Ich finde, die deutschen Politiker müssen erst mal die Probleme für die deutsche Bevölkerung lösen - das ist ihre primäre Verantwortung. Ihre Verantwortung anderen Ländern und nicht-Deutschen Staatsbürgern gegenüber muß an zweiter Stelle kommen. Das muß nicht die anderen ausblenden, aber die Priorisierung muß erkennbar sein.
Das Wort "ungeschönt" meinte ich allein bezogen auf die Zustände in diesem Land, bei denen viele (besonders Grüne) Politiker gerne die Probleme durch die unkontrollierte Migration "schönreden" - das ist kontraproduktiv.
Im Prinzip gebe ich dir auch da recht, aber:
Lass mal in Italien noch ein paar hundertausend Flüchtlinge ankommen, von denen ein großer Teil nach DE will und kommt. Das wird unsere politische Landschaft verändern. Insofern betrifft es auch uns direkt.
Insgesamt ist das mittlerweile ein recht beunruhigendes Gemisch: die Rechten erstarken in Europa, Taiwan sichtet chinesische Kampfflugzeuge und Selensky warnt vor einem 3. Weltkrieg. Könnte auf einen großen Knall hinauslaufen, vorzugsweise wieder Schauplatz Europa. Menschen lernen nicht aus ihren Fehlern, deshalb wiederholen sie sich. Die Welt braucht Verständnis, Lösungen und Händereichen.
Destabilisiert sicher, aber für Armut in Afghanistan haben die Taliban schon gesorgt, und in Libyien Gaddafi.
Leider ziemlich falsche Wiedergabe der Realitäten: Der Krieg in Afghanistan hat natürlich noch viel, viel mehr zur Flucht von Menschen beigetragen als die ehemalige Taliban Herrschaft vor dem Afghanistan-Krieg und die wirtschaftlichen Sanktionen des Westens und der Raub des Staatsgeldes belassen das Land heute in tiefster Armut.
Libyen gehörte unter Gaddafi zu den reicheren Ölförderstaaten und das Land unterstützte daraus zahlreiche Infrastrukturpojekte in den Nachbarstaaten. Vor dem Sturz und seiner Ermordung allerdings betrieb Gaddafi eine Privatisierungspolitik, was wirtschaftlich zur Jugendarbeitslosigkeit und mit zu den Unruhen im Land führte. Ohne militärische völkerrechtswidrige Intervention einiger NATO-Staaten wäre der Umsturz gescheitert und es nicht zu der bis heute anhaltenden Bürgerkriegssituation gekommen.
Zitat:
Angesichts der jahrzehntelangen Erfolgslosigkeit der OAU (sie hatte keines der afrikanischen Probleme und keinen der afrikanischen Konflikte lösen können) regte Gaddafi ab 1999 immer wieder ihre Ersetzung durch eine am EU-Beispiel orientierte Afrikanische Union an – ebenso wie er zuvor schon (vergeblich) die Umwandlung der Arabischen Liga in eine Arabische Union angeregt hatte. Unterstützung dafür fand er vor allem beim südafrikanischen Präsidenten Nelson Mandela bzw. dessen Nachfolger Thabo Mbeki. Mit der Zusage, in der Anfangsphase die Finanzierung der Organe und Institutionen (Afrikanisches Parlament, Kommissionen etc.) zu übernehmen, überzeugte Gaddafi auch antilibysche Kritiker. Mitte 2002 wurde die AU offiziell gegründet, 2009 Gaddafi schließlich zu ihrem Präsidenten gewählt.
Dieses Projekt der Bildung einer Regionalmacht wollten die USA / NATO verhindern. Folgen heute: Failed State, Bürgerkrieg und Destabilisierung der Region und der Sahel-Zone! Libysch-arabisch-afrikanische_Vereinigungsprojekte
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Eine Politik, die nicht die bedingungslose Verteidigung der Ukraine unterstützt, wäre Appeasement, das Putin in seinem Wahn europäischer Vorherrschaft bestärkt. Ich sehe hier leider keine Alternative - zu unserem Wohl.
Ohne das jetzt weiter in der Sache zu diskutieren, weil das Thema nicht erwünscht ist, es gibt immer mehrere Optionen in der Politik. Du bestätigst inhaltlich nur das, was ich schrieb: das Fortbestehen des Krieges und die Ablehnung jedes Frieden-Kompromisses bedeuten Millionen Flüchtlinge in Europa, wofür die Politik der USA / NATO mitverantwortlich ist. Ob das zu "unserem" (Millionen Menschen in der EU sehen das ganz anders) Wohl ist, ich komme in ein paar Jahren darauf zurück, sofern noch möglich.
Lass mal in Italien noch ein paar hundertausend Flüchtlinge ankommen, von denen ein großer Teil nach DE will und kommt. Das wird unsere politische Landschaft verändern. Insofern betrifft es auch uns direkt.
Anscheinend warst du lange nicht mehr in einer deutschen Großstadt unterwegs.
Anscheinend warst du lange nicht mehr in einer deutschen Großstadt unterwegs.
LOL..., ich ware monatelang in einer Großstadt, wo man als Weißer an jeder Ampel das Auto von innen verriegelt. Deutschland ist (noch) Kindergeburtstag
Aber um beim Thema zu bleiben, die Fakten: Rückführung der Bootflüchtlinge vom Mittelmeer funktioniert nicht, weil die wenigsten Länder verlässlich sind, gar Diktatoren und von Militär regiert. Selbst der Deal zwischen Tunesien und Brüssel funktioniert nicht.
Im Prinzip gebe ich dir auch da recht, aber:
Lass mal in Italien noch ein paar hundertausend Flüchtlinge ankommen, von denen ein großer Teil nach DE will und kommt. Das wird unsere politische Landschaft verändern. Insofern betrifft es auch uns direkt.
Ich denke gerne in historischen Vergleichen - ähnliche Situationen haben schon immer zu vergleichbaren Ergebnissen geführt.
Konkret: über jahrhunderte schwappten Migrantenvölker durchs Karpatenbecken, zuletzt meine Vorfahren, die Ungarn. Die hatten die Angewohnheit, durchs Europa westlich weiter zu ziehen, und sich dort zu holen, was ihr eigenes Land nicht liefern konnte 8bzw. was sie keine Lust hatten, selbst zu erwirtschaften). Versuche aus dem Westen, das Land zu "zivilisieren" verliefen sich im Sand, es war halt lukrativer die bewährte Methode zu pflegen. Jahrzehnte lang hat sich Europa damit abgefunden (bis auf brave Gebete "Bewahre uns vor den Pfeilen der Ungarn" und gelegentlichen punktuellen Widerstand). Bis ein gewisser Otto auf dem Lechfeld dem Spuk sehr energisch ein Ende setzte. Das allein hätte nicht gereicht - aber anschließend fand sich ein ungarischer Herrscher, der sein Volk mit (eher weniger friedlichem) Zureden dazu brachte, seßhaft zu werden, produktive Tätigkeiten von den Nachbarn zu lernen, und so statt zu einem weiteren untergegangenen Plünderervolk zu einem der mächtigsten und reichsten Nationen des Mittelalters zu werden. (übrigens haben die Ungarn daraus lernend in den 200 Jahren danach noch weitere 2 ähnliche Wandervölker erst militärisch eingebremst und dann assimiliert - zum Wohle aller; nur mit den Mongolen wurden sie nicht fertig.)
Fazit: Migration muß erst eingebremst werden; gelöst wird es aber erst, wenn im Herkunftsland die Einsicht kommt, daß man es aus eigener Kraft zu mehr bringen kann, als auf Kosten anderer. Im letzteren Prozeß können die früheren Zielländer dann wieder mithelfen.
Zitat:
Zitat von keko#
Insgesamt ist das mittlerweile ein recht beunruhigendes Gemisch: die Rechten erstarken in Europa, Taiwan sichtet chinesische Kampfflugzeuge und Selensky warnt vor einem 3. Weltkrieg. Könnte auf einen großen Knall hinauslaufen, vorzugsweise wieder Schauplatz Europa. Menschen lernen nicht aus ihren Fehlern, deshalb wiederholen sie sich. Die Welt braucht Verständnis, Lösungen und Händereichen.
Daß in letzter Zeit die Rechte in Europa erstarkt, finde ich einen Teil des normalen Pendelprozesses zwischen eher links und eher rechts im Rhythmus von einigen Jahrzehnten; auf keinen Fall bezüglich Gefahrenpotential vergleichbar mit den militärischen Aggressionen durch Putin in der Ukraine und China gegen Taiwan. Und gegen aggressive militärische Bedrohungen wie Hitler, Putin oder Napoleon hat leider noch nie "Verständnis und Händereichen" geholfen, nur energischer Widerstand, bzw. die Demonstration von entsprechender Bereitschaft.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Fazit: Migration muß erst eingebremst werden; gelöst wird es aber erst, wenn im Herkunftsland die Einsicht kommt, daß man es aus eigener Kraft zu mehr bringen kann, als auf Kosten anderer. Im letzteren Prozeß können die früheren Zielländer dann wieder mithelfen.
Nun haben wir folgende Problematik. Afrika war noch nie der Brüller in Bezug auf gute Lebensbedingungen. Sonst hätte es die ersten Menschen von dort aus auch nicht auf die anderen Kontinente gezogen.
Unglücklicherweise hat sich daran auch wenig verändert. Nun gibt es also so schon wenig zu holen und nun kommt noch eine gewaltige Zunahme von Menschen on top. Ich bin da nicht so wirklich optimistisch, dass dieser Mix aus Umständen zur Einsicht führen soll, dass man es aus eigener Kraft zu etwas bringen kann.
Verstehe mich da bitte nicht falsch. Ich mag auch gern auf die Geschichte blicken, um nach Lösungen zu suchen. Historische Vergleiche helfen hier aber nicht weiter, weil es diese in dieser Konstellation so m.E. nicht gibt.
Ich wünschte mir sogar, dass Du hier richtig liegst. Aus beschriebenen Gründen habe ich aber arge Zweifel
Geändert von Genussläufer (18.09.2023 um 14:36 Uhr).
Daß in letzter Zeit die Rechte in Europa erstarkt, finde ich einen Teil des normalen Pendelprozesses zwischen eher links und eher rechts im Rhythmus von einigen Jahrzehnten; auf keinen Fall bezüglich Gefahrenpotential vergleichbar mit den militärischen Aggressionen durch Putin in der Ukraine und China gegen Taiwan. ....
Rechte Parteien sind für mich halt keine normale Parteien. Was du beschreibst kenne ich aus meiner Jugend zwischen SPD und CDU, wo es echte Auseinandersetzungen gab, die aber innerhalb eines demokratischen Spektrums waren. Zwar gab es da auch sehr konservative Einstellungen, aber sie waren nicht rechtsradikal oder antidemokratisch.
Natürlich kann man die AfD nicht mit Putin vergleichen, aber diese Parteien spalten und schüren Konflikte.
Melonie war angetreten, die Flüchtlingszahlen zu reduzieren, das hat sie nicht geschafft. Es liegt auch nicht in ihrer alleinigen Macht. Ohne die afrikanischen Staaten wird es niemals funktionieren. Man macht den Wählern etwas vor.
Schade, dass so viele Wähler auf die AfD hereinfallen. Wer nicht lernen will, muss dann eben fühlen...
@ übliche Verdächtige hier:
Wir müssen also schauen, wer "uns" von Geschlecht, Alter und Fähigkeiten auch einen Nutzen bringt und nicht bloß schmarotzerisch in die Sozialsystem einwandert.
Der Rest wird zurückgeschickt und wer dabei im Mittelmeer ertrinkt oder von den Diktator*innen vor denen sie flüchteten gefoltert oder getötet wird hat dann halt Pech.
Sehe ich das richtig?
Den in welchem Ton auch immer blau oder braun colorierten hier (jede*r ziehe sich den Schuh an, der ihm/ihr passt) ein Denkanstoß: neulich las ich ein Zitat im Netz, wörtlich bekomme ich es nicht mehr zusammen. Sinngemäß sagte es aber, dass Diskussionen im Internet wesentlich erträglicher wären wenn die Teilnehmer*innen abends ihre Posts der eigenen Mutter und den eigenen Kindern vorlesen müssten.