Meines Wissen waren die Grünen bereits Ende der 90er Jahre in Regierungsverantwortung. Was ist daraus geworden? Was glaubst du, warum ich sie damals überzeugt gewählt habe?
Was daraus geworden ist? Z.B. das EEG und der Atomausstieg
Zitat:
Zitat von keko#
Fass dir mal an die eigene Nase, da du jahrelang die gleiche Partei wählst und ihre Politik auch noch verteidigst, anstatt sie zu kritisieren. Wir ändern aktuell nämlich genau gar nichts.
Es ist ja noch viel schlimmer, ich versuche diese Politik sogar aktiv mitzugestalten. Es ist immer schön einfach, die Politik der Grünen zu kritisieren. Jedenfalls viel einfacher als selber was zu tun.
Nur mal so zur Anschauung. In den Parlament unserer Kleinstadt haben wir Grüne 6 Abgeordnete von 37. Wir versuchen so Dinge durch zu setzen, wie
- die Installation von Ladesäulen in jedem Stadtteil
- den verpflichtenden Bau von PV-Anlage auf neuen Einfamilienhäuser
- das Verbot von Schottergärten
- die Reduktion der Mindestanzahl von KFZ-Stellplätzen bei Wohnungen von 2 auf 1
Es gibt noch mehr Beispiel. Das sind weder besonders revolutionäre Themen, noch ist das auch nur ansatzweise genug, um die Herausforderungen der Zukunft an Wärme-, Energie- und Verkehrswende zu erfüllen.
Trotzdem kommen wir mit kaum einem Thema durch. Wir sehen uns eine breiten Blockade-Front aus CDU, SPD, und "Freien" Wähler gegenüber, die praktisch alles blockieren. Eigene Vorschläge gibt es aus diesen Reihen selbst, hin und wieder gibt es die absurde Diskussion, dass unsere Vorschläge von diesem Fraktion in leicht abgewandelter Form neu eingebracht, nachdem unser Antrag abgelehnt wurde.
Du hast schon recht, es tut sich zu wenig. Das liegt aber sicher nicht an den Grünen.
Du hast schon recht, es tut sich zu wenig. Das liegt aber sicher nicht an den Grünen.
Das ist in vielen lokalen Gremien sicher der Fall.
Deutschlandweit haben sich die Grünen ziemlich weit vom Volkswillen entfernt. Bzw. ist es ihnen nicht gelungen den größeren Teil der Bevölkerung für ihre Ideen mitzunehmen. Das schlägt gerade in eine immense Abneigung um. Unglücklicherweise vermischen viele die die Klimawende und das, was die Grünen gerade wollen und umsetzen. Ich befürchte sogar, daß das zu einer deutlich stärkeren Ablehnung des Themas an sich führt. Damit würden Jahre harter Arbeit an Aufmerksamkeitsgewinnung verpuffen. Man muss FFF nicht unbedingt in allen Meinungen unterstützen. Was die aber in Bezug auf Sichtbarkeit des Themas erreicht haben, finde ich erstklassig.
Das ist in vielen lokalen Gremien sicher der Fall.
Deutschlandweit haben sich die Grünen ziemlich weit vom Volkswillen entfernt.
Mit unserer Politik orientieren wir uns an dem, was wir für inhaltlich richtig halten oder was schlicht und einfach Gesetz ist (z.B. Klimaschutzgesetz), nicht am "Volkswillen". Und das halte ich auch für richtig, alles andere ist Populismus
Zitat:
Zitat von Genussläufer
Bzw. ist es ihnen nicht gelungen den größeren Teil der Bevölkerung für ihre Ideen mitzunehmen. Das schlägt gerade in eine immense Abneigung um.
Diese Beobachtung ist richtig. Es ist schwer, sich gegen die ununterbrochen anlaufenden, meist völlig unsachlichen Kampagnen zu stellen, siehe z.B. die völlig absurde "FairHeizen"-Kampagne der CDU. So dumm kann, die CDU-Führung gar nicht sein, dass sie das Ernst meinen, aber Fakten zählen unter Merz wohl nichts mehr.
Zitat:
Zitat von Genussläufer
Unglücklicherweise vermischen viele die die Klimawende und das, was die Grünen gerade wollen und umsetzen. Ich befürchte sogar, daß das zu einer deutlich stärkeren Ablehnung des Themas an sich führt. Damit würden Jahre harter Arbeit an Aufmerksamkeitsgewinnung verpuffen. Man muss FFF nicht unbedingt in allen Meinungen unterstützen. Was die aber in Bezug auf Sichtbarkeit des Themas erreicht haben, finde ich erstklassig.
Da stimme ich dir zu. Bewegungen wie FFF und LG sind enorm wichtig, um den Schwerpunkt des gesellschaftlichen Diskurses zu verschieben. Aber Politik ist halt was anderes als Proteste.
Ich würde eher sagen, die Grünen sind aktuell das erste mal in einer politischen Situation, in der sie tatsächlich etwas bewegen und mitgehalten können.
Die Ideen der Grünen sind m.E. überwiegend gut, richtig und wichtig. Alleine die Umsetzung und Kommunikation halte ich für mehr als katastrophal. Blöderweise liegt das zum Teil auch an der Kompromissnotwendigkeit innerhalb der Ampel. Ich vermute jedoch, dass alles Negative überwiegend auf die Grünen projiziert wird und werden wird.
Sofern nicht eine kollektive Volksamnesie bis hin zur nächsten Bundestagswahl eintritt, werden sich die Grünen m.E. von dieser Regierungsbeteiligung so schnell nicht mehr erholen. In Bremen war das erst der Anfang.
Sofern nicht eine kollektive Volksamnesie bis hin zur nächsten Bundestagswahl eintritt, werden sich die Grünen m.E. von dieser Regierungsbeteiligung so schnell nicht mehr erholen. In Bremen war das erst der Anfang.
Das bemerkenswerteste daran ist, daß in der Ampel der Schwanz mit dem Hund wedelt.
Und daß z.B. die Faktenfreie Kommunikation der CDU/CSU auch von Dir als besser empfunden wird.
Das überrascht mich schon.
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PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M
Sofern nicht eine kollektive Volksamnesie bis hin zur nächsten Bundestagswahl eintritt, werden sich die Grünen m.E. von dieser Regierungsbeteiligung so schnell nicht mehr erholen. In Bremen war das erst der Anfang.
Könnte sein.
Aber wer weiß? La Nina steht vor der Tür. Die "Chance", dass sich dieses und in den kommenden beiden Jahren Extremwetter zeigen, ist groß. Zwei Dürrejahre in Süd- und Ostdeutschland, eine Überschwemmung wie im Ahrtal, verheerende Waldbrände weltweit (wie letztes Jahr in Australien), stillstehende Atomkraftwerke in Frankreich, Niedrigwasser im Rhein und dadurch stockender Rohstoffnachschub und steigende Preise, – da streift dann so mancher Politiker wieder sein grünes Mäntelchen über.
Die alberne Debatte um Wärmepumpen wird dann schnell abgelöst durch das, was außerhalb des eigenen Heizungskellers so los ist. Ob die Leute dann noch auf Leute wie Jens Spahn und Philipp Amthor setzen?
Die Spiegelkarrikatur hat doch gut getroffen, der gemeine Deutsche ist gerne für Klimaschutz, aber nur so lange es nichts kostet. Daher glaube ich nicht, dass bei der nächsten Wahl die Klimakatastrophe eine große Rolle spielt, da denkt der Wähler erstmal nur an seinen Geldbeutel.