Ich finde deine Argumentation in dem Beitrag deutlich differenzierter als vorher. Da wirkte es auf mich auch eher so, als ob du dich speziell auf einen Fahrer, wie WvA, beziehst. Aber das stellst du jetzt ja richtig.
Mein erster Beitrag war salopp geschrieben, da hast Du sicher recht. Ich will aber nicht immer eine dreiseitige Fußnote dranhängen, um über die Dopinggeschichte des Radsports aufzuklären, die neben der individuellen Verstrickung der Fahrer eben auch die Dopingstrukturen umfasst. Letztere gehen über den einzelnen Fahrer weit hinaus. Ich hatte das als radsportliche Allgemeinbildung vorausgesetzt. Das war falsch und hat die allgemeine Aufregungsbereitschaft unterschätzt.
????
Ich habe die Quelle für rund 250 Doping-Tests in der gesamten 22-jährigen Profikarriere von Lance Armstrong verlinkt, es ist nicht "meine Quote". Es ist die USADA; wenn du einen Lügner wie Rasmussen für glaubwürdiger hältst als eine öffentliche Behörde wie die USADA kann ich dir auch nicht weiterhelfen.
(nach seiner Dopingsperre fuhr Rasmussen ab 2009 nur noch drittklassige Radrennen wie Tour of China und war in keinem ProTour-Team mehr aktiv. Ob er da gedopt war oder nicht ist mir angesichts seiner sportlichen Bedeutungslosigkeit hochgradig egal)
Man kann natürlich aus meinem Beitrag etwas rausnehmen und dann subjektiv einfach zu einem Punkt mit Verlinkungen mehrere Absätze runterschreiben, dabei bezog sich deine Quote lediglich aus eine Quote aus Deinem Beitrag.Nicht mehr und nicht weniger. Zu den Punkten hast Du doch null widerlegt, sondern es bestätigt doch lediglich die Skepsis.
a) Nehmen wir die 250 Tests von LA als gegeben an, die Zahl haben weder Du noch ich validiert. Bei 5 positiven Tests sind wir bei einer 2% Erfolgsquote über eine langjährige Dopingkarriere (!). Deine weitere Darstellung ist nicht korrekt, denn LA hätte weniger Profijahre und die Anzahl der Tests, dies ist meine Vermutung, gemessen am Ansätzen der Tests wird sich eher in den Jahren 98-2005 und 2009-2011 häufen. Bereinigt wären wir bei ca. 10 Jahren, weil LA nicht voll durchfuhr, sodass wir bei rd. 20 Tests p.a. wären. Bedenkt man, dass LA zwar sehr erfolgreich war, aber kaum Rennen fuhr, ist davon auszugehen, dass andere Topprofis ebenfalls auf eine hohe Anzahl der Tests kamen. Aber darum geht es mir doch nicht. Mir geht es darum, dass die Wahrscheinlichkeit aufzufliegen einfach gering war, Ende der 90er aufgrund der bekannten Skandale zunahm, weil man eben Anfang / Mitte 2000er wusste, wonach man sucht und trotzdem mE nur die Topffahrer erwischt wurden, was wiederum mit deiner abnehmenden Testhäufigkeit mit zunehmender Erfolgslosigleit übereinstimmt. Heißt aber nicht, dass die Jungs sauber waren. Und selbst bei Topfahrern wurden doch eine Vielzahl erst ex post erwischt, bsp sind Metschow, oder Cobo. Es ist daher nicht ausgeschlossen, dass wir in einigen Jahren Korrekturen sehen können, aber nicht müssen.
b) Ich finde es gänzlich daneben, zu schreiben, dass Dir gedopte Athleten in niedrigeren Ligen egal sind. Won ist dann die Grenze ab wann Du es rechtfertigst? Es ist eher traurig, dass selbst bei kleineren Teams Doping ein Thema ist, aus unterschiedlichen Gründen, entweder um zu einem ProTour Team zu kommen oder um sich ein einem Conti- Team zu halten. Dies wiederum zeigt den Leistungsdruck und die daraus entstehende individuelle Bereitschaft zum Doping.
c) Ich halte Rasmussen ebenfalls für einen Lügner und Betrüger, aber seine Aussagen zu laschen Tests decken sich mit diversen Aussagen weiterer Doper sowie auch mit der Darstellung unter a) und sind an der Stelle nicht unglaubwürdig. Rasmussen würde letztendlich 1x erwischt. Es stellt sich die Frage, wie Leute wie di Luca, er und andere danach über Zeiträume trotzdem vollgedopt mitfahren könnten, obwohl die vorbelastet waren?
d) Du ignorierst bewusst die Tatsache, dass eine Vielzahl der Doper WEITERHIN in den Teams das Sagen haben. Diese Leute, die ebenfalls Betrüger und Lügner sind, sind glaubwürdiger als Rasmussen? Warum sollte ich Teams glauben, deren Trainer und sportliche Leiter nachweislich entweder gedopt oder Doping unterstützt bis aufgesetzt haben? Nur weil JV oder TP auf Konferenzen die 0815-Floskel zum 100 Mal wiederholen. Mir ist es grundsätzlich egal, ob doe dopen, aber in einer Diskussion die Leistungen so hinzunehmen und den Jungs einen Persilschein zu erteilen, halte ich aufgrund der Geschichte des Radsports für albern.
...... Deine weitere Darstellung ist nicht korrekt, denn LA hätte weniger Profijahre und die Anzahl der Tests, dies ist meine Vermutung, gemessen am Ansätzen der Tests wird sich eher in den Jahren 98-2005 und 2009-2011 häufen. Bereinigt wären wir bei ca. 10 Jahren, weil LA nicht voll durchfuhr,
??
Mach dir doch einfach die Mühe, die Profirenneinsätze von Lance Armstrong nachzuzählen.
Ich komme beim Nachzählen auf 19 Profijahre; warum du das mal eben auf 10 Jahre runterkürzt ist mir komplett unklar. Auch im Jahr, in dem er seine Chemotherapie begann hatte Armstrong noch zahlreiche Renneinsätze. Nur 1997 pausierte er mit Rennen.
Die Jahre vor seiner Radsportkarriere, in denen er Triathlonprofi war und die Jahre nach 2011, als er erneut eine Triathlonprofilizenz löste und in denen er mit Sicherheit ebenfalls dopte, klammere ich der Einfachheit mal aus.
Zitat:
Zitat von Angliru
...
...Mir ist es grundsätzlich egal, ob doe dopen, aber in einer Diskussion die Leistungen so hinzunehmen und den Jungs einen Persilschein zu erteilen, halte ich aufgrund der Geschichte des Radsports für albern.
Gibt es irgendjemanden hier im Forum, der "den Jungs" einen "Persilschein" erteilt hat?
Zitat:
Zitat von Angliru
...dabei bezog sich deine Quote lediglich aus eine Quote aus Deinem Beitrag.Nicht mehr und nicht weniger. ...
Den Absatz kapiere ich übrigens rein semantisch nicht, so dass ich mich auch nicht dazu äußern kann.
Außerdem fände ich es auch besser, wenn du Namen ausschreiben würdest. Mache ich auch und liest sich meiner Meinung nach besser, mal abgesehen von der Verwechslungsgefahr.
JV (der alte) schreibt übrigens, dass er davon ausgeht, dass Lance bei seinem Comeback dopingfrei war. Ob man ihm das glauben will ist eine andere Sache - aber immerhin sind die beiden ja nicht gerade beste Freunde.
JV (der alte) schreibt übrigens, dass er davon ausgeht, dass Lance bei seinem Comeback dopingfrei war. Ob man ihm das glauben will ist eine andere Sache - aber immerhin sind die beiden ja nicht gerade beste Freunde.
Eine längere "saubere" Phase hatte Armstrong vermutlich nur bei seinem ersten New York Marathon 2010, der für ihn laut eigenen Aussagen härter war als alles andere, was er je in seinem Leben gemacht hat. Gelaufen ist er sehr bescheidene 2:59.