Vernetzte, mobile Endgeräte in Form von Autos werden in Zukunft zudem völlig neue Möglichkeiten der Verkehrssteuerung bieten.
ich hoffe dass diese Entwicklung in den Ballungsräumen weg geht von "jeder hat eine bzw. mehrere Blechkiste(n) vor der Tür" hin zu dass diese vernetzten, autonomen Vehikel als Teil des öffentlichen Verkehrs fahren und somit um ein vielfaches mehr genutzt werden als die heutigen Autos, die ja bekanntlich 23h am Tag nur rumstehen. Der öffentliche Raum kann viel besser genutzt werden als als gigantischer Parkplatz. Im Zuge dessen fände ich sehr hilfreich:
- Ausbau Fahrradinfrastruktur
- Ausbau Öffis
- Citymaut für private Autos
- Reduktion von Auto-Parkplätzen in der City
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Grüße
Tri-K
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slow is smooth and smooth is fast
swim by feel, bike for show, run to win
Von autonom fahrenden, gemeinsam genutzten Fahrzeugen als Ersatz für den Individualverkehr sind wir meiner Meinung nach derzeit so weit weg wie vom Mars.
Vielleicht entwickelt sich die künstliche Intelligenz in den kommenden 30 Jahren in ausreichendem Maße, sodass solche Konzepte in 80 Jahren flächendeckend ausgerollt werden und das persönliche Automobil ablösen. Vielleicht aber auch nicht.
Ganz sicher wird das nicht in den kommenden 20 Jahren stattfinden, in welchen wir die Zahl der Automobile halbieren wollen, um den Klimawandel zu verlangsamen.
Aus meiner Sicht reiht sich dieses Thema in weitere Ideen aus Wolkenkuckucksheim ein, die uns eine Lösung vorgaukeln, im Kern diese aber nur in eine angenehm weit entfernte Zukunft verschieben: Grenzenlose Energie aus Fusionsreaktoren, billige Sonnenenergie aus der Sahara, Grillfleisch aus Stammzellen, Flugreisen mit grünem Wasserstoff, Rückgewinnung von CO2 aus der Atmosphäre und Einlagerung auf dem Grund der Meere.
Falls wir eine Verkehrswende wollen, dann wird diese mit den aktuell verfügbaren Technologien stattfinden oder erstmal ausfallen. Ich bin von letzterem überzeugt. Denn wir wollen uns mit dem Kern der Sache nicht abfinden: Dass wir in Zukunft auf gewisse Dinge werden verzichten müssen.
Und wieso gibt es nur die Lösung die eine Alternative schlechter zu machen?
Ich schrieb nicht, daß es die einzige Variante wäre, sondern die wirksamste. Das ist ein großer Unterschied.
Zitat:
Ich wohne auf dem Dorf und brauche für die 32km zur Arbeit 35 Minuten. Mit Bu8s und Bahn brauche ich mit 3 mal umsteigen 95 Minuten.
Man kann den Autoverkehr für mich niemals so unattraktiv machen dass ich auf die Bahn umsteige. Selbst bei einem Benzinpreis von 5 Euro und kostenlosem Bahnticket sind mir die 2 Stunden die ich mit dem Auto schneller bin mehr Wert.
Ein Teil der Lösung muss hier natürlich auch sein, daß entsprechende Mobilitätsangebote zu Pendlerknoten entstehen. Das kann über den ÖPNV passieren oder ggf. auch über Parkmöglichkeiten, um dann konzentriert in die Innenstädte zu gelangen. Im Prinzip ist es wie in der Logistik. Die "letzte Meile" ist die schwierigste. Der Weg zur Arbeit kann aber aus der Betrachtung nicht ausgenommen werden. Dafür ist diese Komponente viel zu relevant in der Gesamtrechnung Verkehr. Egal welchen Sektor Du betrachtest, fast jeder wird irgendwo Einschränkungen oder zumindest Veränderungen hinnehmen müssen. Ob das Wärme, Produktion, Verkehr, Bau oder Landwirtschaft betrifft. Wenn dieses Land bis 2050 CO2neutral sein will, ist das gar nicht anders möglich.
ich hoffe dass diese Entwicklung in den Ballungsräumen weg geht von "jeder hat eine bzw. mehrere Blechkiste(n) vor der Tür" hin zu dass diese vernetzten, autonomen Vehikel als Teil des öffentlichen Verkehrs fahren und somit um ein vielfaches mehr genutzt werden als die heutigen Autos, die ja bekanntlich 23h am Tag nur rumstehen. Der öffentliche Raum kann viel besser genutzt werden als als gigantischer Parkplatz. Im Zuge dessen fände ich sehr hilfreich:
- Ausbau Fahrradinfrastruktur
- Ausbau Öffis
- Citymaut für private Autos
- Reduktion von Auto-Parkplätzen in der City
So ein Ausbau erfordert halt viel Arbeit, um kein Rückschritt zu sein. Nicht alle Stadtbewohner sind fitte Triathleten, die finanziell gut dastehen.
Ein aktuelles Beispiel: ein Nachbar hatte 2 Schlaganfälle und ist nun Pflegefall. Seine liebe Frau ist nun quasi zwingend auf das Auto angewiesen, sonst ist das kaum zu bewerkstelligen (sie arbeitet noch halbtags). Die Bevölkerung in DE wird älter und demnach weniger mobil.
Mag sein, dass Autos 23h am Tag rumstehen, aber die eine Stunde kann halt sehr hilfreich sein.
Wenn wir die Klimaziele erreichen wollen, brauchen wir eine Verkehrswende. Es muss in Zukunft erheblich weniger Auto gefahren werden. Also sollten wir uns Gedanken machen, wie wir unsere Städte und den Verkehr umgestalten. Fußgänger, Radfahrer und von mir aus auch Rollerfahrer müssen in Zukunft mehr Raum in den Städten bekommen. Das geht aber nicht, wenn die Autos mit einem Affenzahn durch die Städte rasen und alle anderen Verkehrsteilnehmer an den Rand drängen.
Mit Raum allein ist es nicht getan. Eine Verkehrswende in Deinem Sinne (weniger motorisierter Individualverkehr) ist nur realistisch, wenn auch das Umfeld dazu umgestaltet wird: d.h. alle wesentlichen Infrastrukturen und Dienstleistungen (Geschäfte, Ärzte, Schulen, Freizeit, Arbeit) müssen dann näher am Wohnen sein, als aktuell. In Großstädten mag man viel mit Umgestaltung des Verkehrsraumes erreichen, nicht jedoch außerhalb der Zentren. Wenn der Lebensmittelladen 2 km weit ist, der Arzt in einer anderen Richtung 10 km, die Arbeit wieder anderswo 30 km (je nach Wohnort, besonders im ländlichen, kommt schnell nochmal ein Faktor 2 - 4 drauf), dann bleibt der Bedarf an Autoverkehr. Schon darum geht es nicht mit pauschalen Maßnahmen, sondern nur lokal-regional angepasst.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Es geht aus meiner Sicht nicht darum, ob auf einer schnurgeraden, vierspurigen Straße bei einem alten Dieselfahrzeug bei 30 oder 50 km/h mehr Kohlendioxid entsteht.... Das sind aus meiner Sicht Zeitverschwendungsstrategien von Auto-Lobbyisten.
Wenn fürs Tempolimit nur CO2 als Grund angegeben wird, dann geht es im Einzelfall bzgl. Akzeptanz auch darum, ob dieses Argument stimmt. Diskussion als Zeitverschwendung abzutun ist nicht wirklich überzeugend.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Sicher mag es Einzelfälle geben, wo eine allgemeine Regelung nicht optimal ist. Das gilt aber für jede Regel, jede Geschwindigkeit und damit auch für 50 km/h.
Genau, u.a. finde ich deshalb keine pauschalen Tempolimits sinnvoll, sondern vielmehr adaptive Ansätze, wie inzwischen auf vielen Autobahnen: je nach Ort, Verkehrsaufkommen und Randbedingungen angepasste Limits (anpassung auf jeden Fall je nach Ort/Umfeld, aber wenn möglich, auch zeitlich), die damit immer für eine möglichst gute Kombination von Sicherheit und Verkehrsfluß sorgen.
Zitat:
Zitat von Genussläufer
Die wirksamste Strategie ist, daß deutlich weniger gefahren wird. Zwei Möglichkeiten dies zu forcieren sind erstens das Fahren teurer zu machen (z.B. Maut in der Stadt, höhere Parkgebühren oder limitiertes Parkangebot, etc.) und zweitens das Fahren noch unattraktiver zu machen.
Beides wird nur sehr wenig bewegen, solange die oben genannten Randbedingungen für den Mobilitätsbedarf sich nicht ändern - diese Ansätze als erstes werden zwar evtl. die ärmeren zu etwas weniger überflüssige Fahrten bewegen, aber eine sehr große Zahl von Menschen, die auf die Mobilität angewiesen sind (s. z.B. kekos Beitrag) verprellen, und gegen die "Verkehrswende" mobilisieren.
Über alternative Lösungen zur Mobilität in Kombination, wie sie tridinski auflistet, erreicht man sicher mehr Menschen - auch wenn der Aufbau von sowas sicher dauert, und erst mal nur im dichter bewohnten städtischen Bereich aussichtsreich ist.
Zitat:
Zitat von tridinski
...fände ich sehr hilfreich:
- Ausbau Fahrradinfrastruktur
- Ausbau Öffis
- Citymaut für private Autos
- Reduktion von Auto-Parkplätzen in der City
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Ich habe jahrelang an einer Straße gewohnt, die eine Tempo 30 Zone war, dies ist noch eine Steigerung von einfach nur Tempo 30.
Gehalten haben sich die wenigsten dran, es gab viele Messungen, insbesondere im dunkeln sind viele schneller als 50 gefahren.
Wenn hier jemand behauptet es gibt keinen Unterschied im Lärmpegel zwischen 50 und 30km/h, den kann ich nur auslachen.
Dazwischen liegen Welten.
Wir haben das Haus nach 11 Jahren verkauft und haben was gekauft ohne Straße vor der Tür.
Grund: Lärm, Verkehrslärm
Dasselbe in Sachen Verkehrslärm gilt natürlich auch für andere Geschwindigkeiten im direkten Vergleich: 100/130 , 70/100, etc.