Man sollt nicht vergessen, dass im Sport auch immer eine gute Portion Glück/Pech dazu kommt.
Leichtathletik WM:
Klosterhalfen verletzt / Mihambo verletzt / Kaul verletzt ausgeschieden / Krause Kind bekommen / Julian Weber (Speer) Vierter / Neugebauer (Zehnkampf) auf Platz fünf auch gut dabei ...
Wenn das Ding etwas anders läuft, dann gehen die deutschen Athleten da mit mehreren Medaillen nach Hause.
Ansonsten sehe ich es ähnlich wie Arne. Leichtathletik ist ab einem gewissen Alter hochgradig unattraktiv. Die ganz Kleinen finden das noch toll, aber dann werden andere Sachen halt interessanter. Dann braucht es schon einen starken Anreiz dabei zu bleiben.
Dazu kommt, dass im Zuge der sich verbreitenden Ganztagesschulen (an denen es wiederum wenig oder gar keine Sportförderung gibt) die Vereine nicht gerade von jungen Menschen überrannt werden.
Im Gegensatz zum Autor dieses Schreibens habe ich außerdem den Eindruck, dass insgesamt die Anforderungen in unserer Gesellschaft immer größer werden.
ob meine persönlichen Erfahrungen, die sehr prägend für meine Meinung zu diesem Thema waren, der Allgemeinheit da weiter helfen weiß ich natürlich nicht:
Ich hatte im Mathe-LK z.T. wirklich zu kämpfen. Der Lehrer hat damals Mitte der 80er mit der Begründung "Wenn aus ihnen mal etwas werden soll, passen sie entweder hier auf oder sie fangen an, Japanisch zu lernen" sehr hohe Anforderungen gestellt.
Im darauf folgenden Ingenierstudium hatte ich mit Mathe dann keine Problem. Sehr vieles von dem ganz "theoretischen Zeug" hatte ich schon in der Schule mal gehört und beim Rest wusste ich aus Erfahrung, dass man das lernen kann. Immer. Wenn man sich nur genug anstrengt.
Ich bin dem Mann heute noch für seine "Quälerei" dankbar. Bei ihm habe ich wirklich für das Leben gelernt.
Die gleiche Erfahrung im Schwimmen, dem Sport meiner Jugend. Jeden Tag nach der Schule Training, jeden Tag das Gelaber vom Trainer ertragen, wie man den Arm einsetzt, wo man lang zieht (Du wirst das kennen;-) Aber eben auch bei fast jedem WK alle paar Wochen eine neu PB. Das hat mich auch geprägt.
Auch diesem Trainer bin ich sehr sehr dankbar für sein "ewiges Gelaber".
Viele Grüße,
Christian
Dieses Beispiel kann man doch ideal auf den Sport übertragen! Denn auch da muss man sich Quälen, um im Spitzensport erfolgreich zu sein.
Und die Frage ist: Ist diese Leistungsorientierung noch zeitgemäss? Warum nicht Mittelmass, dafür aber nicht quälen müssen?
Mir scheint, dass dies in unserer Gesellschaft, im Sport wie auch im Job, eher die Einstellung ist. Es wird interessant sein zu sehen, wohin das führt.
Kann eine neue, glücklichere Gesellschaft geben, kann aber auch voll nach hinten losgehen.
Kenne ich alles sehr gut.... unser Schwimmtrainer kam aus dem Ostblock ("du kannst nichts richtig, aber alles ein bisschen, probier mal Lagen"), der eine oder andere Lehrer lag als Kind in Russland im Schützengraben.
Du kannst das heutzutage aber immer noch machen. Schüler und Studenten wollen eine gewisse Führung und Strenge (falls sie überzeugt und fair ist usw.).
Unsere Kinder haben auch bei so einem Typ schwimmen gelernt. Da hieß es dann mal:
So und jetzt alle Eltern für 5 min aus dem Schwimmbad raus und Türen zu!
Danach konnten alle Kinder schwimmen
Als meine Tochter 3 war, bin ich mit ihr in das Hallenbad und nach 3 oder 4 min konnte sie schwimmen. Heute macht sich kein Mensch mehr die Mühe. Macht ja die Schule und dann fängt das Desaster an.
Man sollt nicht vergessen, dass im Sport auch immer eine gute Portion Glück/Pech dazu kommt.
Ansonsten sehe ich es ähnlich wie Arne. Leichtathletik ist ab einem gewissen Alter hochgradig unattraktiv. Die ganz Kleinen finden das noch toll, aber dann werden andere Sachen halt interessanter. Dann braucht es schon einen starken Anreiz dabei zu bleiben.
Dazu kommt, dass im Zuge der sich verbreitenden Ganztagesschulen (an denen es wiederum wenig oder gar keine Sportförderung gibt) die Vereine nicht gerade von jungen Menschen überrannt werden.
Das ist aber kein Leichtathletik Problem, sondern ein allgemeines. Sogar der Fußball hat zu kämpfen. In der Kreisliga gibt es inzwischen Spielgemeinschaften von 4 Orten wo vor 20 Jahren jeder Ort selber 2 Mannschaften hatte.
Ich finde es auch etwas seltsam einer Sportart die Attraktivität abzusprechen, nur weil es Deutschland hier gerade nicht geschissen bekommt.
Es ist vielmehr das Problem, dass die kleinen Länder deutlich aufgeholt haben und die Deutschen eben stehen geblieben sind oder sich sogar zurück entwickelt haben. Das liegt sicher nicht an der Sportart, sondern allein an den deutschen Athleten.
Dieses Beispiel kann man doch ideal auf den Sport übertragen! Denn auch da muss man sich Quälen, um im Spitzensport erfolgreich zu sein.
Und die Frage ist: Ist diese Leistungsorientierung noch zeitgemäss? Warum nicht Mittelmass, dafür aber nicht quälen müssen?
Mir scheint, dass dies in unserer Gesellschaft, im Sport wie auch im Job, eher die Einstellung ist. Es wird interessant sein zu sehen, wohin das führt.
Kann eine neue, glücklichere Gesellschaft geben, kann aber auch voll nach hinten losgehen.
Würde die Welt nur aus DE bestehen, würde ich mir keine Sorgen machen. Nur stehen wir halt in einem inernationalen Wettbewerb.
Wir können natürlich nur noch Beachvolleyball spielen, wenn uns das Spaß macht, aber andere wird das nicht kümmern und werden uns links und rechts überholen, wenn es die Möglichkeit gibt (um mal das Bsp. von oben im übertragenen Sinne aufzugreifen).
......
Die Menschen sind in dieser Zeit wohl nicht explosionsartig klüger geworden. Sondern die Anforderungen wurden gesenkt.
Etwas böse formuliert, kann jeder Trotel mittlerweile Abitur machen und tut es dann auch: Wenn das Abitur seinem Untertitel "Allgemeine Hochschulreife" gerecht werden würde, bräuchte man beispielsweise an den Unis keine Mathe Vorkurse in den MINT-Fächern. Man bräuchte in den beliebten Studienfächern wie Medizin oder Psychologie keine zusätzlichen auf Leistung beruhenden Eignungsprüfengen...
....
Hi,
man geht ja von der Annahme aus, dass Intelligenz einer Normalverteilung unterliegt, d.h. 50 % liegen über 100, 50 % unter 100. Mit einem IQ-Wert = > 100 scheint ein Abitur erreichbar zu sein, stimmen die motivationalen Faktoren, allerdings selten ein 1ser Abi.
Ich würde jetzt aber nicht davon ausgehen, dass 1970 primär nur Kinder mit IQ > 120 ein Abi erreichten. Wer mit einem IQ > 120 Arbeiterkind war, gelangte viel seltener aufs Gymnasium und zur Uni wie heute, wer aus einer Bildungsfamilie kam und Studiengeld besass, eben häufiger, auch bei IQ < 120. Vielmehr hat die soziale Schichtzugehörigkeit deutlich stärker pro / contra Abi selektiert im Unterschied zu heute. Wahrscheinlich sind die Leistungsanforderungen wie Du schreibst parallel auch geringer geworden und die Bildungsjahre länger, aber eben nicht direkt proportional zu den Abi-Zahlen. Mehr Chancengleichheit ist ein zentrale Forderung der Studentenbewegung gewesen und sie wurde in den Bildungsreformen zu Zeiten der Brandt Regierung deutlich verbessert, was die Steigerung bei den Abizahlen meiner Ansicht nach wesentlich erklärt.
Vor ca. 7 Jahren brauchte man für manche NC-Fächer wie Psychologie, Medizin fast ein 1ser Abi. Ich weiss nicht, ob das jetzt überall durch Prüfungen ersetzt worden ist, weil halt die Abi-Noten im Ländervergleich Nachteile gegenüber der Prüfung haben. Leider bilden die Noten wie die Prüfungen nur einen geringen Teil der späteren wichtigen Berufsanforderungen ab. Es könnte möglich sein, dass auch bei einem reinen Losverfahren die gleichen, vielleicht sogar besseren Ergebnisse für die späteren beruflichen Eignungsqualitäten erzielt werden wie bei der Noten-/Prüfungsauswahl.