Mir kam sie vor, wie die letzte Stimme der Vernunft in UK.
Das verwundert mich!
Was für eine "Stimme"? Nach meinem Verständnis hat sie sich aus allen gesellschaftlich relevanten Themen konsequent herausgehalten. Ging es jedoch um die Einhaltung höfischer Regeln, war sie stets knallhart auf ihrem Posten.
Für mich war sie kein Sinnbild von Verantwortung und Selbstaufopferung, wie das bei manchen Kommentaren durchklingt. Sondern vom Gegenteil: Von Weltabgewandtheit und einer grotesken Selbstbezogenheit.
Man denke nur an das größte Einfamilienhaus der Welt, den Buckingham Palace mit 775 Zimmern, davon 188 Schlafzimmer für Angestellte. Weitere Domizile der Königin sind St James’s Palace, das Windsor Castle und der Holyrood Palace. Dazu ihre persönlichen Wohnstätten Sandringham House und Balmoral Castle. Da das alles etwas knapp bemessen ist, bewohnen sämtliche Kinder ihre eigenen Landsitze.
Ich gönne den Royals ihren per Geburt erhaltenen Reichtum, den sie aus meiner Sicht jedoch überwiegend dem Volk gestohlen haben (aber so war das damals eben), frage mich aber, was sie zeitlebens dem Volk zurückgegeben haben. Ich sehe da eine Königin, die sich vorwiegend mit dem höfischen Leben beschäftigt hat.
In den Ewigen Jagdgründen wünsche ich ihr trotzdem alles Gute!
Letztlich hat sie 96 Jahre eine der härteste Aufgaben der Welt inne gehabt (davon mehr als 7 Jahrzehnte auf dem Thron); etwas, was Außenstehende nur schwerlich nachvollziehen und würdigen können. ...
In meinen Augen hat sie eines der priveligiertesten Leben, das ich mir überhaupt vorstellen kann. Wenn die Aufgaben so hart gewesen wären, wäre sie kaum 96 geworden.
Trotzdem gehört das Beileid natürlich den vielen Angehörigen
Letztendlich sind wir aus Sternenstaub und werden alle wieder zu Sternenstaub
Ich gönne den Royals ihren per Geburt erhaltenen Reichtum, den sie aus meiner Sicht jedoch überwiegend dem Volk gestohlen haben (aber so war das damals eben), frage mich aber, was sie zeitlebens dem Volk zurückgegeben haben. ...
Nicht nur dem eigenen Volk, auch weit entfernten Völkern. England war ja eine Kolonialmacht. Der heutige Reichtum des Köngishaus fußt letztendlich auch darauf.
Ich darf für mich feststellen, dass die Frau in etwa die gesellschaftliche Relevanz wie, sagen wir ein Olympia-Maskottchen hatte. Immer dabei, wenn es wichtig war, immer in die Zuschauer gewinkt, stabiler Umsatz mit Devotionalien. Ja, ich glaube, der Vergleich passt.
Deswegen gönne ich ihr natürlich ihr privilegiertes Leben. Niemand hätte von ihr erwarten können, dass sie die Monarchie abschafft. Sie hatte ja nichts anderes gelernt, was hätte sie sonst tun sollen?
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Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...
Hier bin ich wieder mal typisch Zwilling, mit zwei Herzen in der Brust.
Einerseits lehne ich die Monarchie als völlig überholt ab.
Andrerseits hatte die alte Dame schon so etwas wie einen besonderen Platz in meinem Herzen. Ich hab gestern auch erstmal blöd geschaut. Sie war ja quasi schon immer da und schon immer präsent in meinem Leben. Ich hab halt auch ein Faible für die britische Insel und die Geschichte des Landes interessiert mich sehr. Wahrscheinlich kommt es einfach von da her.
Welche Rolle sie tatsächlich gespielt hat und wie groß ihr politischer Einfluss tatsächlich war, werden wir wohl nie erfahren. Es gibt doch die Geschichte von Swasiland(?), wo sie gegen M. Tatcher gearbeitet hat. Und bei den Gesprächen mit den Premieministern war ja glaub ich nie wer dabei.
Ich gönne den Royals ihren per Geburt erhaltenen Reichtum, den sie aus meiner Sicht jedoch überwiegend dem Volk gestohlen haben (aber so war das damals eben), frage mich aber, was sie zeitlebens dem Volk zurückgegeben haben. Ich sehe da eine Königin, die sich vorwiegend mit dem höfischen Leben beschäftigt hat.
Interessant finde ich, dass sich solche kulturellen Elemente in einzelnen Ländern immer noch so hartnäckig halten. Man darf sich natürlich nicht in die Tasche lügen: Das nicht nur manche, sondern ziemlich viele Menschen, schon von Geburt an gleicher sind als gleich, ist ja kein Königs- oder Adelsprivileg. Auch ohne Adelstitel im Namen gibts genug Ungleichheit, die ja nicht zwangsläufig ungerecht sein muss, mit der Kinder ab Geburt ausgestattet werden.
Aber das man aus Tradition an der Tatsache festhält, dass eine sozial exklusive Gruppe mit gesellschaftlichem Vorrang aufgrund von Abstammung höher steht als die anderen, "herrschen" darf und das auch noch mit aufwändigen Festen und Paraden auf breiter Basis feiert, ist schon sachlich betrachtet strange.
Ähnlich wie so manche Rituale der großen Kirchen und Religionen ist das extrem weit von jeglichem aufklärerischen Gedanken entfernt und wird genauso banal bei kritischer Betrachtung dann als quasi bedeutungslose Symbolik verharmlost. Ob das wirklich so harmlos ist, da habe ich aber meine Zweifel. Weil irgendwie wertet man doch alles dadurch, das man es als Tradition bewahrt, dadurch auf.
Vielleicht gehört das aber auch zur menschlichen Existenz und ist irgendwie beruhigend zu wissen, dass es da Sachen gibt, für die man eigentlich nix tun muss und/oder auf die man keinen Einfluss hat. Dann könnte man ja vielleicht auch mal Glück im Leben haben.