Zitat von der Webpage: "Kein krebserregendes PTFE oder andere toxische Zusatzstoffe"
... nur wenn ich sowas schon lese, muss ich leider die Kompetenz der Firma in Frage stellen bzw. von vorsätzlichem Betrug am Kunden ausgehen. Wenn dem Produkt die gleiche Kompetenz zugrunde liegt wie dieser Claim, dann lass ich lieber die Finger davon.
Nun mag der Marketingfuzzi einfach ein paar Buzzwords auf die Homepage gestellt haben, aber bei so einer kleinen Firma sollte der Vertrieb auch mal mit dem Entwicklungstechniker sprechen wenn sie die "value proposition" formulieren.
Also ich würde sagen: Finger weg!
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Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...
Hast du mal zusammengerechnet, wieviel Zeit du mit dem Reinigen von Ritzeln und Schaltwerksrädchen verbringst?
Bei Trockenschmierung fällt das komplett weg, weil die Kettenblätter, Ritzel und die Röllchen einfach sauber bleiben. Für mich ist der Zeitaufwand unter dem Strich neutral...
Da ich noch keine Kette gewachst habe (zähle Squirt mal nicht dazu). Kann ich das nur grob einschätzen und empfinde schon eine gewisse subjektive Begeisterung in den Videos von OZ Cycle wieder. Auf gut Deutsch, er hat da auch einfach Spaß dran was ja völlig ok ist.
In einem Haushalt ohne Hobbykeller und Garage ist so ein OZ Cycle Aufbau mit Slow-Cooker und troknenden Ketten nicht wirklich förderlich für die Raumatmosphere in der 2-Zimmer Wohnung und ggf. auch ein Punkt um das Handling in der Praxis für sich zu bewerten.
Ich behaupte niemals zu einem Fahrerer mit den gepflegtesten Antrieben zu gehören deswegen ist eine Referenz wohl schwierig und kann nicht alleine ein Grund für mich sein von derzeitigen Lösung abzuweichen. Bisher habe ich hauptsächlich Dry Lube (Finish Line) verwendet und bei einem Rad mit ca. 4-5tkm dort mal einen halben Tag in der Saison investiert um den Antrieb komplett gründlich zu reinigen (Kassette ausbauen etc.). Der Rest war sonst mit der Quick&Dirty-Lösung d.h. WD40-Lappen drüberwischen erledigt. Ergänzend der Kettenaustausch gegen Neu 1-2mal in der Saison der auch Putzzeit einspart. Das empfinde ich schon als recht minimalistischen Aufwand und mir ist klar, das eine andere Lösung zeitlich intensiver sein würde. Was ja auch bei anderen Vorteilen ok sein kann.
Am Ende ist es für mich aber subjektiv klar, dass es nicht 1 Hyperlösung gibt. Jede Lösung hat ihren Vorteil und Nachteil in Bezug auf Leistung (Laufleistung und Antriebsverluste), benötigter Pflegeaufwand (inkl. individuelle Praktikabilität) und ggf noch Kosten und persönlichem Spaß (z.B. durch Vermeidung schwarzer Pfoten etc.) an dem Thema.
Wenn ich das alles irgendwie objektiv auf die Kette bekomme und für mich subjektiv die richtige Wahl treffe kommt man doch schon mal ein Stück weiter
Naja, Platz 2 und normales Motoröl für’s Auto liegen ungefähr 1 Watt auseinander.
Zitat:
... The data in the graph pertains only to user-applied lubricants. Factory-prepped racing chains are not included.
Wenn man für ein Rennen die maximale Ersparnis rausholen will, dann muss man schon etwas mehr Aufwand treiben, als nur einfach irgendein Schmiermittel von außen auf eine Kette auftragen. Im Rennen benutzt man eben "factory-prepped racing chains" womit nichts anderes als sorgfältig enfettete Ketten gemeint ist, bei denen das Schmiermittel nicht nur aufgetragen wird, sondern die im (erwärmten) Schmiermittel komplett baden, so dass die Schmierung wirklich in jede Lasche eindringt.
Das Hauptargument für Heißwachsen und für Trockenschmierstoffe liegt IMHO aber nicht in der Wattersparnis, sondern bei Optik und Sauberkeit des ganen Antriebsstranges sowie in der nahezu unbegrenzten Lebensdauer derartig behandelter Ketten.
Sehr dickflüssig, das bindet bei mir Tonnenweise Dreck innerhalb kürzester Zeit.
Baut deutlich langsamer ab. Hat aber auch positiverweise kein Microkram drin.
Im Prinzip Prima aber nichts für meine Pflegekünste.
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PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M
Wieviel Mehrlaufleistung kann ich mit einer gewachsten Kette erwarten?
Oz Cycle hatte glaube ich mal in einem extra Video relativ nerdige Testreihen gemacht, in denen er die Längung jedes einzelnen Kettengliedes in Abhängigkeit von der Laufleistung durchgemessen und aufaddiert hat und kam da -wenn ich mich richtig erinnere- auf die ca. vierfache Laufleistung einer regelmäßig gewachsten Kette im Vergleich zur normal geölten Kette.
In Fratzengeballer wird glaube ich von doppelter Laufleistung ausgegangen.
Der Kettenverschleiß entsteht ja hauptsächlich durch Schmutzpartikel, die zwischen die Gleitflächen der Kette gelangen. Weniger Schmutzanhaftung auf der Kette bedeutet daher auch weniger Schmutz in der Kette. Und da vor jedem Neu-Wachsen der Kette dieselbe auch nochmal mit kochendem Wasser gereinigt wird, wodurch auch das alte Wachs entfernt wird, halte ich es schon für sehr realistisch, von einer wesentlich längeren Haltbarkeit der Ketten (und damit auch längeren Haltbarkeit von Ritzeln) auszugehen.
(Edit sieht, dass Oetsch schon geantwortet hatte, während ich noch langatmig tippte.)