Diesen Schluss könnte man aus den Strava-Daten ziehen (die ich übrigens schon gestern gepostet habe) aber die Aussagen von Blummenfelt selbst und sein Leistungsvermögen sprechen dagegen. 250 Watt müssten für einen Blummenfelt ein Spaziertempo sein, wenn Leute mit einer VO2max von 70 ganze 24 Stunden lang 275 Watt treten können. Es war aber ganz offensichtlich kein Spaziertempo für ihn, ganz im Gegenteil hat er nicht gut ausgesehen nach dem Radpart.
250 Watt halte ich ebenfalls für zu niedrig. Allerdings sagte sein Coach bereits während des Rennens, die Leistung auf dem Rad sei geringer als bei einem normalen Ironman.
Für mich sieht das so aus als wäre das Absicht gewesen um das Rennen für den Zuschauer spannender zu machen. Bei der akribischen Planung der Norweger macht es nämlich überhaupt keinen Sinn nicht einfach noch ein paar mehr Leute vor sich herfahren zu lassen. Geld dürfte bei diesem Projekt nicht das ganz große Thema gewesen sein.
Blummenfelt hat genauso wie Skipper die Gesamtzahl an 10 Pacemakern ausgeschöpft, nur hat man sich beim Blummenfelt-Team entschlossen, einigen Pacemakern komplette Pausen am Streckenrand zu gönnen, genauso wie in den beiden Frauen-Teams, während im Skipper-Team die Pacemaker zumindest auf dem Lausitzring stets nur relative Pausen im Windschatten hatten, aber großteils die komplette Distanz absolvierten.
Die theoretische Überlegung der Norweger war, dass wer unter den Pacemakern zwischendurch komplette Pausen macht, in den intensiven Führungsphasen umso schneller fahren kann, hat sich in der gestrigen Praxis offensichtlich nicht bewährt.
Du hast offensichtlich das Konzept Vo2max nicht ansatzweise durchdrungen, wenn du daraus ableitest wie lange man 24 Stunden wieviel Watt treten kann.
(Spoiler: Das eine hat mit dem anderen leistungsphysiologisch absolut Null zu tun)
Natürlich ist die VO2max auch bei extremen Ausdauerleistungen maßgeblich, weil immer nur ein bestimmter Prozentsatz der VO2max ausgeschöpft werden kann. Dass etwa Ultraspezialist Strasser einen besonders hohen Prozentsatz seiner VO2max ausschöpfen kann, liegt auf der Hand. Bei Langdistanztriathleten kann man davon ausgehen, dass auch diese über eine hohe Ausschöpfungsfähigkeit verfügen. Nicht zuletzt deshalb hat es bis vor Blummenfelt gereicht, Weltspitze zu sein, auch wenn die VO2max nicht so toll ist. Selbst Faris Al Sultan hat es nicht für möglich gehalten, dass sein Schützling einmal Hawaii gewinnen wird können, geschweige denn 2x.
Allerdings erfordern 300 Watt selbst nur für 10min eine entsprechende Sauerstoffaufnahme, die die VO2max der meisten Menschen übersteigt.
Niemals. Sonst wäre er keine 2:30 gelaufen hinten drauf - 4 Wochen nach seinem WM Sieg bei der er 2:38h gelaufen ist.
"Niemals" sagst du oft und wirst oft widerlegt. Könnte auch diesmal so sein.
Gestern war er eine Stunde kürzer auf dem Rad unterwegs, die Laufstrecke war komplett flach und er hatte einen Schrittmacher dabei und eine optimale Versorgungsmöglichkeit. Zudem war er bei der WM "krank".
Zugegeben könnte man sagen, er hatte gestern noch die WM in den Beinen
Ein Radiosender hat mich soeben im ein 15minütiges Interview zur Sub7/8-Aktion gebeten. Am Dienstag, also nach dem Rennen.
Findet das Interview eigentlich live statt? Bzw. weißt du, wo und wann das gesendet wird? Etwa im Rahmen der Standard Programmblöcke? Würde gerne rein-/zuhören.
Uff. Norwegens Einnahmequelle Nr. 1 ist Erdöl. Sie verdanken den ganzen Wohlstand diesem Öl. Kaufen alle Elektroautos und behaupten, dadurch eines der saubersten Länder zu sein. Diese Schizophrenie ist so quasi in den norwegischen Genen verankert.
Wenn du die notwendige Decarbonisierung der Wirtschaft und des privaten Alltags in Abrede stellst, dann bewegst du dich auf Klimawandelleugner-Niveau.
Zitat:
Zitat von 365d
Aber das Sponsoring von Texaco als bedenklich hin zu stellen ist schon harter Tobak.
Da müsste jeder Mensch, der in irgend einer Form Benzin oder Öl verbrennt, ein ungleich schlechtes Gewissen haben, weil wir ihnen dieses Geld besorgen.
In einer Welt die von der Sucht nach Erdöl wegkommen muss, ist es in der Tat ein Problem, für einen Erdölkonzern Werbung zu laufen.
Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass jeder Mensch der in irgendeiner Form Benzin oder Öl verbrennt ein schlechtes Gewissen haben muss, denn die notwendige Decarbonisierung muss in erster Linie auf politischer Ebene und auf Ebene der Konzerne und nicht auf der Ebene des individuellen Verhaltens passieren.
Wenn in den Preis von Erdöl alle Schäden, die das freigesetzte CO2 in der Atmosphäre anrichtet(bzw. die Kosten um dieses Co2 wieder aus der Atmosphäre zu fischen) demnächst inkludiert werden (über Zertifikate oder CO2-Abgaben) dann passiert die Decarbonisierung nahezu automatisch, weil dann regenerative Energieformen wesentlich billiger im Vergleich werden.
Nur weil Norwegen in der Vergangenheit anders agiert hat, findest du dass man die aktuelle beispielhafte norwegische Energiewende diskreditieren darf?
Deutschland (und auch die Schweiz) ist mindestens 10 Jahre hinter dem Stand von Norwegen zurück und auch unser Wohlstand beruht maßgeblich auf der Nutzung fossiler Rohstoffe und auch (in Deutschland bei der Stein- und Braunkohle) aus deren Förderung. Findest du, dass eine solche Vergangenheit nicht verpflichtet, die Zukunft anders zu gestalten?