Damit sich alle wieder Schlafen legen und weiter das so schön billige Gas aus Russland verbrennen? Sicher nicht. Die aktuelle, kleine Energiekrise nimmt nur die viel größere kommende Krise voraus. Der Wechsel zu erneuerbaren Energien wird massiv beschleunigt, weil es sich entsprechende Investitionen jetzt einfach besser rechnet.
Dem würde ich im kleinen Kreis zustimmen, vielleicht wenn es nur um Deutschland ginge und eine handvoll anderer Länder. Ich glaube aber nicht, dass russisches Gas unter der Erde bleibt oder Öl aus Saudi Arabien, wenn Deutschland sich dem verweigert. Der Hunger nach Energie und Wohlstand ist weltweit zu groß. Die Menschen zu ihrem Glück zwingen (weniger Energieverbrauch) wird nicht funktionieren. Bestenfalls in Wohlstandsvorstädten, in denen ich lebe. Dort also, wo der eigene BMI und der größere Wagen vom Nachbarn die größten Probleme darstellen: ein bisschen Radfahren tut mir gut und einen Zweitwagen brauche ich eigentlich nicht.
Ich halte es für realistischer, dass man sich auf eine deutliche Erderwärmung einstellt und gleichzeitig sparsamerer Technolgoien entwickelt. Das geht nur über Innovation und nicht über Zwang.
Digitalisierung und steigende Energiepreise werden dazu führen, dass Menschen weniger Geld zur Verfügung haben. Dem muss der Staat früher oder später entgegenkommen. Das "Bürgergeld" sehe ich nur als den Anfang.
Die Energiegewinnung als Biomasse (dunkelgrün) ist meines Wissens nach zwar erneuerbar, aber nicht klimaneutral. Sie muss also noch abgezogen werden, wenn wir klimaneutral werden wollen (müssen). Sie macht fast die Hälfte der erneuerbaren Energien aus:
Ich nehme an, daß du Biokraftstoffe, Abfälle und Deponiegas auch noch dazuzählen darfst ...
In der Summe sind das 5% von Gesamtenergiebedarf. Das muss bis zum Jahr 2045 auf 80% ansteigen. Bitte korrigiert mich, wenn ich die Zahlen falsch verstanden habe.
Technologien, mit denen wir diese gigantischen Strommengen zwischenspeichern können, weil im Winter nur ein Achtel der Sonnenenergie des Sommers auf Deutschland fällt und auch nicht ständig der Wind weht, haben wir nach meiner Kenntnis nicht.
Ich möchte damit nicht den Umstieg auf klimaneutrale Energieträger in Frage stellen – um den kommen wir nicht herum. Sondern ich denke, dass die aktuelle Energiekrise keine vorübergehende sein wird. Wir werden in Zukunft weit weniger Energie zur Verfügung haben als heute, sofern wir klimaneutral werden wollen.
Mit anderen Worten: Wir leben in einer Übergangsphase zu einem deutlich knapperen Energieangebot. Das scheint mir zumindest sehr wahrscheinlich zu sein. Die Gaskrise zwingt uns nun, aus ganz anderem Grund über unseren Energieverbrauch nachzudenken und hoffentlich ein paar Weichen zu stellen.
Ist das ein Missverständnis? Auf der Seite ist vom Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung die Rede. Ich rede oben jedoch vom gesamten Energiebedarf. Wir verbrauchen ja überwiegend andere Energie als elektrischen Strom.
Der Anteil der klimaneutralen und gleichzeitig erneuerbaren Energieträger am gesamten Energiebedarf liegt meines Wissens nach bei rund 5%.
....
Sparsame Technologien: Im Kapitalismus war es schon immer extrem wichtig, sparsame Technologien zu entwickeln und zu nutzen. Das ist keine neue Idee, der wir uns nun zuwenden könnten und die uns große Einsparungen brächte. Trotzdem verbrauchen wir in Deutschland jetzt doppelt so viel Energie wie zur Zeit unserer Kindheit. Mit den effizientesten Technologien, die es je gab.
Im Letzteren schwingt immer so ein Vorwurf mit, als sei ich verantwortlich (nicht speziell von dir, das meine ich allgemein).
Meine liebe Oma war eine arme Frau. In jungen Jahren zwei Schweine und eine Kuh, ein bisschen Landwirtschaft. Bescheidenes fränkisches Landleben. Mir geht es deutlich besser; sie würde sich freuen, mich zu sehen. Solaranlage habe ich auf dem Dach, Thermostate, selbstgestrickte Socken, Waschlappen, ich kaufe lokal, möglichst wenig Fleisch, heize kaum, dusche kurz, werfe nie Essen weg, trage meine Kleidung ab... das volle Programme eben.
Was um Himmels Willen soll ich denn tun? Soll ich die gelegentlichen Städtereisen streichen? Das also, was ich immer tun wollte und mir nun leisten kann?
Nur noch arbeiten, bis ich müde ins Grab falle? Möglichst bevor ich Rente beziehe?
Auf der anderen Seite häufen nicht wenige Menschen unglaublichen Reichtum an. Sammeln bunte Lambos wie ich Fahrräder, jetten von der einen Stadtseite zur anderen. Lachen mich und mein bescheidenes Leben wohl aus. Und ich soll gleichzeitig auf dieses kleine Stück hart erarbeiteten Komfort verzichten? Noch mehr Steuern zahlen? Nickend Sprachprofis lauschen, die sich in fernen schönen Ländern zu Klimakonferenzen in klimatisierten Konferenzsräumen treffen?
Nein, sorry, ich trage meinen Teil bei. Andere können viel mehr beitragen, hätten viel mehr Einfluss als ich Hans Wurst.
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Die letzten Jahre brachten zahlreiche aerodynamische Verbesserungen an den Bikes der Profis hervor. Vor allem bei den Positionen der Flaschenhalter hat sich viel getan. Bei den Laufschuhen setzen alle Profis auf Carbon, doch die etablierte Modelle von Nike sind nahezu verschwunden. Wir schauen nach, welche Trends sich auf Hawaii und in Nizza bei den Profis durchgesetzt haben. Was davon ist für Amateure interessant?
Von Arne Dyck
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