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Ich setze ein Hefeweizen bei mir in der Küche, dass diese Energiegewinnung angesichts der immer preiswerter werdenden erneuerbaren Energien in Deutschland keine Rolle spielen wird. Stichtag ist der 16. Mai 2033. Schlägst Du ein?
Was ist mit "immer preiswerter" gemeint?
Soll das heißen, Energie kostet irgendwann kaum mehr was? Das wäre mit Sicherheit kontraproduktiv.
Ich wette, dass Energie bis zum 16. Mai 2033 letztendlich für uns alle im Vergleich zum 16. Mai 2023 teurer werden wird. E-Autofahren mit eingeschlossen.
Es wäre leichter, diese Teile der Bevölkerung für eine Energiewende zu gewinnen, wenn die Regierung die soziale Komponente auch ernst nehmen würde. Bei der Liberalisierung des Strommarktes wurde den Bürgern versprochen, dass dadurch der Strom sich verbilligen würde, er wurde im Gegenteil teuerer und die Gewinne der nun privaten Energieversorger stiegen. Die Inflation ist hoch u.a. wegen der Energiekosten.
Sich über die einkommensschwachen Leute lustig zu machen, welche preiswerte Energie wollen, finde ich systemkonform und Unterstützung für die übermässigen Gewinne der Konzerne. Versuche mal in einer der gängigen Medien eine Karrikatur zu finden, welche die fehlende Abschöpfung der Übergewinne im Energiesektor kritisiert. Fehlanzeige. Man könnte ebenfalls genauso gut die grossen Konzerne kritisieren, die wegen der Energiekosten einfach Produktionsteile verlagern oder weshalb die Regierung bzw. Habeck jetzt überlegt, den Strom für die grossen Konzerne nochmals zusätzlich zu subventionieren, damit sie weiter in Deutschland produzieren. Es geht im Kern um die sozial ungerechte Lastenverteilung, die Leute kritisieren, wenn sie sich kritisch zur Energiewende und den Kosten äussern. Auch die Öl- und Gaskonzerne haben 2022 z.T. ihre Gewinne verdoppelt, die sie wiederum in Aktienrückkäufe investieren, während von den kleinen Leute verlangt wird, die Energiewende zu finanzieren. Zu einer solchen Reform sagen viele davon dann einfach "Nein" und wählen "AFD" und auch nicht die PdL, weil die eine schnelle Energiewende fordert, allerdings mit sozialen Prioritäten.
Billiger im Vergleich zu den fossilen Energien in naher Zukunft.
Der Preis der fossilen Energien hängen von den schwankenden Marktpreisen (Öl, Gas, Kohle...) und dem CO2-Preis ab. Beides kann man für die Zukunft nur schätzen. Kohle bleibt preislich bis zu einem CO2-Preis von 10 Euro je Tonne konkurrenzfähig, Gas bis 100 Euro je Tonne CO2. Im Energiemix sind die Erneuerbaren ab einem CO2-Preis von 50 Euro je Tonne günstiger als die Fossilen.
Zusammengefasst: Der Umstieg auf erneuerbare Energien bringt für die Zukunft billigere Energie als mit fossilen Brennstoffen.
Nebenbei: Wenn wir beim Strom von 95% erneuerbaren Energien ausgehen, sparen wir 96% CO2 ein im Vergleich zum Jahr 1990. Die Kosten pro vermiedene Tonne CO2 betragen dann 50 Euro. Das ist günstig und liegt weit unter den Kosten anderer CO2-Einsparoptionen. (Gelegentlich wird ja behauptet, der Umstieg auf Gas oder Atomkraft würde auf effizientere Weise CO2 einsparen, was aber nicht stimmt).
Ohne den zügigen Ausbau der erneuerbaren Energien wird das freilich nichts.
Genau, es war sicher auch ein Fehler, Katalysatoren und Diesel-Rußpartikelfilter zu entwickeln, statt gleich BEV zu pushen, damals eben mit Blei-Batterien...
Zu mindestens wäre es klüger gewesen, in der Verkehrspolitik nicht nur einseitig auf das Auto zu setzen. Die negativen Folgen der Autoverkehrspolitik waren schon in den 80er Jahren sehr deutlich. Die Forderung der damaligen Grünen nach 5 Mark für den Liter Benzin waren extrem weitsichtig.
Statt dessen hat man sich dafür entschieden, die schon damals überholt Technik mit Bagatellmaßnahmen am Laufen zu halten, statt in die Zukunft zu investieren. Diesen Fehler sollten wir nicht nochmal begehen.
Zu mindestens wäre es klüger gewesen, in der Verkehrspolitik nicht nur einseitig auf das Auto zu setzen. Die negativen Folgen der Autoverkehrspolitik waren schon in den 80er Jahren sehr deutlich. Die Forderung der damaligen Grünen nach 5 Mark für den Liter Benzin waren extrem weitsichtig.
Statt dessen hat man sich dafür entschieden, die schon damals überholt Technik mit Bagatellmaßnahmen am Laufen zu halten, statt in die Zukunft zu investieren. Diesen Fehler sollten wir nicht nochmal begehen.
Ich denke, dass das nur Scheingefechte sind und die Frage gar nicht "entweder- oder" war. Du kannst Dich eventuell nicht erinnern, wie stark die Autoabgase bis in die 80er die Luft lokal verpestet haben. Dass diese Probleme heute kaum noch wahrgenommen werden, weil die Abgase eben sehr effizient gereinigt werden, ist schon eine Erfolgsgeschichte. Falls Du das nicht so siehst, empfehle ich eine Reise nach Delhi.
Nichtsdestotrotz hätte man schon natürlich parallel den ÖV und vor allem den Güterverkehr per Bahn deutlich ausbauen müssen. Hier hat die Politik deutlich versagt - und hat auch bis jetzt nicht die richtigen Prioritäten gesetzt.
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Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...
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Zusammengefasst: Der Umstieg auf erneuerbare Energien bringt für die Zukunft billigere Energie als mit fossilen Brennstoffen.
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Absolut gesehen muss der Preis für Energie aber trotzdem steigen, sonst bringt das nichts.
Angenommen Stromkosten sind sehr niedrig, dann kurve ich den ganzen Tag mit einem meiner eAutos umher, lasse in meinem Haus Tag und Nacht das Licht brennen. Und wenn Flugzeuge mit erneuerbaren Energieträgern fliegen, jette ich von hier nach da.
Die Produkte, die ich nutze, müssen produziert werden und brauchen Rohstoffe. Ganz davon abgesehen wären dann Straßen voll.
Zu dem Umschwung auf Erneuerbare muss es also gleichzeitig Einschränkungen und Regulierung geben.
Und hier weiß ich nicht, ob wir noch Vorbild für andere Länder wären. Ich glaube sogar, dass beispielsweise die Regierung Chinas mit steigendem Wohlstand ebenso das Problem hat, dass die Bevölkerung nach Freiheiten strebt und die Bevölkerung Regulierungen loswerden will.
Zu mindestens wäre es klüger gewesen, in der Verkehrspolitik nicht nur einseitig auf das Auto zu setzen. Die negativen Folgen der Autoverkehrspolitik waren schon in den 80er Jahren sehr deutlich. Die Forderung der damaligen Grünen nach 5 Mark für den Liter Benzin waren extrem weitsichtig.
Statt dessen hat man sich dafür entschieden, die schon damals überholt Technik mit Bagatellmaßnahmen am Laufen zu halten, statt in die Zukunft zu investieren. Diesen Fehler sollten wir nicht nochmal begehen.
Meines Wissen waren die Grünen bereits Ende der 90er Jahre in Regierungsverantwortung. Was ist daraus geworden? Was glaubst du, warum ich sie damals überzeugt gewählt habe?
Fass dir mal an die eigene Nase, da du jahrelang die gleiche Partei wählst und ihre Politik auch noch verteidigst, anstatt sie zu kritisieren. Wir ändern aktuell nämlich genau gar nichts.