Wenn die Wahl eines gezeigt hat, dann die Tatsache, dass Umweltschutz, wenn er konkret wird, abgewählt wird. Ich bin auf pessimistische Weise gespannt, welche Partei sich künftig noch eine größere Reform zugunsten des Umweltschutzes aufhalsen wird.
Es wird die Zeit kommen, in der alle schreien werden:
"Warum hat in der Vergangenheit keiner für mehr Umweltschutz gesorgt?"
Das wird nicht die letzte Generation oder FFF sein, sondern die gleichen Idioten, die jetzt die AfD wählen.
Mein Thema ist die sprachliche Abrüstung zwischen den Menschen in der Gesellschaft. Ich persönlich bin der Meinung von NiklasD und dem, was er als Link in der FAZ gepostet hat: Nicht jeder ist rechtsextrem (schreibt NiklasD) bzw. jeder Dritte ist rechtsextrem (schreibt die FAZ). D.h. aber auch, dass 2/3 nicht rechtextrem sind. Lass es nur 50% sein - fair enough. Um diese Menschen geht es. Hier bitte keine Fronten aufbauen, sondern diese Menschen "zurück" holen.
Es geht darum mit diesen 50-60% im Dialog zu bleiben! Das ist m.E. der Auftrag.
Aber das ist doch das, was in meinen Augen schon seit langem versucht wird. Es wird immer wieder gesagt, dass man die Leute verstehen und ihre Sorgen Ernst nehmen muss. Und seitdem bewegt sich die CDU/CSU immer mehr in die Richtung, um da Wähler abzugreifen und sich da anzubiedern. Und im Endeffekt wählen ganz viele bewusst die AFD. Und das nicht nur, weil sie nichts anderes wählen können.
Gerade die ganzen sozialen oder asozialen Medien sind da ein Brandbeschleuniger, weil so viel Müll gepostet wird und viele vermutlich gar nicht die Medienkompetenz besitzen einzuordnen, was jetzt populistischer Schwachsinn und was Echt ist.
Das Erklären langfristiger politischer Ziele finde ich sehr wichtig und kommt mir zu kurz. Insofern finde ich das Vorhaben der Regierung gut, langfristige politische Ziele besser erläutern zu wollen. Dazu gehört der Umweltschutz genauso wie die Migration in unsere überalternde Gesellschaft.
Bei allen politischen Analysen steht ein Elefant im Raum, über den kaum gesprochen wird. Wenn die Wahl eines gezeigt hat, dann die Tatsache, dass Umweltschutz, wenn er konkret wird, abgewählt wird. Ich bin auf pessimistische Weise gespannt, welche Partei sich künftig noch eine größere Reform zugunsten des Umweltschutzes aufhalsen wird.
Das klingt immer so, als wären die Bürger zu dumm, dies zu verstehen.
Es ist einfach so, dass man nicht auf etwas hinarbeiten kann, dass in 30 oder 40 Jahren einschlägt: denn Rechnungen müssen am Monatsende bezahlt werden und sind Arbeitsplätze erst mal weg, sind sie weg. Das muss man einfach mit einkalkulieren. Man weiß auch, wie sich das auf das soziale Gefüge auswirkt - alles schon mal dagewesen. "Jemandem ist das Hemd näher als die Hose" ist ein alter Spruch. Ein großer Teil der Bevölkerung kann kaum 2 oder 3 Monate ohne Einkommen überbrücken und hat nur wenige tausend Euro gespart.
Das weiß man alles und muss man mit einrechnen.
Die Politik muss beides leisten können: kurzfristig weiterhin gesund über Wasser bleiben und einen langfristigen Plan verfolgen.
Deine Analyse nimmt sehr stark den monetären Gewinn von Unternehmen in den Fokus.
Wenn wir im BIP so stark absacken und darüber hinaus eine hohe Inflation haben, schmilzt der Wohlstand sowie die Perspektive der Bevölkerung. Das Kapital ein scheues Reh ist, steht noch auf einem anderen Blatt.
Zitat:
Die wirtschaftliche Rezession ist außerdem kein Ergebnis der aktuellen Regierung, die erst seit zwei Jahren im Amt ist.
Volle Zustimmung!
Zitat:
Entscheidend sind hier Prozesse, die nichts mit Olaf Scholz oder den viel gescholtenen Grünen zu tun haben.
Sie sind aber ein entscheidender Katalysator. Und die Kombi aus "CDU verwurstelt es" und die "Ampel verschlimmert es noch" verursacht den Wunsch nach einer anderen Politik. Genau das Angebot kam von der AfD und in Teilen von den FW. Bitte verstehe das nicht als Wertung, ob das Angebot gut ist. Es ist einfach nur die Lage.
Zitat:
Bei allen politischen Analysen steht ein Elefant im Raum, über den kaum gesprochen wird. Wenn die Wahl eines gezeigt hat, dann die Tatsache, dass Umweltschutz, wenn er konkret wird, abgewählt wird. Ich bin auf pessimistische Weise gespannt, welche Partei sich künftig noch eine größere Reform zugunsten des Umweltschutzes aufhalsen wird.
Vielleicht überrascht es Dich. Aber auch hier stimme ich Dir zu. Der Unterschied liegt lediglich darin, dass ich eher denke, die Grünen sind an sich selbst gescheitert. Mit ihrem Mikrodirigismus und Hang zur Planwirtschaft haben sie Deutschland in schwierige Fahrwasser geführt und der ganzen Geschichte einen Bärendienst erwiesen. Sprich heute mal jemanden auf Klimaschutz an. Die meisten antworten, dass man sie damit bloss in Ruhe lassen sollte. Das ist schade und war völlig überflüssig.
Es reicht eben nicht, nur etwas zu tun. Es sollte auch sinnvoll sein.
.... Sprich heute mal jemanden auf Klimaschutz an. Die meisten antworten, dass man sie damit bloss in Ruhe lassen sollte. ...
Kein Wunder! Keine Nachrichtensendung ohne dass von irgendwo eine Überschwemmung oder Temperaturrekord gemeldet wird. Für wie doof werde ich denn gehalten?
Einfach entsprechend ordentliche Politik machen und fertig!
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Die wirtschaftliche Rezession ist außerdem kein Ergebnis der aktuellen Regierung, die erst seit zwei Jahren im Amt ist. Entscheidend sind hier Prozesse, die nichts mit Olaf Scholz oder den viel gescholtenen Grünen zu tun haben. Ein maßgeblicher Grund ist unsere Abhängigkeit von russischer Energie und den damit gestiegenen Energiepreisen. Dazu kommt der sich ändernde globale Markt, was eine Exportnation wie Deutschland eben stärker berührt als andere Länder. Größtes Wachstumshemmnis ist für die nächsten Jahrzehnte der Fachkräftemangel.
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Neben den gestiegenen Energiepreisen und den staatlichen Subventionen für die Gas-/Strompreisbreme sowie Uniper muss man allerdings korrekterweise auch berücksichtigen, dass allein der Rüstungshaushalt - die 100 Milliarden Sondervermögen nicht mitgerechnet - steigt und alle anderen Haushalte trotz deutlicher Inflation in etwa gleich bleiben oder sinken im Vorjahresvergleich.
Ausserdem führen zusätzlich die Wirtschaftssanktionen gegenüber Russland in allen Sektoren, wo DE Waren exportiert hat, zu deutlichen ökonomischen Einbussen, nicht zuletzt in der Autoindustrie, aber auch bei der Energie und vielen Waren. Die Sanktionen hat die Ampelregierung in der EU aktiv voran getrieben und beschlossen.
Normalerweise reagiert ein aktiver Staat bei Anzeichen einer Rezession u.a. mit Infrastrukturprojekten im Haushalt sowie mit den Binnemarkt und die Wirtschaft stimulierenden Anreizen und nicht gerade mit der Subvention oder dem Verschenken von Waren, die zur Verschrottung bestimmt sind, und mit schädigenden, die Wirtschaft hemmenden Sanktionen oder einer engen Schuldenbremse im Haushaltsplan wie Lindner. Volkswirtschaftlich komplett verkehrt.
Sowohl die Rüstung der Bundeswehr, die militärische Unterstützung der Ukraine direkt oder über die EU sowie die Wirtschaftssanktionen belasten deutlich den Bundeshaushalt. Egal ob man den Begründungen der Ampel zustimmt oder nicht, verantwortlich entschieden hat diesen Haushalt mit Schwerpunkt Rüstung und militärischer Ukrainkriegshilfe bis irgendwann mal auf unbestimmte Zeit sowie die Sanktionen nur die jetzige Regierung. Insofern trägt die Regierung nach 2 Jahren an der Rezession eine klare Mitschuld, weil es Alternativen gäbe.
Was die Regierung 2022 u. 2023 überhaupt nicht wie in den Koalitionsvereinbarungen geplant in den Griff bekommen hat, ist z.B. der Wohnungsbau mit 400 000 Wohnungen pro Jahr. Das spiegelt sich dann halt auch in den Zahlen zum Schrumpfen der Wirtschaft.
Kein Wunder! Keine Nachrichtensendung ohne dass von irgendwo eine Überschwemmung oder Temperaturrekord gemeldet wird. Für wie doof werde ich denn gehalten?
Einfach entsprechend ordentliche Politik machen und fertig!
Verstehe ich nicht, was du meinst - Hast du mitbekommen, was für Prügel verteilt wurden, als versucht wurde, per Gesetz anzuregen, was jeder mit einem Kalkulationshorizont von 10 Jahren sowieso machen sollte: Heizung dekarbonisieren! Denn fossile Brennstoffe werden immer teurer werden, damit wird sich eine nicht-karbone Heizmöglichkeit immer mehr "selbst bezahlen".... Aber da waren "die Leute" wohl wirklich "zu doof" zu....
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Ex-Weiser, Mitglied in Axels 100-Tri-Plus-Club Owner of Post 10,000 im "Leben der Anderen"
Mit ihrem Mikrodirigismus und Hang zur Planwirtschaft haben sie Deutschland in schwierige Fahrwasser geführt und der ganzen Geschichte einen Bärendienst erwiesen.
Tut mir leid, ich weiß nicht, wovon Du konkret sprichst. Planwirtschaft? Mikrodirigismus? Die Grünen haben angepackt, was im Koalitionsvertrag unter Zustimmung aller Regierungsparteien stand und sich am geltenden Recht orientiert, welches Klimaneutralität in zwei Jahrzehnten vorschreibt.
Zitat:
Zitat von Genussläufer
Sprich heute mal jemanden auf Klimaschutz an. Die meisten antworten, dass man sie damit bloss in Ruhe lassen sollte. Das ist schade und war völlig überflüssig.
Das habe ich noch nie gehört, von keinem einzigen. Wir haben heute hier im Südwesten 27°C, Mitte Oktober. Das ändert vielleicht die Perspektive.
Bei etwas längeren Gesprächen innerhalb meiner sozialen Blase finde ich regelmäßig eine Haltung, die sich ungefähr so zusammenfassen lässt:
"An der Notwendigkeit zum Klima- und Umweltschutz besteht kein Zweifel. Es ist eine Tatsache, dass wir zu spät damit dran sind und zu langsam vorwärts kommen. Es handelt sich um eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft und nicht allein um die Aufgabe einer kleinen politischen Partei. Wir wählen Politiker verschiedener Parteien, um die vor uns liegenden Veränderungen zu meistern. Es ist nicht hilfreich, wenn sie anstelle von Lösungen die Debatte polarisieren und das Volk spalten – zum Vorteil des eigenen Wahlergebnisses."