Mein Physiotherapeut damals in Italien hat mir erklärt, dass mangelnde Körperspannung (ergo das Fehlen ausgebildeter und ausdauernder Stützmuskulatur) ein Grund für das "Fersenlaufen" sein könnte. In meinem Fall könnte das damals durchaus gestimmt haben.
Ich hatte ihn aufgesucht wegen starker Kniebeschwerden am Ende des Laufens, je länger die Strecke je stärker die Beschwerden. Bei einer Laufanalyse hat er spaßeshalber bemerkt, ich müsse einfach nur schneller laufen
Da ich als "Fersenläufer" in fast 100% der Fälle mit durchgestrecktem Bein aufgekommen bin, wurden die Stöße natürlich zuerst im Knie, im lumbalen Rückenbereich aber sogar bis in den Schulterbereich durchgereicht (laut Physiotherapeut).
Er hat mir dann spezielle Übungen verordnet, Kniebeugen mit Thera-Band um die Knie, Übungen zur Stärkung der Stütz- und Haltemuskulatur, Ausdehnen des Piriformis und zusätzlich Schuhe mit zu starker Dämpfung im Fersenbereich erstmal nicht zu nutzen (er meinte, dass der Körper "automatisch" die weiche Fersendämpfung nutzt, um die fehlende Stützmuskulatur auszugleichen, da es energetisch "einfacher" ist).
Nach circa 3 Monaten konsequenter Übungen hat sich mein Laufstil von selbst geändert, ich laufe jetzt quasi unbewusst auf dem Vor- bzw. Mittelfuß, habe keine Knie- oder Rückenbeschwerden mehr, auch nicht bei längeren Strecken.
Anfänglich ging die Umstellung mit vermehrten Krämpfen in den Waden einher, insbesondere wenn ich vormittags Laufen war und abends Schwimmtraining hatte.
Mittlerweile fühle ich mich sehr wohl mit meinem Laufstil und habe keine Beschwerden mehr.
Man hat bei mir also nicht bewusst den Laufstil geändert, sondern die nötige Stütz- und Haltemuskulatur gestärkt (oder aufgebaut, da nicht vorhanden) und eine Änderung des Laufstil stellte sich damit automatisch ein ...
Saluti
Alex