Wer genau ist die kleine Gruppe? Wieviel % der Besitzer der 48. Millionen Autos zwingt dem großen Rest ihren Willen auf, und welchen Willen überhaupt? Wie viele zwingen überhaupt andere, schnell zu fahren (bis auf ein paar idiotische Drängler)? Es kann doch jeder fahren, wie er will, keiner wird zu mehr gezwungen, als die gesetzliche Mindestgeschwindigkeit auf Autobahnen einzuhalten.
Was die Umfragen angeht, wie viele für ein Tempolimit sind, fallen mir als Vergleich die Umfragen ein, wonach bis zu 50 % für eine Maskenpflicht ist; wenn sie aber wegfällt, tragen plötzlich keine 10 % mehr Maske. Ich vermute, ist mit dem Tempolimit auch so; viele sind im Prinzip dafür, aber kaum einer findet es wichtig genug, um es einfach selbst zu tun (außer der katholischen Kirche, das sollte hier einige aus dem Reli-thread doch gleich gütig stimmen, oder?). Hauptsache, die anderen müssen das tun, was man selber freiwillig nicht umsetzt. Sowas ist für mich keine überzeugende "Mehrheitsmeinung" sondern Heuchelei (ich meine damit keinen speziell, auch nicht Dich).
Andersrum wird ein Schuh daraus:
Der Raser/Schnellfahrer zwingt mit seinem Verhalten alle andere dazu, auf ihn und sein Freiheitsbedürfnis Rücksicht zu nehmen bzw. jederzeit damit zu rechnen, dass ein deutlich schnellerer Verkehrsteilnehmer ihre Wege kreuzt.
Nein, das stimmt nicht. Für mich hat die freie Wahl des Tempos oder des Verkehrsmittels nichts mit Wohlstand zu tun, sondern mit dem Grundprinzip der Selbstbestimmung. Diese einzuschränken, indem Autofahren disfunktional gemacht wrid, ist nicht Wohlstands- sonder Freiheitsverlust - und für mich wiegt das schwerer.
Der Straßenverkehr ist ein stark regulierter Bereich des öffentlichen Lebens. Um ein KFZ zu führen, benötigt man sogar eine offizielle Tauglichkeitsbescheinigung (Führerschein). Das gibt es in kaum einen anderen Bereich. Wenn man die Verkehrsregeln häufig genug missachtet, wird man von der Teilnahme am Straßenverkehr als Führer eines KFZ zeitweilig oder sogar vollends ausgeschlossen. Man kann nichts dagegen tun, egal wie freiheitsliebend man ist. Man wird beschränkt. Genauso wie an einer roten Ampel. Selbst wenn der innerliche Freiheitsdrang gen anderem Ende der Kreuzung strebt, die vermaledeite Ampel steht auf rot. Ich sehe, es kommt gar kein anderer Verkehrsteilnehmer von rechts oder links, ohne Ampel könnte ich wunderbar meine Fahrt fortsetzen, in Freude und Freiheit. Aber ich bin vor der roten Ampel gefangen...
Ein allgemeines Tempolimit auf der Autobahn, als eine weitere von hunderten Regularien im Straßenverkehr, als Eingriff in die Selbstbestimmung und damit als Freiheitsverlust anzusehen, ist schon eine sehr spezielle Sichtweise.
Der Straßenverkehr ist ein stark regulierter Bereich des öffentlichen Lebens. Um ein KFZ zu führen, benötigt man sogar eine offizielle Tauglichkeitsbescheinigung (Führerschein). Das gibt es in kaum einen anderen Bereich. Wenn man die Verkehrsregeln häufig genug missachtet, wird man von der Teilnahme am Straßenverkehr als Führer eines KFZ zeitweilig oder sogar vollends ausgeschlossen. Man kann nichts dagegen tun, egal wie freiheitsliebend man ist. Man wird beschränkt. Genauso wie an einer roten Ampel. Selbst wenn der innerliche Freiheitsdrang gen anderem Ende der Kreuzung strebt, die vermaledeite Ampel steht auf rot. Ich sehe, es kommt gar kein anderer Verkehrsteilnehmer von rechts oder links, ohne Ampel könnte ich wunderbar meine Fahrt fortsetzen, in Freude und Freiheit. Aber ich bin vor der roten Ampel gefangen...
Ein allgemeines Tempolimit auf der Autobahn, als eine weitere von hunderten Regularien im Straßenverkehr, als Eingriff in die Selbstbestimmung und damit als Freiheitsverlust anzusehen, ist schon eine sehr spezielle Sichtweise.
Ich finde es einfach faszinierend, daß eine Maßnahme mit so geringem Effekt (positiv wie negativ) im Vergleich zu vielen anderen Möglichkeiten solch hohe Symbolwirkung hat und solch emotionale Reaktionen provoziert.
Das ist denke ich ein übersehener Punkt.
Gerade wegen der Symbolik, so überhöht es sachlich argumentativ sein mag, wäre es gut, wenn endlich mal eine klare Ansage käme.
Kostet nichts, bringt viel (doch, das tut es, s.o.) und tut nicht weh (nein, eine Stunde der wertvollen Lebenszeit ist kein Schmerz; die kann man auch locker beim Konsum von Triathlonforen rausholen ).
Ich bin bis ich durch diesen Faden gestolpert bin der Meinung gewesen, es wäre der Punkt. Durch den Verweis auf die Studie habe ich mich mal etwas intensiver mit dem Thema beschäftigt und habe mich korrigiert.
Dennoch ist es ein sehr kleiner Beitrag im Gesamtkontext. Die Beispielrechnung mit den beiden Klimaaktivisten zeigt den relativen Effekt.
Was hielte uns denn in Zukunft davon ab, Entscheidungen einfach nur deshalb zu forcieren, um ein Zeichen zu setzen? Da fühlt sich für mich extrem aktivistisch an. Wahrscheinlich nimmst Du mich im Gegenzug als Zauderer wahr.
Der Straßenverkehr ist ein stark regulierter Bereich des öffentlichen Lebens. Um ein KFZ zu führen, benötigt man sogar eine offizielle Tauglichkeitsbescheinigung (Führerschein). Das gibt es in kaum einen anderen Bereich. Wenn man die Verkehrsregeln häufig genug missachtet, wird man von der Teilnahme am Straßenverkehr als Führer eines KFZ zeitweilig oder sogar vollends ausgeschlossen. Man kann nichts dagegen tun, egal wie freiheitsliebend man ist. Man wird beschränkt. Genauso wie an einer roten Ampel. Selbst wenn der innerliche Freiheitsdrang gen anderem Ende der Kreuzung strebt, die vermaledeite Ampel steht auf rot. Ich sehe, es kommt gar kein anderer Verkehrsteilnehmer von rechts oder links, ohne Ampel könnte ich wunderbar meine Fahrt fortsetzen, in Freude und Freiheit. Aber ich bin vor der roten Ampel gefangen...
Ein allgemeines Tempolimit auf der Autobahn, als eine weitere von hunderten Regularien im Straßenverkehr, als Eingriff in die Selbstbestimmung und damit als Freiheitsverlust anzusehen, ist schon eine sehr spezielle Sichtweise.
Der Raser/Schnellfahrer zwingt mit seinem Verhalten alle andere dazu, auf ihn und sein Freiheitsbedürfnis Rücksicht zu nehmen bzw. jederzeit damit zu rechnen, dass ein deutlich schnellerer Verkehrsteilnehmer ihre Wege kreuzt.
M.
Kann ich nicht nachvollziehen; eine Einschränkung ist doch nie, daß andere etwas dürfen, was mir nicht gefällt, sondern daß mir etwas nicht erlaubt ist, was ich tun könnte ohne ein Gesetz zu verletzen. Du mußt auch beim Tempolimit jederzeit damit rechnen, daß ein schnellerer Verkehrsteilnehmer deine Wege kreuzt; entweder weil Du langsamer als das Limit bist, oder weil es immer Regelverletzer gibt, egal welche Regeln Du vorgibst. Hatten wir im Aggression gegen Radfahrer Thread: es ist einfach rational, immer mit Regelverletzern zu rechnen, auch wenn es nur 1 % sind. Damit ist es keine Einschränkung, sondern normal umsichtiges Fahren.
Das Argument ist ähnlich hahnebüchen wie die "Diktatur der Ungeimpften" u.ä. Das Ausüben von erlaubten Freiheiten mit dem Argument einzuschränken, daß diese Ausübung andere in ihrer Freiheit einschränkt ist ein Widerspruch zum Begriff Freiheit und Selbstbestimmung in sich, weil damit praktisch jede Rest-Freiheit andere in irgendeiner Form einschränken könnte, und Du über die Priorisierung nie Einigkeit erreichen wirst, oder über die Grenze, bei der man aufhört weiter einzuschränken.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)