Aber, auch wenn er es als Privat kennzeichnte, ist er trotzdem der Bundestrainer der Triathleten. So leid es mir tut.
Hier will ich kurz ein Haar spalten: "die Triathleten" ist ebenso eine Verallgemeinerung wie "das Volk". Es suggeriert fälschlicherweise, als handele es sich um eine homogene Masse, deren Mitglieder alle die gleiche Meinung hätten.
Tatsächlich ist auch die Menge der Triathleten ebenso inhomogen und vielfältig wie "das Volk" oder "die Deutschen". Ein gewisser Teil der Triathleten wird durchaus eine kritische Haltung gegenüber bestimmten Virologen oder der Regierung haben. Sie würden Faris ganz oder in Teilen zustimmen. Es ist nicht so, dass auf der einen Seite alle deutschen Triathleten und die DTU stünden, und auf der anderen Seite Faris.
Die Diskussion zeigt m.M.n. deutlich, wie der Begriff der Meinungsfreiheit für viele in diesem Land (vielleicht auch anderswo, ich weiß es nicht) sich in den letzten Jahren gewandelt hat. Meinungsfreiheit heißt für mich immer noch, daß man ohne negative Konsequenzen zu fürchten seine Meinung äußern kann, solange man innerhalb der Gesetze bleibt. Nur unter dieser Prämisse gibt es in meinen Augen echte Meinungsfreiheit. Ich kann eine Meinung dumm oder falsch finden, aber deswegen braucht der Betreffende weder berufliche noch private Nachteile zu erleiden (abgesehen davon, daß auch jemand mit einer falschen Meinung zu einem allgeimenen Thema in seinem Fach ein Experte, privat ein netter Kerl und sozial ein empathischer Mensch sein kann; keiner ist auf Grund einer falschen Ansicht allgemein dumm, böse oder verabscheuungswürdig).
Es wird aber offenbar inzwischen von vielen als richtig angesehen, daß "falsche" Meinungen sehr wohl Konsequenzen haben dürfen, ja sollen, für den, der sie öffentlich äußert (nicht nur in diesem Thread und nicht nur in diesem Forum). Die Betonung, daß sie ja nicht gerichtlich verfolgt werden, (sondern "nur" ihren Job verlieren oder sozial geächtet werden sollten o.ä.) kaschiert den Versuch, die Meinungsfreiheit einzuschränken, nur dürftig. Es gibt keine echte Meinungsfreiheit, ohne die dazu passende Redefreiheit (eigentlich gibt es Meinungsfreiheit in jeder Diktatur, man sollte die Meinung nur nicht laut aussprechen ). Für mich ist das eine schleichende Einschränkung der Meinungsfreiheit, mit verheerenden Folgen für jede öffentliche Diskussion und für die Offenheit in der Gesellschaft allgemein.
Arnes Haltung finde ich übrigens genau richtig: noch so provokant geäußerte, mäßig konstruktive Aussagen allgemeiner Art, (die wohl auch mit Absicht jede Menge sehr negativer Auslegung ermöglichen, aber diese explizit nie aussprechen) fallen unter die Meinungsfreiheit. Diese stehen zu lassen ist noch lange keine Zustimmung. Persönliche Angriffe, Beschimpfungen und Diffamierung auf Grund wovon auch immer als Gegenreaktion sind keine adäquate Antwort; das kann er sich gerne als Hausherr verbitten.
Da haben wir in der Tat grundsätzlich verschiedene Meinungen zum Thema Meinungsfreiheit (wie passend ).
Meinungsfreiheit, die so im Grundgesetz fest verankert ist, schützt vor staatlichen Konsequenzen.
Das heißt aber nicht, dass ich ohne weiteres jeden Mist verzapfen kann und keine Konsequenz fürchten muss. Ich muss zum einen mit Widerspruch umgehen müssen - denn auch der widersprechende hat eben ein Recht auf Meinungsfreiheit.
Berufliche Konsequenzen sind sehr wohl erlaubt - ich kann mich schlecht in die Öffentlichkeit stellen und über meinen Vorstand herziehen. Dann werde ich zurecht hochkant rausgeschmissen.
Ich halte die Meinungsfreiheit für ein sehr hohes Gut. Es ist mir unglaublich wichtig dass pschorr hier oder Faris al Sultan auf Twitter jeden Verschwörungstheoretischen Müll von sich geben darf. Allerdings muss man auch damit umgehen, dass es aus dem Wald zurück schallt.
Die Frage wäre doch mal, da du ja so tolerant zu Al Sultan bist: Was würde von dir HIER kommen, wenn jemand Begriffe wie Deutsches Volk benützen würde? Deutsches Volk umfasst die, die deutsches Blut haben. Das haben nicht alle deutschen Staatsbürger
Von mir würde nicht, sondern von mir kommt: wer solche Absätze schreibt, also Menschen ohne deutsches Blut (was zum Henker soll das denn sein???) die Zugehörigkeit zum deutschen Volk abspricht... dem ist nicht zu helfen. Der ist Rassist, steht weit abseits der FDGO und es überrascht mich kein bischen. Hat nur recht wenig mit Al Sultan zutun
Von mir würde nicht, sondern von mir kommt: wer solche Absätze schreibt, also Menschen ohne deutsches Blut (was zum Henker soll das denn sein???) die Zugehörigkeit zum deutschen Volk abspricht... dem ist nicht zu helfen. Der ist Rassist, steht weit abseits der FDGO und es überrascht mich kein bischen. Hat nur recht wenig mit Al Sultan zutun
Nein. Die Worte von Al-Sultan sind nach deiner sonstigen Denkweise höchst rassistisch! Er unterscheidet zwischen Bürgern, deutschen Staatsbürgern und deutschem Volk. Er bringt Vorurteile gegenüber dem deutschen Volk.. Wenn das einer hier mit anderen Völkern, Religionen machen würde, dann wärst du der erste der den Aufschrei bringt.
Als jemand, der auch gerne provokant unterwegs ist, finde ich, dass ihm eigentlich ein großartiger Leserbrief gelungen ist. Die meisten sehen halt die geschickten Feinheiten nicht.
Er unterscheidet zwischen Bürgern, deutschen Staatsbürgern und deutschem Volk. Er bringt Vorurteile gegenüber dem deutschen Volk..
Verrückterweise kommt das Wort Bürger bei Ihm in besagtem Leserbrief gar nicht vor.. aber da sind sie wieder, diese Details...
Je öfter ich den Brief lese, desto absurder finde ich Ihn. Wo da Rassismus drin vorkommt, ist mir schleierhaft, aber wenn man von deutschem Blut schwadroniert, dass das deusche Volk definiert.. dann wundert mich wenig.
Hier will ich kurz ein Haar spalten: "die Triathleten" ist ebenso eine Verallgemeinerung wie "das Volk". Es suggeriert fälschlicherweise, als handele es sich um eine homogene Masse, deren Mitglieder alle die gleiche Meinung hätten.
Tatsächlich ist auch die Menge der Triathleten ebenso inhomogen und vielfältig wie "das Volk" oder "die Deutschen". Ein gewisser Teil der Triathleten wird durchaus eine kritische Haltung gegenüber bestimmten Virologen oder der Regierung haben. Sie würden Faris ganz oder in Teilen zustimmen. Es ist nicht so, dass auf der einen Seite alle deutschen Triathleten und die DTU stünden, und auf der anderen Seite Faris.
da hast du meine Bezeichnung zwar etwas überinterrpetiert, aber als Haarspalter hast du natürlich recht
ich hätte besser schreiben sollen, dass seine Meinung in Triathlon Kreisen gehört, gelesen und diskutiert wird.
Ich wollte damit aber nicht "die" Triathleten als eine homogene Masse darstellen. Um gottes Willen, alles freie und unabhängige Geister.
Als jemand, der auch gerne provokant unterwegs ist, finde ich, dass ihm eigentlich ein großartiger Leserbrief gelungen ist. Die meisten sehen halt die geschickten Feinheiten nicht.
Das nehme ich anders wahr. Diese Feinheiten werden teilweise als Grobheiten wahrgenommen. Sie verhindern offenbar bei vielen, dass man sich mit seinen eigentlichen Argumenten sachlich auseinanderzusetzen bereit ist.
Es geht in der aktuellen Auseinandersetzung doch gar nicht um Viren. Es geht um die etwas verstörende Frage, ob unter dem Gemüse eine braune Soße zum Vorschein kommt.