Ja, das wird definitiv so passieren. Passiert ja in Stuttgart längst.
Sehr gut, passiert anderswo ja auch, sogar bei uns in Frankfurt, seit da endlich eine Koalition die Geschicke der Stadt lenkt wo die CDU außen vor ist, werden zB zahlreiche Fahrradstrassen ausgewiesen, weiter so!
Zitat:
Zitat von keko#
Nicht jeder wird sich mehr individuell fortbewegen können. Dieser Spaß geht für viele zu Ende.
Dies ist eine tendenziöse Sichtweise aus der Auto-Forever Ecke und inhaltlich grober Unfug. Volker Wissing wäre stolz auf dich. Genauso wie der vielfach befürchtete Weltuntergang bei Rauchverbot in Restaurants/Kneipen oder bei der Einführung des Katalysators/bleifreier Sprit.
Vielmehr ist richtig dass künftig endlich nicht mehr alles dem Auto untergeordnet wird sondern bessere Bewegungsfreiheit erreicht wird für die vielen, die heute im öffentlichen Raum an die Seite gedrängt sind bei 10m Strasse und 2m geteilter Fuß/Radweg wo auch noch Autos auf dem Bordstein parken. Stattdessen Strasse 2spurig 5m und verkehrsberuhigt, mehr Haltebuchten, viel weniger Parkplätze, ausgewiesene Carshare-Standorte/Handwerkerparkplätze, Grünstreifen, breiter Radweg, breiter Fußweg.
Auch Auto wird weiter gefahren werden, aber nicht mehr vierspurig mit 50-70kmh durch die Stadt, sondern verkehrsberuhigt mit 20-30. Wer absolut unbedingt aufs Auto angewiesen ist - bitte. Aber die große Mehrheit ist das (in der Stadt!) nicht und das wird denen die heute GLAUBEN sie seien es dann auch deutlich vor Augen geführt. Die Mehrheit wird nicht mehr gezwungen sich den Alltag durch die Omnipräsenz der Blechkisten diktieren zu lassen. Wenns mit dem Fahrrad, mit Bus und Bahn sowieso einfacher und schneller geht wird das auch genutzt. Schwerter zu Pflugscharen bzw. Autostraßen zu Fahrradwegen. Ich wohne Luftlinie 12km außerhalb, ich brauche kein Auto bzw. nutze 2-3x/Monat ein Carshare für 1-2h.
Bei mir am Büro in der Innenstadt gibt es einfach keine Parkplätze, da kommt auch niemand mit dem Auto. ein paar Hardcore Autofahrer gibts trotzdem, der eine parkt im öffentlichen Parkhaus, Monatskarte für 250, der andere hat immer direkt vor dem Haus an der Parkuhr geparkt und ist alle 90min rausgelaufen (bzw. hat die Assistentin geschickt) um Geld nachzuwerfen Der ist jetzt aber pensioniert und der Parkplatz samt Parkuhr abgebaut.
Das Gequatsche von verringerter individueller Freiheit, der Spaß geht zu Ende etc. teile ich ÜBERHAUPT NICHT, vielmehr gibt es unter dem Strich deutlich mehr zu gewinnen (für die Stadtgesellschaft).
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Grüße
Tri-K
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slow is smooth and smooth is fast
swim by feel, bike for show, run to win
Dass wir in DE da sind, wo wir sind, verdanken wir nicht zuletzt dem "toten Gaul" Auto.
keine Frage, den Hinweis auf das Wirtschaftswunder habe ich ja gerade selbst gegeben.
Genau deshalb müssen wir endlich mal anfangen, uns mit zukunftsfähigen Produkten zu beschäftigen. Im Moment ist die einzige Idee, den gleichen Shice weiter zu machen und nur den Antrieb zu ersetzen.
Die "Monokultur", dass unser ganzes wirtschaftliches Wohlergehen - wie auch Du schreibst - an einem einzigen Produkt hängt, ist ein großes Problem. Für Die Lösung aller Anforderungen an die Mobilität, sind mehrere für die jeweilige Anforderung optimale Lösungen erforderlich. Wenn man das angeht, erledig sich diese Monokultur gleich mit!
Die Dampflok ist am internationalen Markt auch nicht mehr so ein Renner.
Viele Grüße,
Christian
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Zitat:
Zitat von wieczorek
(...) Foren lesen macht langsam...
Geändert von chris.fall (09.02.2023 um 14:03 Uhr).
also der ADAC, der ja nun wirklich nicht im Verdacht steht, ein Feind individueller motorisierter Mobilität zu sein, kommt da auf deutlich höhere Kosten pro Monat bzw. gefahrenen Kilometer, der kleinste Touran in der Tabelle kostet da fast 800 EUR/Monat bzw. 63c/km:
Ich kenne die ADAC-Zahlen, und auch die Zahlen, die ich über 30 Jahre bei verschiedenen Autos selbst erfasst habe. Die ADAC - Zahlen basieren auf die Kosten von Neuwagen, bzw. für Kunden, die das Auto die ersten paar Jahre des Autolebens benutzen. Einige große Posten darin sind für eine Kalkulation, bei der es um die Autokosten von eher geringvermögenden Menschen geht, nicht unbedingt sinnvoll. Z.B. der Wertverlust, der oft mit über 30 % der km-Kosten zuschlägt, ist bei älteren Autos viel niedriger, und wenn ein Auto eh da ist (und bei älteren Menschen, wie im Beispiel, ggf. eh bis zum Lebensende durchhält/halten muß bei geringer Jahreskilometerzahl und geringem Einkommen), zählen für die Haushaltskasse (und den Vergleich mit Taxi) nur noch die tatsächlich anfallenden Kosten: Sprit, Versicherung, Wartung/Reparatur, neue Reifen.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Es hat ja auch Jahrzehnte gedauert - so grob vom Beginn des Wirtschaftswunders an, das auch wesentlich durch das Auto befeuert wurde - bis wir da waren wo wir jetzt sind.
Da muss man sich für den Aufbau der "schönen neuen Welt", die weitestgehend ohne Autos auskommt, auch etwas Zeit geben.
Wenn Du einen toten Gaul reitest, steig ab. Und das Auto ist ein toter Gaul. Auch wenn sich der CO2-Abdruck durch neue Technologien eventuell etwas verbessern lässt.
Ja und? Es ist wohl ein wesentlicher Unterschied, ob man für eine Infrastruktur- und Lebensumstandsänderung einer Gesellschaft ein paar Jahrzehnnte hat, oder es in viel kürzerer Zeit übers Knie zu brechen versucht. ich habe nichts gegen das Ziel, Verkehr zu verringern (habe es selbst in meinem Lebensumfeld immer angestrebt, z.B. durch absolute Priorisierung von kurzen, radtauglichen Arbeitswegen vor billig wohnen oder Karriere), aber um die Änderung zu erreichen wird man nun mal eine ähnliche Zeitspanne brauchen. Wer es mit Gewalt zu beschleunigen versucht, wird vielen Menschen das Leben sehr erschweren, und keine Akzeptanz fürs Ziel gewinnen, fürchte ich. Bisher hat m.W. in der Geschichte keine Gesellschaft einen von außen forcierten "Entwicklungssprung" ohne großes Leid überstanden, egal wie gut es gemeint war.
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Geändert von Schwarzfahrer (09.02.2023 um 14:38 Uhr).
Das Gequatsche von verringerter individueller Freiheit, der Spaß geht zu Ende etc. teile ich ÜBERHAUPT NICHT, vielmehr gibt es unter dem Strich deutlich mehr zu gewinnen (für die Stadtgesellschaft).
Danke für die Offenheit der Einschränkung: die ganze Verkehrswende ist auf die Stadtgesellschaft zugeschnitten; wer nicht im Ballungsraum wohnt, hat davon keinen Nutzen aber möglicherweise wesentliche Nachteile, weit über "Spaßverlust" hinaus.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Danke für die Offenheit der Einschränkung: die ganze Verkehrswende ist auf die Stadtgesellschaft zugeschnitten; wer nicht im Ballungsraum wohnt, hat davon keinen Nutzen aber möglicherweise wesentliche Nachteile, weit über "Spaßverlust" hinaus.
korrekt, erstmal muss das im städtischen Raum ans Laufen kommen, da ist das auch viel einfacher, fürs Land kann man dann im nächsten Schritt gucken.
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Grüße
Tri-K
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Genau deshalb müssen wir endlich mal anfangen, uns mit zukunftsfähigen Produkten zu beschäftigen. ...
Und die wären bezgl. Mobilität?
Es ist hinlänglich bekannt, dass sich die Chinesen auch deshalb auf E-Autos konzentrieren, weil sie dort die Nase vorn haben können. Beim Verbrenner sind wir uneinhohlbar voraus.
Kürzlich war ich mit Freunden essen. Mit dabei ein Ing. vom Daimler, der nichts anders tut, als Teslas zu testen. Wir sprachen darüber, dass Daimler sich auf den Premiummarkt konzentriert und wohl bald eine chinesische Initivative auf den unteren Massenmarkt zu erwarten ist.
Es wird doch einfach zuviel/unnötig Auto gefahren, das hatten wir nun oft genug hier.
statt verbieten sind bessere (billiger, schneller oder whatever) alternativen gefragt.
Daher ist es auch zweitrangig, ob elektro oder verbrenner.
jedenfalls muss auch hier was passieren, und tempolimit ist sicher niccht der größtre und nicht der wichtigste baustein, aber MIT tempolimit kapiert es halt auch mal der letzte....