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Alt 05.09.2023, 20:26   #41
sabine-g
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Wenn du das tatsächlich beim Radfahren getragen hast, hast du 30W verschenkt, mindestens
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Alt 05.09.2023, 20:35   #42
J.W.
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Wenn du das tatsächlich beim Radfahren getragen hast, hast du 30W verschenkt, mindestens

Ja, ich weiß

Was besseres hatte ich nicht hier im hohen Norden und Spaß hatte ich auf dem Wettkampf trotzdem. Für die erste Langdistanz bin ich zufrieden
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Alt 05.09.2023, 20:38   #43
sabine-g
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Ja, ich weiß

Was besseres hatte ich nicht hier im hohen Norden und Spaß hatte ich auf dem Wettkampf trotzdem. Für die erste Langdistanz bin ich zufrieden
Mach dir keinen Kopp. Ich hatte vor 26 Jahren bei meiner 1.LD die gleiche Zeit und in etwa die gleichen Klamotten an.
Und zufrieden war ich auch.

Damals wusste ich aber nicht dass es auch besser geht, wenn ich informiert gewesen wäre, hätte ich was anderes angezogen.
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Alt 03.10.2023, 08:04   #44
J.W.
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Eine Woche Urlaub …. Oder: wie man sich völlig abschießt

Lange nichts geschrieben hier. Ich sitze in der Vorlesung. Das dritte Semester beginnt mit einer Blockwoche. Ungewohnt, so lange zuzuhören, nachdem ich drei Monate nur gearbeitet hatte. Ob ich das die ganze Woche durchstehe? Zum Glück darf ich nächste Woche wieder arbeiten und muss nur am Wochenende den Vorlesungen folgen .

Bevor es diese Woche wieder mit der Doppelbelastung aus Studium und Beruf losgeht, hatte ich aber erstmal eine Woche Urlaub. Urlaub…. Der erste Urlaub seit dem Abitur, den ich wirklich so gestalten konnte, wie ich es möchte . Und im Nachhinein denke ich mir: Du bist halt einfach völlig bescheuert. Was ist passiert?

Nach dem Gelreman: Ich lasse es erstmal ruhig angehen. Erstmal Rad fahren und viel Technik- und Krafttraining fürs Schwimmen. Zwei Wochen danach fahre ich spontan zum 10 km lauf in Nordhorn. Vorher einmal gelaufen… Laufen? Nein, Joggen. Es ist heiß (27°C beim Start und mitten in der Sonne). Ich habe keine Erwartungen. Nach 1.5km in einer Führungsgruppe aus vier Läufern. Wie schnell bin ich eigentlich? Ein Blick auf die Uhr…. 03:26/km. Das kann nicht stimmen. Erste Runde vorbei, meine Uhr zeigt 2 km. Pace: 03:27/km. Doch kein Fehler. Panik, so schnell kann ich nicht laufen. Meine alte Bestzeit auf 10 km ist 35:59 Minuten. Seit 6 Monaten kein Tempotraining mehr beim Laufen. Lächerlich, zu glauben, dass ich das durchhalten kann. Bleibe ich dran? Ja, nein vielleicht. Ich probiere es. Nach 5 km sind wir noch zu dritt. Bis km 7 bleiben wir mehr oder weniger zusammen, bis sich der erste absetzt. Bei km 9 gehe ich am zweiten vorbei und gebe nochmal Gas. Nach genau 35:00 Minuten piepst die Uhr zu 10 km - Hammer. Im Ziel 10.25 km und 35:54 Minuten. Bestzeit. Wie kann das sein ohne Tempotraining? Mir eigentlich ziemlich egal, aber erstmal bleibe ich dabei: Tempotraining nur auf dem Rad und im Wasser, laufen nur ruhig, maximal als Steigerungslauf nach dem Radfahren.

Vor zwei Wochen dann zurück aus Norddeutschland nach Linz und letzte Woche dann der Urlaub. Warum schriebe ich das? In meinem Urlaub hatte ich ein Ziel: 10 Tage (Letzte Woche und das Wochenende davor) und 1000km auf dem Rad . Zusätzlich normale Laufumfänge und ein bisschen Schwimmen.

Bescheuert? … Ja
Leider geil? … Irgendwie schon

Von Freitag bis Mittwoch erstmal nur ruhiges Training. Jeden zweiten Tag eine lange Tour zwischen 140 und 180 km mit wenigen KH (ca. 15-20g/h), an den anderen Tagen kürzere Einheiten, einige kurze Koppelläufe und drei Schwimmeinheiten. Einmal sogar Stabis.

Das erste Highlight dann am Donnerstag. Morgens eine etwas intensivere Einheit auf dem Rad (60km) mit 3 km schnellem lauf danach und …. Krafttraining für die Beine. Das erste seit ca. einem Jahr. Mittags dann noch 4 km schwimmen. Danach ein Mittagsschlaf. Ich wache auf. Hunger….. Mein erster Gedanke. Etwas Gemüse in eine Schüssel geschnitten, Sardinen, Kichererbsen und Olivenöl dazu - perfekt. Nach der halben Portion ein Blick auf die Uhr…. Mist. In einer Stunde ist ja noch der City Night Run in Linz. Der fettige Salat ist vielleicht nicht die optimale Prerace-Verpflegung. Also den Rest in Kühlschrank und ab zum Start. Meine Beine sind noch schwer vom Krafttraining. Der Salat liegt im Magen wie ein Stein. Egal, schnell laufen wollte ich sowieso nicht, nur ein paar Vereinskollegen treffen. Aufs Warmlaufen verzichten, einfach gemütlich mitlaufen, vielleicht so 20 Minuten (5,2km). Aber wie das dann so ist. Gute Stimmung, eine Startnummer auf der Brust. Der erste km noch in gemütlichen 03:50, km 2 in knapp 03:40/km, dann bewegt sich die Pace Richtung 03:30/km. Nach 3.5 km meldet sich der Salat. Langsamer werden sieht jetzt auch doof aus. Reiß dich zusammen. Nach 4 km… Ich kotz gleich auf die Strecke. Einen km kannst du durchziehen. Noch 200m, Ziel. Ein Glück. Ab aufs nächste WC und ein unschönes Wiedersehen mit dem Salat

Freitag und Samstag nochmal ruhiges Training, Sonntag dann der krönende Abschluss. Mir fehlen noch 160 km auf dem Rad. Die ersten 140 fahre ich locker, dann 20 mit allem, was noch geht . Am Ende nochmal 4 zum Ausfahren und dann die Laufschuhe an. 7km gesteigert von 04:40/km bis 03:40/km und ein km auslaufen. Im gesamten Training 50g KH.

Bilanz:
1004 km Rad (alles auf dem TT oder teilweise Rolle)
107 km laufen
17 km schwimmen
2h Krafttraining
Zusätzlich ein bisschen Wandern in Österreich (ich musste ja auch mein Klimaticket nochmal nutzen, um Österreich zu erkunden, solange ich noch hier bin)

Warum das ganze? Spaß an der Freude
Hat das Ganze eine Zweck? Erstmal nicht
Langfristig: Vielleicht kann ich in einigen Wochen abschätzen, ob ein Trainingslager im nächsten Jahr sinnvoll ist


In dem Sinne: Ruhige Woche euch Allen
J.W. ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 03.10.2023, 08:58   #45
OdensX
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Zitat:
Zitat von J.W. Beitrag anzeigen
So, etwas mehr als eine Woche nach dem Gelreman habe ich nun endlich einige Bilder für einen Bericht gefunden.

Nachdem ich zwei Wochen vor dem Wettkampf nochmal eine richtig lange Einheit gemacht habe, die mir zumindest Selbstvertrauen geben konnte (wenngleich eigentlich zu lang so kurz vor dem Wettkampf) ging es ins Tapern. Zwei Wochen, geringe Umfänge, hier und da mal Wettkampfintensität eingestreut und vor allem das Schwimmen im See nochmal geübt (Wetter war ja in den letzten Monaten eher schlecht und im See war ich nicht oft).

Noch eine Woche bis zum Wettkampf, langsam kommt Nervosität auf. Irgendwie bin ich müde, erschöpft. Naja, so ist das doch meistens im Tapering. Vielleicht wird es noch.

Donnerstag vor dem Wettkampf, ich bin immer noch nicht so ganz fit. Soll ich überhaupt starten? Ich packe meine Sachen. Mist– Ich habe ja noch gar kein Hotel gebucht . Ein Glück, dass es noch genug freie Zimmer gibt.

Freitag, eine letzte Aktivierung auf dem Rad am Vormittag und dann geht es los. Habe ich an alles gedacht? Hoffentlich. Einchecken im Hotel, dann zum Veranstaltungsgelände. Toll, mal wieder viel zu früh – warum hast du dich nicht im Hotel noch etwas ausgeruht?

Ab 16:00 Uhr gibt es die Startunterlagen. Unspektakulär: Startnummern, Zeitmesschip und einen kleine Rucksack. Um 18:00 Uhr das Racebriefing. Alles auf Niederländisch, ich verstehe kein Wort . Ein Glück, dass der nette Tischnachbar mir eine Zusammenfassung auf Englisch gibt. Danach die Pastaparty. 4 Sorten Nudeln, Baguette, Dips und Salate. Nicht schlecht für den Preis denke ich mir – und esse 3 große Teller Nudeln.

Samstagmorgen, 04:45 Uhr. Der Tag beginnt mit …… Durchfall. Mist, was ist jetzt los. Naja, bestimmt nur die Nervosität, wird bestimmt gleich besser, Auf zum Veranstaltungsgelände, frühstücken und dann die Wechselzone vorbereiten. Ich bin nervös. Ungefähr alle zwei Minuten schaue ich auf meine Uhr. Wann geht es denn endlich los?

Kurz vor sieben: Ich nehme ein Gel und gehe ins Wasser. Alle Athleten (131 Teilnehmer) starten zusammen. Warten auf den Start….

Endlich geht es los. Ich schwimme locker an. Einfach an den anderen dran bleiben. 100m, ich schaue das erste Mal auf – was ? Bin ich so ein schlechter Schwimmer, warum sind denn so viele Leute vor mir? Naja, nicht irritieren lassen, weiter. Das Orientieren im See fällt noch leicht. Es werden zwei Runden geschwommen, Die leuchtend gelben Bojen sind gut sichtbar. Erste Runde geschafft, es wird immer ruhiger um mich. 1,5 Runden. Die Sonne ist mittlerweile hinter den Bäumen aufgegangen. Es wird schwieriger, die Bojen zu sehen. Wo ist denn jetzt die nächste Boje? Mist, da ist sie. Ich bin ein ganzes Stück vom Weg abgekommen. Egal, einfach weiter.

Nach ca. 01:04 h steige ich aus dem Wasser. Nicht gut, aber besser als alles, was ich aus dem Training erwartet hätte. (Seit dem Unfall im letzten November fällt das Schwimmen einfach schwerer. Ganz besonders im Freiwasser. Vor einem Jahr hätte ich noch eine Zeit unter 01:00 h erwartet.) Umso überraschter bin ich, wie viele Räder noch in der Wechselzone stehen. Die achtschnellte Schwimmzeit hatte ich.

Dem Wasser entstiegen Kämpfe ich mit der Orientierung. Ah, da geht es lang. In der Wechselzone geht der Kampf weiter, diesmal mit dem Neoprenanzug. Mir ist kalt. Blödes Mistding, jetzt rutsch doch endlich über den Fuß. Noch kurz meine kleine Trinkflasche am Rad mit 70 g Kohlenhydraten geleert (Danke, Peter Weiß, nächstes Mal traue ich mich vielleicht 100g KH) und dann sitze ich endlich auf dem Rad. Mein Verpflegungsplan fest im Kopf fahre ich los.

Erstmal ruhig, raus aus dem Ort und auf den Deich. Meine Vector-Pedalen sind in Linz, ich weiß also nicht, welche Leistung ich trete. Auf dem Deich ein erster Blick auf den Tacho – enttäuschend, nicht mal 36km/h im Schnitt. Doch auf dem Deich läuft es besser. Der Schnitt nähert sich der Zielmarke von 37,5m/h.

Nach 20 km dann das erwachen. Ich habe noch nichts getrunken. Der Griff hinter mich …… Nichts. Ich bewege die Hand noch etwas weiter……….. Nichts. Das kann doch nicht. Ich schaue mich kurz um ………….. Nichts. Panik. Habe ich die Flaschen vergessen? Nein, beim Losfahren waren sie sicher noch da. Sie müssen also aus dem Flaschenhalter gesprungen sein. Beide? Die Strecke ist aber auch stellenweise recht schlecht. Scheiße, F***, das darf doch nicht wahr sein…..

Ich gehe voll in die Eisen. Umdrehen? Ich bin schon kurz davor. Was für ein Schwachsinn denke ich mir da. Die Flaschen finde ich sowieso nicht wieder. Also weiter. Ein paar km später kommt die erste Verpflegungsstation, eine Flasche Iso kann ich mir greifen. Es wird wohl irgendwie gehen. An der nächsten Verpflegungsstation bekomme ich dann hoffentlich ein Gel. Also einfach weiter, auf dem Deich schlängelt sich der Radweg so dahin, mal mit Rücken, mal mit gegen und oft mit Seitenwind. Der Wind ist stark (Angeblich Böen bis zu 48km/h), ich bin mehr oder wenig vollständig alleine unterwegs und ich bin froh, dass ich nicht zu lange am Stück im Gegenwind bin.

Dann der Wendepunkt, zurück, km 45. Was ist das, liegt da tatsächlich meine Flasche? Vollbremsung, ja, das ist sie. Oh nein , sie liegt in einer Lache aus Flüssigkeit. Zum Glück, immerhin noch fast ¾ voll. Flasche aufgehoben und weiter. Nach einer Runde habe ich genau 38km/h im Schnitt. Zweite Runde, ich probiere, sparsam mit der Verpflegung zu sein. Es geht noch. Km 100, noch fast 38km/h im Schnitt, sehr gut. Kleine Kurve und dann der Gegenwind. Ich breche völlig ein. Von einem Moment auf den anderen geht nichts mehr. Deutlich weniger KH und Salz als geplant. Das rächt sich jetzt.

Ich denke ans Aufgeben – Fahr weiter! Versager! Alles nur nicht aufgeben! Irgendwie fahre ich weiter. Bei km 120 dann die nächste Verpflegung. Ich greife ein Gel, es fällt zu Boden. Ich überlege. Eine Runde überstehe ich so nicht außerdem muss ich mal kurz in die Büsche. Also anhalten, zwei Gels einstecken, eins direkt nehmen, und pinkeln. Meine Durcshchnittsgeschwindigkeit fällt von 37,2km/h im Schnitt auf 36,5km/h. Wieder aufs Rad, immerhin einige KH. Auf die letzte Runde. Mein Schnitt fällt immer weiter. Mit Pinkelpause und Anhalten, um meine Trinkflasche aufzuheben stehen am Ende nur 35km/h im Durchschnitt auf der Uhr. Enttäuschend wenn ich an das Training vor zwei Wochen denke .

Vom Rad, in die Wechselzone. Direkt ein großer Schluck aus der Trinkflasche, die fürs Laufen gedacht ist (Auf der Strecke gibt es ja Gels). Ich laufe los, erstaunlich leicht – 04:30/k auf den ersten 5 km. Ruhig sage ich mir immer wieder. Unter 09:30 h wirst du nicht mehr kommen, sieh zu, dass du wenigstens ins Ziel kommst. Also nehme ich Tempo raus, laufe so um 04:50/km. Alle 3,5 km gibt es entweder ein Gel oder einen Schluck aus meiner Trinkflasche. Ich laufe so vor mich hin. Runde um Runde bringe ich hinter mich, freue mich über die Zuschauer an der Strecke und die Verpflegungsstationen.

Gegen Ende von Runde vier überhole ich einen Läufer. Er spricht mich an.
Sorry, I’m from Germany, no Dutch.
Ob wir nicht zusammen laufen wolle, fragt er dann auf Englisch. Er würde um 04:55/km laufen. Ich überlege kurz. Mein Tempo ist konstant bei 04:50/km. Viel Zeit werde ich auf den letzten 15 km nicht verlieren, wenn wir überholt werden, kann ich vielleicht noch anziehen. Zu zweit ist es besser als alleine , also bleibe ich bei ihm. Wir unterhalten uns ein wenig. So vergehen die letzten beiden Runden dann auch recht schnell. Durchs Ziel laufen wir gemeinsam. 09:46 h. Enttäuschend, wenn ich an die Einheit vor zwei Wochen denke, aber mehr war unter den Umständen nicht möglich. Ich freue mich also, dass ich in diesem Jahr doch noch eine richtige Langdistanz machen konnte und sitze so dar.

Fazit zum Gelreman:
Toll organisiert
Super Verpflegung
Schöne Strecken (Schwimmen, Laufen und Radfahren)
Der Asphalt auf der Radstrecke ist teils sehr grob und die Strecke sehr windanfällig, außerdem gibt es einige scharfe Kurven, bei denen man quasi steht
Laufstrecke sehr flach, aber größtenteils über Feld- und Waldwege


Eine Woche danach:
Ich bin nach wie vor froh, es gemacht zu haben, mittlerweile zweifele ich aber an mir. Lag es wirklich nur an der Verpflegung? Habe ich zu viel gemacht, zu wenig getapert? Bin ich einfach nicht so fit, wie ich dachte ? Mein Großer Traum ist, einmal Sub 9 auf der Langdistanz zu schaffen. Ist das überhaupt realistisch?

Am 10.09.2023 hatte ich meine erste Mitteldistanz, bei der ich ebenfalls überglücklich war, gerade nach Zieleinlauf. Aber auch dort hatte ich einige Dinge getan, bei denen ich im Nachhinein froh bin, sie gemacht zu haben. Fehler sind da, um daraus zu lernen. Beispielsweise hatte ich eine Pinkelpause in der T2 ausgesetzt, was mir einige Probleme bereitet hatte, da ich nach 3l/4l/5l Flüssigkeit, Gels und ein paar zusätzliche Getränke wie Gatorade einen problematischen Blasendrang hatte. Ich hatte auch auf dem Rad unvorteilhaft verpflegt, sodass ich meine angestrebten 35km/h/36km/h/37km/h nicht halten konnte und zwischen 31km/h/32km/h/33km/h davorfuhr. Aber so ist es eben.

Danke für diesen ausführlichen Bericht, spannend lesbar.
OdensX ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.10.2023, 10:56   #46
J.W.
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Zitat:
Zitat von OdensX Beitrag anzeigen
Am 10.09.2023 hatte ich meine erste Mitteldistanz, bei der ich ebenfalls überglücklich war, gerade nach Zieleinlauf. Aber auch dort hatte ich einige Dinge getan, bei denen ich im Nachhinein froh bin, sie gemacht zu haben. Fehler sind da, um daraus zu lernen. Beispielsweise hatte ich eine Pinkelpause in der T2 ausgesetzt, was mir einige Probleme bereitet hatte, da ich nach 3l/4l/5l Flüssigkeit, Gels und ein paar zusätzliche Getränke wie Gatorade einen problematischen Blasendrang hatte. Ich hatte auch auf dem Rad unvorteilhaft verpflegt, sodass ich meine angestrebten 35km/h/36km/h/37km/h nicht halten konnte und zwischen 31km/h/32km/h/33km/h davorfuhr. Aber so ist es eben.

Danke für diesen ausführlichen Bericht, spannend lesbar.


Danke, für das Feedback . Immer schön zu sehen, dass hier noch jemand mitliest. Wie du sagst. Es läuft nicht immer alles , aber nächstes mal machen wir es dann hoffentlich besser.
J.W. ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 10.10.2023, 19:27   #47
J.W.
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So, die Blockwoch habe ich zum Glück überstanden und endlich darf ich wieder arbeiten (nach einer Woche Urlaub und einer Blockwoche im Studium hatte ich schon Entzugserscheinungen).

Bevor es gestern zurück an den Schreibtisch ging, habe ich das Wochenede aber nochmal genutzt, um den Halbmarathon beim Donaulauf in Ottensheim zu laufen .

Da meine Vorlesungstage ziemlich voll waren und ich zusätzlich fast eine Stunde Anreise zur Hochschule habe, war die letzte Woche eher ruhig. Außer 60 bis 90 Minuten lockeres laufen oder radeln am Morgen war nichts mit Sport .

Entsprechend war ich Samstag sogar einigermaßen erholt. Zuversichtlich war ich trotzdem nicht, denn der Start war um 14:00 Uhr. Es sollte ein schwerer Tag für mich werden.

Aufwachen, der übliche Gedanke: Hunger .

Ok, etwas Ablenkung, kurz laufen oder auf die Rolle - Natürlich nicht vor dem Halbmarathon

Gut, essen. Gemüse, Vollkornbrot und 1kg Erdnussbutter - schlechte Idee vor einem Wettkampf

Na gut, erstmal ein Spaziergang zur Ablenkung

Hunger, Hunger, Hunger….

Mein Frühstück besteht dann aus Haferflocken, etwas Kürbispürree, Obst und Backkakao. Eigentlich ganz in Ordnung, reicht nur nicht so lange .

Morgens einige Aktivitäten zur Ablenkung, aber immer der gleiche Gedanke: Hunger. Irgendwann dann ein frühes Mittagessen (ein bisschen Reis mit Gewürzen) und los zum Wettkampf.

Kurzes Warmlaufen, um 14:00 Uhr dann der Massenstart von tkm, 10km und HM

Erstmal vorne mitlaufen, bis die 5- und 10km Läufer abbiegen und dann schauen, wo du im Feld bist.

Gesagt getan, aber schon nach 1km wird klar: Das wird ein langer Lauf. Die Uhr piept, das 1km Schild ist noch einige m entfernt. Na gut, kann passieren, die nächsten km sind besser. - Falsch gedacht

Nachdem die 5- und 10km Läufer abgebogen sind, bin ich in einer Dreiergruppe vorne, aber mit jedem km steigt die Differenz zwischen Uhr und Streckenschild bei uns Dreien. Nach ca. 5km dann ein Wendepunkt. Vollgas bis zur Absperrung, um 180 Grad drehen und zurück.

Da vorne, da vorne! Ruft der Streckenposten. Es dauert einen Moment, bis wir verstehen. Der eigentliche Wendepunkt liegt 100m hinter uns. Einfach ein auf den Boden gezeichneter Pfeil. Aber warum ist die Absperrung hier? Und warum steht niemand am Wendepunkt ? Egal, noch 200m zusätzlich.

Nach der Wende ein kurzes Stück über einen Feldweg und dann entlang der Donau zurück. Läufer Nummer 1 fällt langsam zurück, wir bleiben zu zweit vorne. Als wir Start-Ziel-Bereich passieren bekomme ich mit, wie der Stadionsprecher von einer möglichen Zeit unter 01:20h redet. Mir in dem Moment egal, ich laufe halt.

Ab geht es auf Runde zwei. Der Wind ist stärker geworden. Wir wechseln uns an der Spitze ab.

Denkste. Schnell fällt auch mein letzter Mitläufer zurück. Mist, dann halt alleine gegen den Wind. Bis zur Wende, dann über den Feldweg und an der Donau nochmal kurz gegen den Wind bevor es dann nach einer weiteren Wende mit Rückenwind auf die letzten 4 km geht. Ok, nochmal alles geben. Bei km 19 und 21 eine kleine Steigung hochkämpfen und dann der Zieleinlauf.

01:19:41 steht auf der Uhr im Ziel. In Ordnung denke ich mir. Dann der Blick auf meine Uhr. 03:42/km - Hammer denke ich mir. Halbmarathon nach 01:18:15, Bestzeit und das bei starkem Wind und nicht ganz flacher Strecke . Ärgerlich nur, dass man uns so weit hat laufen lassen. Deswegen leider keine offizielle Bestzeit.

Nach ewig langem Warten auf die Siegerehrung dann am Abend noch zum Schwimmen und Sonntagmorgen eine lange Radeinheit. Abends nochmal schwimmen und dann ist das Wochenende auch schon vorbei.

Laufe ich nächstes Jahr im Frühjahr einen Marathon - Mit dem Ergebnis wäre auf jeden Fall eine Bestzeit drin (möglicherweise sogar an die 02:40h?). Fokus ist aber eigentlich Langdistanz im Herbst. So gehen mir die Gedanken durch den Kopf. Mal schauen, was daraus wird.

Viele Grüße und eine gute Woche
J.W. ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 02.11.2023, 16:12   #48
J.W.
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Beiträge: 272
Servus Triathlon-Freunde ,

Die vergangene Saison liegt hinter mir. Viele Gute Laufzeiten aus dem Training heraus, der Höhepunkt die spontane Langdistanz beim Gelreman.

Im Rückblick eine doch gute Saison, wenngleich etwas planlos. Die Unsicherheit, ob ich wieder auf der Straße fahren kann und werde, haben mich wohl doch nur etwas halbherzig trainieren lassen.

Dennoch: Der Gelreman war eine epische Erfahrung. Mein Langdistanzdebüt lief zwar nicht nach Plan, aber die Erinnerungen sind doch schöne, die immer bleiben werden .

Und nun? Die Saisonplanung sieht so aus, als würde ich mit einem Marathon starten, weil, warum nicht? Wann? Voraussichtlich am 17.03.2024 am Werdesee. Nach dem Marathon stürze ich mich auf die (verkürzte) Mitteldistanz. Beim SteelMan in Steinbeck plane ich die Triathlonsaison zu eröffnen. Aber das große Finale wird die Langdistanz sein. Voraussichtlich in Almere mit dem klaren Ziel, es besser zu machen als in diesem Jahr.

Der Grundstein dafür ist mit der Planung (die in diesem Jahr quasi nicht existiert hat) hoffentlich schon mal gelegt. Auch die Werte weisen in die richtige Richtung. Neue Bestzeiten auf 10km und Halbmarathon in diesem Jahr auch ohne Tempotraining, und deutlich höhere Geschwindigkeit im Grundlagenbereich beim Laufen (aktuell bis 04:15/km im GA1).

Heute Morgen auch mal wieder eine Standortbestimmung beim Rad. Der FTP-Test stand an. Ich muss euch sagen: Der FTP-Test fühlte sich an, als würde ich mich durch einen endlosen Dschungel aus Widerstand kämpfen. Jeder Pedaltritt aufs Neue ein Kampf, bei dem am Ende auch das Zahnblatt meines Rades zugrunde ging. Aber: es hat sich gelohnt. FTP im letzten halben Jahr um 25 Watt gesteigert! 305W (4.6W/kg).

In Sachen Trainingsstrategie werfe ich in der kommenden Saison alle Register. Auch wenn ich im nächsten Jahr mit zwei Umzügen , dem Schrieben einer Masterarbeit und eventuell dem Beginn einer Industriepromotion sicherlich viel zu tun haben werde , möchte ich weiterhin auf hohe Trainingsumfänge und Grundlagenarbeit setzen. Schon im Winter stundenlanges Leiden auf der Rolle und viele Bahne im Schwimmbad werden meinen Alltag prägen. Gelegentlich ergänzt durch lange oder gemütliche Läufe oder Koppelläufe. Das Training für den Marathon wird sich ausschließlich auf Endbeschleunigungen bei langen Koppeleinheiten beschränken. Nach dem Marathon dann vielleicht einmal wöchentlich Intervalle auf dem Rad. Das wars.

Meine Philosophie: Keep it simple. Am Ende des Tages sind es die langen, Stunden im Training, die den Unterschied machen und uns auf den Weg zu unseren Träumen führen.

Apropos Träume: Langfristig gibt es für mich nur ein Ziel. Hier und da habe ich es schon mal angedeutet, aber hiermit das klare commitment:

Eines Tages möchte ich die Langdistanz unter 9 Stunden finishen .

An meinem Weg dahin lasse ich euch hier weiterhin teilhaben und den Blog möchte ich in Zukunft auch ganz klar unter dieses Motto stellen. (Vielleicht sollte ich ihn umbenennen, kann ich das selber machen?). Mit den vielen Projekten im nächsten Jahr wird es wohl schwer, aber vielleicht, eines Tages,…..? Man muss ja Träume haben, so unrealistisch sie auch sein mögen .

In diesem Sinne, keep on training und bleibt immer im Flow!

Beste Grüße
J.W. ist gerade online   Mit Zitat antworten
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