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Ja es ist egal welche Farbe die Fahne auf dem Rathaus hat, wenn es eben nur darum geht. Es geht aber leider viel mehr um Weltanschauung und daraus resultierender Freiheit.
Das liest man immer wieder. Und es ist ja wohl (sicherlich) auch so.
Aber offensichtlich ist die schiere Übermacht an Mensch und Material bisher nicht der entscheidende Faktor, warum auch immer.
Wieso Putin da dann irgendwelche syrischen, tschetschenischen oderwasauchimmer Söldner dazu holt, kann doch nicht mehr nur mit dem Verweis auf ein "die waren es" erklärt werden.
Die Ukrainer scheinen in Summe, sicherlich mit Ausnahmen, ja doch zum Äußersten entschlossen und kämpfen wie eine Löwenmutter um ihr Junges, zumindest soweit man das am Bildschirm verfolgen kann.
Kleine Allegorie:
Als Kind hatte ich ein Vorlesebuch, worin eine kleine Maus in den Milchtopf fällt und zu ertrinken droht, der Topf zu groß, die Ränder zu glatt, alles scheint unausweichlich.
Trotzdem strampelt die kleine Maus buchstäblich um ihr Leben und gibt nicht auf.
Letzten Endes schafft sie es, aus der Milch Butter zu machen und rettet sich...
Konkret: würdest du deine Söhne also in den Krieg lassen?
Ich niemals. Einmal den Schwanz einziehen, heißt nicht, dass man das immer tut. Man kann das "System Putin" auch im Nachhinein mit anderen Mitteln bekämpfen.
Frag mal Herrn Nawalny wie gut man das System Putin bekämpfen kann, wenn es erst einmal eingerichtet ist.
Wie gesagt: Ich bin Gott sei dank auf dem warmen Sofa und nicht in der Situation. In der Situation würde ich (stand jetzt) einem erwachsenen Menschen zutrauen, selber die Entscheidung zu treffen, ob es ihm Wert ist, sein Leben für eine Gemeinschaft zu riskieren.
Ihr erwartet aber auch von einem Feuerwehrmann / Rettungsschwimmer / Polizisten die eigene Gesundheit für das Gemeinwohl zu riskieren.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
In der gleichen Gruppe einer mir bekannten Bananenrepublik, in der alle, die die Möglichkeit haben, das Glück in gesunden westlichen Demokratien suchen. Auch diesen kann man nur zur ihrer Entscheidung gratulieren. Zurück bleiben dort nicht die Helden oder die Verteidiger von irgendwas, sondern die, die nicht weg können oder von dem dortigen System profitieren.
Selenskyj ist seit Mai 2019 Präsident in der Ukraine. Dass aus der Ukraine nicht von jetzt auf gleich eine lupenreine Demokratie wird braucht mir keiner zu erklären.
Aber ich glaube die Ukraine war unter Selenskyj auf einem guten Weg im o.g. Ranking einige Plätze nach vorne zu rücken, immerhin wollte er der EU beitreten und dort gibt es ja einige Standards zu erfüllen.
Putin fand das aber offensichtlich doof und meinte da einschreiten zu müssen.
Vielleicht geht es den Ukrainern nicht um das Nationale oder Völkische, mir wäre das auch relativ egal, sondern um so unbedeutende Dinge wie Meinungsfreiheit, Demonstrationsfreiheit, freie Wahlen, unabhängige Gerichte, Pressefreiheit usw.
Mir wäre das einigermaßen wichtig.
Mir auch, und es ist sicher für viele wichtig. Aber unterschätze die Bedeutung des Nationalen nicht. Wer immer als Mehrheit im eigenen Land gelebt hat, ohne daß seine kulturelle/nationale Identität von einer fremden Macht in Frage gestellt wurde, kann es weniger nachvollziehen. Aber das Infragestellen der nationalen Zugehörigkeit, ein Eroberer, der die kulturelle und nationale Identität bezweifelt bzw. in die eigene Kultur eingliedern will, ist für Nationen mit entsprechenden Erfahrungen eine große Bedrohung.
Für Putin sind alle Ukrainer eigentlich Russen, für Erdogan alle Kurden "Bergtürken", in Siebenbürgen wurde lange Zeit die ungarische Minderheit durch massiven Druck assimiliert, Italien wollte die Südtiroler einst "einschmelzen"; die Russen in der Ostukraine wollen sich von den Ukrainern unterscheiden - all das kann einen starken Kampfeswillen wecken, und ist für viele die sich mit der eigenen Kultur identifizieren mindestens so wichtig, wie die oben genannten Werte.
Ich glaube, in der Geschichte haben diese Identitätsfragen und Abwehr von Fremdherrschaft häufiger Menschen zur bewaffneten Verteidigung mobilisiert, als der Wunsch nach Meinungs-, Presse- oder Demonstrationsfreiheit. Darum glaube ich auch, daß bei den angeblich 60 % der Ukrainer, die zur bewaffneten Verteidigung bereit sind, die Mehrheit eher für ersteres kämpft.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
? die Ukraine ist seit 2014 in einer mehr oder minder niedrigschwelligen militärischen Auseinandersetzung mit Russland, da hat sich Russland die Krim genommen und den Konflikt in Donezk und Luhansk befeuert-
Militärhilfen laufen von den USA schon seit den 90zigern, damit hat doch Trump versucht Selenskyi 2019 für seinen Wahlkampf zu erprressen
bei der NATO und Westeuropa seit über 20 Jahren ..., das ist überhaupt nichts neues
Heute war im morgen-tv die geflüchtete Frau des Bürgermeisters von Kiew wie sie Reportern ihr Hamburger Haus voll mit weiblichen Geflüchteten und deren Kindern zeigte - kleiner Nebensatz ist gefallen: es soll doch nur für 7 Tage sein und jetzt sind es schon 3 Wochen.
Die massive, von Biden durchgeführte militärische Unterstützung, gab den Ukrainern weit im Vorfeld soviel Selbstvertrauen/-überschätzung, dass sie mit Strategie, Taktik, Plan die Russen schneller vertreiben werden, als sie bis 3 zählen können, sollten sie einfallen - und genau das ist passiert - und jetzt hat keiner eine Idee wie man es beendet, sondern nur Schubladenvorlagen wie man den Politikern einer flüchtenden, aufgeriebenen Armee die Luft abdrosselt.
Derzeit führen die Russen das Heavy Metal Glumb heran und machen Aleppo II - sie lassen sich viel Zeit, da passieren weniger Fehler und sie arbeitet auf ihrer Seite.
In spätestens 2 Jahren wird es zusätzlich noch Hungersnöte geben, da die Ernten ausfallen - na prima, da haben die Streithammel aber ganze Arbeit geleistet.
und der tönnes aus kiew möchte, laut seiner Rede im Bundestag, immer noch, dass andere für ihn den Dritten anzetteln
Man kann das "System Putin" auch im Nachhinein mit anderen Mitteln bekämpfen.
Genau das kann man eben nicht.
In China, Nordkorea, Russland, und Kuba halten sich die jeweiligen autokratischen System seit Jahrzehnten. Warum? Weil es sich selbst erhaltende Systeme sind. Realisiert wird diese Selbsterhaltung durch gnadenlose Unterdrückung, Wegsperren oder Ermordung von jedem, der das System in Frage stellt.
Demokratie stellt sich nicht von selbst ein. Und sie ist auch keine sich selbst erhaltende Staatsform. Deswegen ist es ja so wichtig, solche Leute wie Höcke zu bekämpfen. Die Feinde der Demokratie gibts nämlich auch hier in Deutschland.
Freiheit und Demokratie müssen erkämpft und verteidigt werden, notfalls mit Waffengewalt, wie in der Ukraine. Die neue Bundesregierung hat das erkannt und Scholz hat das in seiner bemerkenswerten Rede am Sonntag vor zwei Wochen deutlich klar gemacht. Mit so einem Terrorstaat wie Russland als Nachbar, tut man gut daran, selbst bis an die Zähne bewaffnet zu sein. Die paar F-35 Kampfflugzeuge können da nur der Anfang sein.
Terrorstaat ? Ja richtig. Syrien, Georgien, Tschetschenien und Ukraine reichen mir durchaus, um zu dieser Einschätzung zu kommen.