Weil man mit finanziellen Reserven viel mehr Möglichkeiten hat, die eigene Position zu optimieren (den Standort zu wechseln, die eigene Behausung an höhere Temperaturen anzupassen...).
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Die Maßnahmen gegen Klimawandel werden diese sozialen Unterschiede nicht verstärken oder abschwächen, das ist ein weitgehend getrennter Prozess.
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Das würde ich so nicht teilen. Wer sich die einzelnen Massnahmen detailliert anschaut, wird feststellen, dass die einkommensschwachen Schichten deutlich stärker betroffen sind und die kapitalkräftigen davon profitieren können, wenn sie entsprechendes Kapital anlegen. Beispiele: Beschäftigte beim Kohleabbau, in der fossilen Industrie versus subventionierte Kapitalbesitzer, Autoindustrie etc., Steuerung der Energiewende über nichteinkommensproportionale Steuern, nichteinkommensproportionale Entlastungen (z.B. bei der Gas- / Strompreisbremse), einkommensunabhängige Einmalzahlungen, Abwälzung der energetischen Sanierung auf die Mieter, steigende Preise für den Grundbedarf incl. MEW; usf. . Wer die sozialen Probleme infolge der Energiewende gar nicht adressiert und wie es wie oben Nepumuk formuliert hat, sogar verleugnet, hat natürlich wenig Chancen, politisch Mehrheiten für die Energiewende usf. zu erhalten.
Rein gesellschaftsanalytisch und prinzipiell gesehen, prallen bei allen grossen technologisch-wissenschaftlichen Entwicklungen / Reformen in der Industrie immer auch die gegensätzlichen Klasseninteressen aufeinander zwischen Kapital und Arbeit (Lohnabhängigen), die entsprechend der veränderten Bedingungen neu ausgehandelt werden müssen, wobei über die konkrete Verteilung der Lasten und Gewinne das jeweilige historische Kräfteverhältnis entscheidet, das aktuell im Unterschied zu den sozialmarktwirtschaftlich gepägten Phasen der Nachkriegszeit seit der Wende eindeutig zugunsten der Kapitalkassen ausschlägt.
Eine grundsätzliche Ablehnung der Energiewende wegen Verarmungsängsten würde ich wiederum historisch in Analogie zu Protesten gegen die Einführung der Maschinen und der Maschinenstürmere sehen. Hier holt die AFD die Lohnabhängigen und einkommensschwachen Menschen ab.
Warum ist das klar? Mir ist das nicht klar. Sollte man das nicht mal hinterfragen?
Nein, warum nicht? Die bist doch hier immer der Fürsprecher der Armen, oder etwa doch nicht?
Ich fang mal an:
- Lebensmittel werden potentiell teurer, da die fruchtbaren Flächen weniger werden. - Betrifft Arme mehr als Reiche
- Landestriche werden ganz oder teilweise wegen der Hitze unbewohnbar. Reiche können ausweichen, Arme nicht (siehe z.B. Indien oder auch Spanien)
- Küstenregionen werden durch steigende Meeresspiegel und/oder Überflutungen unbewohnbar (siehe z.B. Bangladesch). Wen trifft's?
Gibt sicher noch mehr Beispiele, die mir gerade nicht einfallen
Zitat:
Zitat von keko#
Mal so herum gefragt: was glaubst du, was lös wäre, wäre es genau umgekehrt? Dass Reiche und Mächtige vermehrt betroffen wären.
Ja, dann würde mehr gemacht, völlig klar. Du spielst quasi aber den Reichen mit deiner Argumentation in die Karten. Wir können leider, leider gar nichts gegen den Klimawandel tun, wegen der armen Armen. Tut mir leid, wir können ja wieder reden, wenn die Armen mal nicht mehr arm sind....
Ach Moment, ich vergaß, du bist ja ein Reicher. Dann passt ja alles.
In Lisssabon, dort wo meine Zweitgeborene arbeitet, arbeiten viele junge Menschen aus aller Welt. Firmen wie Meta und Google nutzen dies, siedeln sich dort an und werben junge Talente an.
In Brandenburg nahe Berlin konnte sich Google nicht ansiedeln, weil das verfügbare Wasser für das Rechenzentrum nicht ausreicht. Quelle
Ja, dann würde mehr gemacht, völlig klar. Du spielst quasi aber den Reichen mit deiner Argumentation in die Karten. Wir können leider, leider gar nichts gegen den Klimawandel tun, wegen der armen Armen. Tut mir leid, wir können ja wieder reden, wenn die Armen mal nicht mehr arm sind....
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Ich wundere mich lediglich, wie der eine oder andere die Klimaproblematik scheinbar über alles stellt und die soziale Frage hinten an stellt oder gar nicht in Betracht zieht. Nicht nur das: man erwägt sogar eigene Wohlstandsverluste.
Wie ich schon mehrfach provokant sagte: wäre ich Hans v.u.z. Wurst würde ich dem zustimmen und meine Aktienpakete entsprechend umsortieren (irgendwas mit "Nachhaltigkeit"): ich würde noch reicher und mächtiger werden und die anderen 99% freiwillig Wohlstandsverluste wählen. "Spare du, damit ich weiterhin aus dem Vollen schöpfe."
Das geht so weit, dass einer der priveligiertesten Menschen, König Charles, als "grüner König" verstanden wird.
Ein Ölscheich wird Präsident der nächsten Weltklimakonferenz...
Das ist eigentlich Satire.
eine Wiese vor ein paar Tagen in unserem Dorf, die vergeblich seit 8 Wochen auf Regenwasser wartet. Ich kann ja bei aktueller Gelegenheit mal riesige ausgetrocknete Kornfelder posten. Ich vermute, die Bauern haben sie allein wegen der Subventionen bepflanzt.
Ich wundere mich lediglich, wie der eine oder andere die Klimaproblematik scheinbar über alles stellt und die soziale Frage hinten an stellt oder gar nicht in Betracht zieht. Nicht nur das: man erwägt sogar eigene Wohlstandsverluste.
Ist einfach zu verstehe. Nichts anderes gefährdet unseren Wohlstand so sehr wie der Klimawandel und unsere Abhängigkeit von fossilen Energieimporten. Ich habe keine Lust auf Wohlstandsverluste, daher will ich etwas dagegen tun.
Nur dadurch, dass du deine Behauptung immer wieder wiederholst, wird sie eben auch nicht wahrer.
Zitat:
Zitat von keko#
Das geht so weit, dass einer der priveligiertesten Menschen, König Charles, als "grüner König" verstanden wird.
Ein Ölscheich wird Präsident der nächsten Weltklimakonferenz...
...und keko kann weiter mit dem Billigflieger nach Lissabon. Dann ist ja alles gut.