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Zitat von Genussläufer
@Arne: Hast Du eine Idee, warum das so gut funktioniert?
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Ich finde die Erklärung Bakkens nachvollziehbar, der die Intensität der Intervalle etwas reduziert und daher offenbar deren Volumen steigern kann.
Eine der überzeugendsten Erklärungen für das polarisierte Training liegt bekanntlich darin, dass es zwei biochemische Signalgeber gibt, die das Mitochondrienwachstum auslösen. Einer davon wird durch Grundlagentraining, der andere durch Tempotraining aktiviert. Dabei scheint der Signalweg, der durch Tempotraining angestoßen wird, schnell gesättigt zu sein. Hingegen lässt der Signalweg, der durch Grundlagentraining angeregt wird, eine sehr umfangreiche Stimulierung des Mitochondrienwachstums zu.
Auf diese Weise kommt man zu einer Intensitätsverteilung mit sehr hohem GA1-Anteil und geringem, aber unbedingt vorhandenem Intensitätsanteil, also das klassische polarisierte Training.
Schaut man auf Non-Impact-Ausdauersportarten wie Radfahren, Rudern oder Schwimmen, findet man, dass dort das GA1-Training in den letzten 30 Jahren immer umfangreicher geworden ist. Offenbar ist auf dem GA1-Signalweg viel zu holen. Beim Laufen kann man die Umfänge aber nicht im gleichen Maße steigern wie in den oben genanten Sportarten. Also könnte man das intensive Training etwas entschärfen, um beide Signalwege optimal auszulasten. Das ist aber nur eine Spekulation meinerseits.
Generell finde ich es schwierig, aus dem absoluten Spitzensport allgemeine Trainingsprinzipien abzuleiten. Meistens handelt es sich um Einzelfälle, die sich nicht verallgemeinern lassen.