
Nein, das ist falsch.
Altbauten, die nicht an die Fernwärme angeschlossen werden können, aber an das Gasnetz angeschlossen sind, können klimaneutrale Gase zum Heizen verwenden. Zum Beispiel klimaneutral hergestelltes Methan. Oder klimaneutral hergestellten Wasserstoff. Oder eine elektrische Heizung, die keine Wärmepumpe ist.
Was nicht geht: Bei Neubauten oder beim Austausch einer Altbauheizung nach fünfjähriger Übergangsfrist wieder mit einer Öl-/Gas-/Kohleheizung anzufangen.
Die neue Heizung wird mit bis zu 45% staatlich gefördert, außerdem gibt es Härtefallregelungen.
Wie viel Prozent der Wohnbebauung in Deutschland eignet sich für den Einbau einer Wärmepumpe?
Über ganz Deutschland gerechnet, kann man in 75% aller Wohngebäude sinnvoll eine Wärmepumpe einbauen. Das sagt die Forschungsstelle für Energiewirtschaft e. V. in München.
Auf deren Website gibt es eine Landkarte, mit der man die obige Zahl je nach Region näher aufschlüsseln kann.
Bemerkenswert: Am besten geeignet sind die Wohnhäuser in den neuen Bundesländern. Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen haben eine Eignung von 88% und liegen damit weit über dem Bundesdurchschnitt von 75%.