Linke wie rechts finden sich 1000e Videos im Netz, die zeigen welch böser Haufen die jeweils anderen sind.
Genau, was wiederum die Hufeisentheorie bestätigt: je extremer die Einstellung, desto eher gewaltbereit - und das ist immer verwerflich, egal für welchen Zweck.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Du argumentierst immer auf die gleiche Weise, indem Du pars pro toto fundamentalistische Sekten oder Verbrechen anführst
Wieso pars pro toto: mir geht es nur um den "pars", der Probleme macht. Über all die Muslime, Christen, Buddhisten etc., die unaffällig ihr Leben leben, braucht man nicht reden. Die Verallgemeinerung auf "toto" kommt allein von Dir.
Zitat:
Zitat von qbz
woraus Du forderst, der Staat solle Frauen, die ein Kopftuch tragen, bekämpfen.
Habe ich auch nie gesagt. Der Staat muß nicht die Frauen, die Kopftuch tragen, bekämpfen, sondern die Ideologie, die sie dazu zwingt oder nötigt oder drängt. Nur dann geht es um die Frauen, wenn sie diese Ideologie militant in die Öffentlichkeit tragen, wie diejenigen, die z.B. vor Gericht gehen, um ihr Islam-Symbol in öffentlichen Ämtern tragen zu dürfen. Wäre es eine Privatsache, wäre es für keine Frau ein Problem, als Lehrer oder Richter eben das Kopftuch für ein paar Stunden abzulegen; kaum ein Jude oder Christ hätte ein Problem damit, zeitweise ohne Kreuz oder Kippe unter die Leute zu gehen. Das Kopftuch aber unbedingt überall tragen zu wollen, auch gegen die Akzeptanz der Gesellschaft, zeigt für mich die militante Komponente.
Das Kopftuch in den verschiedenen islamisch-fundamentalistischen Ausführungen ist (obwohl im Koran nirgendwo festgeschrieben, also eigentlich keine religiöse Pflicht) inzwischen zum Symbol der öffentlichen Zurschaustellung von radikal islamischen Werten geworden, die mehr mit dem politischen Islam als mit Religion zu tun haben. Damit ist es für meine Wahrnehmung (und die vieler anderer) in der Bedeutungswandlung ähnlich wie das Hakenkreuz, das eigentlich ein harmloses Sonnensymbol war, aber nun eben durch den Mißbrauch "verbrannt" ist.
Wer diese Bedeutung nicht wahrnehmen will, und trotzdem das Symbol trägt, ist entweder ignorant, oder will bewußt provozieren. Es als einfachen religiösen Brauch abzutun ist eine Verharmlosung. Das sehen nicht nur Frauen im Iran, sondern auch viele integrierte moderne Musliminnen so. Frankreich zeigt im Umgang mit dieser Symbolik für mich den richtigen Weg.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
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Wer diese Bedeutung nicht wahrnehmen will, und trotzdem das Symbol (Kopftuch) trägt, ist entweder ignorant, oder will bewußt provozieren.
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Mal ganz abgesehen vom deplazierten Vergleich mit dem Hakenkreuz: Das ist mit Verlaub eine absurde Behauptung, die Deinem Vorurteil entspringt und die durch die von mir schon verlinkte Studie von Muslimen in Deutschland widerlegt ist, und auch nicht meinen jahrzehntelangen beruflichen Erfahrungen aus Gesprächen mit muslimischen Familien in Friedrichshain-Kreuzberg entspricht.
Zitat:
"Ein Kopftuch wird von weniger als jeder dritten Muslimin getragen (30 %). Ob ein Kopftuch getragen wird, hängt dabei stark vom Alter ab. Der Anteil der Mädchen im Alter von unter elf Jahren, die ein Kopftuch tragen, ist sehr gering (1 %). Nach Einsetzen der Pubertät steigt er an. Von den Frauen im Alter ab 16 Jahren, die ein Kopftuch tragen, geben fast alle an, dies in der Öffentlichkeit immer zu tun. Der am häufigsten genannte Grund für das Tragen eines Kopftuchs ist religiöse Pflicht (89 %). Externe Einflüsse, etwa Erwartungen im Familien- oder Bekanntenkreis, führen jeweils weniger als 5 % der Kopftuch tragenden Frauen an. Dem gegenüber geben mehr als ein Drittel der Frauen, die kein Kopftuch tragen, an, dies zu unterlassen, da sie Nachteile befürchten."
Dieser Vergleich ist in meinen Augen ungeheuerlich. Der Katholizismus ist lange aus dem Mittelalter raus, es werden seit Jahrhunderten keine Frauen umgebracht wegen der Verletzung einer anachronistischen und Frauenfeindlicher Moralvorschrift oder ablegen eines Kleidungsstückes. Erzkonservative Katholiken haben höchstens veraltete Vorstellungen über die Rolle der Frau - aber mangels gesellschaftlichen Rückhalts können sie davon praktisch nichts durchsetzen gegen den Willen der jeweiligen Frau. Ich kann mir nicht vorstellen, daß Du hier keine massiven Unterschiede erkennst.
Dazu fällt mir die WGKP ein. Wer kennt sie nicht?
Die Weibliche Gewerkschaft der Katholischen Pfarrerinnen (WGKP) ist eine engagierte und progressiv ausgerichtete Organisation, die sich leidenschaftlich für die Rechte der Frauen in der katholischen Kirche einsetzt. Ihr Hauptanliegen ist es, die Gleichberechtigung und die Anerkennung von Frauen in der kirchlichen Hierarchie zu fördern und dabei insbesondere die Rechte von Pfarrerinnen zu stärken.
Die Mitglieder der WGKP sind mutige und inspirierende Frauen, die sich trotz traditioneller Strukturen und Herausforderungen für ihre Überzeugungen einsetzen. Sie kämpfen für eine inklusivere Kirche, in der Frauen gleiche Chancen und Rechte wie Männer haben. Ihr Engagement erstreckt sich von der Forderung nach der Möglichkeit für Frauen, als Priesterinnen zu dienen, welches im Jahr 1960 erstritten wurde, bis hin zur aktiven Teilnahme von Frauen in allen kirchlichen Entscheidungsgremien.
Was die WGKP besonders einzigartig macht, ist die Unterstützung, die sie von der päpstlichen Autorität erfährt. Die Päbstin, Johanna III, als Symbol für den Wandel und die Erneuerung in der katholischen Kirche, erkennt die Bedeutung der Frauen in der Kirche an und unterstützt die Bemühungen der WGKP. Diese Unterstützung ist ein Meilenstein auf dem Weg zu einer gerechteren und inklusiveren katholischen Gemeinschaft, in der Frauen nicht nur als Gläubige, sondern auch als geistliche Führungskräfte respektiert und geschätzt werden.
Dieser Vergleich ist in meinen Augen ungeheuerlich. Der Katholizismus ist lange aus dem Mittelalter raus, es werden seit Jahrhunderten keine Frauen umgebracht wegen der Verletzung einer anachronistischen und Frauenfeindlicher Moralvorschrift oder ablegen eines Kleidungsstückes. Erzkonservative Katholiken haben höchstens veraltete Vorstellungen über die Rolle der Frau - aber mangels gesellschaftlichen Rückhalts können sie davon praktisch nichts durchsetzen gegen den Willen der jeweiligen Frau. Ich kann mir nicht vorstellen, daß Du hier keine massiven Unterschiede erkennst.
In den westlichen Gesellschaften werden keine Frauen mehr aus religiösen Gründen umgebracht, das hast Du recht. Mir ist das durchaus bekannt. Dennoch misst Du mit zweierlei Maß, indem Du bei einem komplexen Thema willkürlich einzelne Aspekte herausgreifst.
Dass der Katholizismus in unserer Zeit nichts gegen den Willen der Frauen durchsetzen könne, halte ich für sachlich falsch. Wir haben beispielsweise über 1.000 Seiten lang über Religion diskutiert – Anlass war eine vergewaltigte junge Frau in Deutschland, der in mehreren kirchlich verwalteten Krankenhäusern jegliche Hilfe verweigert worden war.
Ich finde es gut, dass Du Dich so vehement für die Rechte von Frauen einsetzt. In den entscheidenden gesellschaftlichen und politischen Debatten wurden diese Rechte gegen katholische Dogmen erkämpft – nicht gegen den Islam.
Mal ganz abgesehen vom deplazierten Vergleich mit dem Hakenkreuz:
Es ist kein Vergleich mit dem Hakenkreuz, sondern mit der Geschichte des Bedeutungswandels eines Symbols zum Träger von besonderer ideologischer Relevanz. Es gibt auch genau solche Wandlungen bei Symbolen zum Positiven, z.B. der Regenbogen war schon Symbol für alles Mögliche: Hoffnung, Bund zwischen Mensch und Gott, aktuell LGBT.... Jedes Symbol muß der jeweiligen Zeit entsprechend interpretiert werden - es kommt drauf an, was sich die Leute dabei denken, nicht was der Träger meint.
Zitat:
Zitat von qbz
Das ist mit Verlaub eine absurde Behauptung, die Deinem Vorurteil entspringt ...
Ich denke, wir können es dabei bewenden lassen, bei dem Thema kommen wir nicht zusammen. Die Einen sehen in allem, was Rechts ist, das hohe Potential zum 3. bzw. 4. Reich; ich (zusammen mit vielen anderen) sehe im Islam das Potential zu einer menschenverachtenden und lebensfeindlichen Ideologie, die aktuell mehr gesellschaftlichen Sprengstoff birgt, als das Rechtsextreme.
Jeder sieht anderswo den Punkt, wo "wehret den Anfängen" am dringendsten angebracht ist. Jeder sollte sich aber auch immer bewußt sein, daß weder alle Rechte Nazis sind, noch alle Muslime die Alleinherrschaft des Islam anstreben, und daß die jeweilige Bekämpfung der Ideologie nie pauschal alle Menschen dieser Gruppe angreifen muß. Lassen wir jeden auf seinem Feld agieren, vielleicht werden so mehr Gefahren gebannt, als wenn alle nur aufs Gleiche schauen.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
In den entscheidenden gesellschaftlichen und politischen Debatten wurden diese Rechte gegen katholische Dogmen erkämpft – nicht gegen den Islam.
Das stimmt, ist aber Geschichte. Aktuell kommt es darauf an, gegen wen oder was man die Rechte von Frauen jetzt verteidigen muß - und da ist wohl klar, daß von der katholischen Kirche im Vergleich kaum noch eine wesentliche Bedrohung für Frauen ausgeht.
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