Nun, weltweit wurden 2019 deutlich über 100 Millionen Autos abgesetzt. Tesla liegt nach rasantem Wachstum der Absatzzahlen bei ca. 0,3% dieses Marktes, ein wenig höher als Porsche mit ca. 0,2 %, Volvo setzt (auch als eher Nischenmarke) bereits ca. doppelt so viel ab wie Tesla. Am anderen Ende der Skala liegen Firmen wie VW mit um die 9 %. (Zahlen aus verschiedenen Quellen rausgesucht, grobe Größenordnung). Da ist Tesla schon sowas wie ein Nischenprodukt für ein spezielles wohlhabendes Klientel - wie z.B. die Garmin-Uhren. Unter Triathleten sehr verbreitet - in der Gesamtbevölkerung vermutlich eine extreme Nische.
danke.
aber ich frag mich, warum die grossen Autokonzerne nicht auch ein Nischenprodukt für das wohlhabende Klientel hinbekommen. Auf Elektrobasis.
Das war doch, meiner Meinung nach, die "Vision" die Elon Musk hatte, oder hat.
Volov ist schon lange am Markt. Tesla fängt jetzt erst an. Ich wette, ich werde den Cybercar noch in der Frankfurter Bahnhofsgegend sehen.
Wäre die Automobilindustrie verstaatlicht, täte Schwarzfahrer vermutlich jetzt die Steuerverschwendung anprangern und anmahnen, als Privatunternehmen würde das viel besser laufen.
Interessant, was Du in meinem Kopf zu sehen glaubst. Ich kannte bisher nur eine staatliche Automobilfirma (Dacia) mit damals mäßigem Erfolg (obwohl ich mein erstes Auto von denen sehr mochte) - natürlich hat diese Sicht mit meiner Fixierung auf den Kommunismus zu tun. Was ich denken täte, wenn es die Automobilindustrie verstaatlicht wäre, wüßte ich erst, wenn ich sähe, was konkret dabei herauskäme.
Zum eigentlichen Thema: Die Forderung der Autoindustrie überrascht mich nicht. Die handeln nur anch dem bewährten Muster und Vorbild: Der Staat beschließt, eine Idustrie massiv zu beeinflussen in eine bestimmte Richtung, die die bisherige Entwicklungsrichtung verläßt und damit ein hohes wirtschaftliches Risiko für die Firmen darstellt. Die davon Betroffenen klagen, worauf der Staat mit massiven Finanzmitteln die Zustimmung erkauft. So gesehen vor Kurzem beim Atomausstieg, bei der Kohleausstiegs-Diskussion, so geplant bzgl. erkaufte Zustimmung zu geringeren Windmühlen-Abständen - warum soll es die Autoindustrie nicht auch versuchen, die Quelle anzuzapfen? Die sind ja nicht blöd, die Melkkuh "Staat" nicht ebenso anzuzapfen.
Ob solche Forderungen bzw. Zahlungen grundsätzlich in Ordnung sind, d.h. ob ihnen etwas (m.M.n.) zusteht, ist eine andere Frage. Ich finde, staatliche Einmischung in die Wirtschaft sollte generell minimal sein, im Bereich von Rahmenbedingungen setzen, die bestimmte (aus staatlicher Sicht) sinnvolle Entwicklungen erleichtern - diese Ziele sollten aber auch positive wirtschaftliche Perspektiven für einen Großteil der Bevölkerung bieten, ansonsten ist es schlechte Politik.
Massive Subventionen können im Einzelfall noch gerechtfertigt werden, wenn etwas beschleunigt werden soll - dann müssen die Mittel sehr gezielt zweckgebunden sein, nicht als "Entschädigung" ausgeschüttet werden. Aber grundsätzlich sollten Firmen ihre Ziele aus eigener Kraft mit gutem Wirtschaften und marktgerechten Produkten erreichen, nicht mit staatlichen Mitteln.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
aber ich frag mich, warum die grossen Autokonzerne nicht auch ein Nischenprodukt für das wohlhabende Klientel hinbekommen. Auf Elektrobasis.
Meine Bescheidene Meinung dazu:
Erstens: weil ein Massenprodukt Auto für die Akzeptanz mehrere Kriterien braucht: niedriger Preis, gute Reichweite (gemessen daran, was die Menschen gewöhnt sind) und hoher Praxiswert (darin sind verschiedene Kriterien, u.a. auch schnelles Tanken, überall verfügbar). Elektroautos können dies noch aus verschiedenen Gründen nicht auf einmal erfüllen - den Beweis, daß es möglich ist, hat auch Tesla 3 noch nicht ganz erbracht.
Zweitens: weil gerade große Autofirmen gerne Produkte mit "sicheren" Absatzaussichten entwickeln, und ungern Risiken eingehen, zumal ein erfolgloses Modell neben den Gewinnen auch sehr viele Arbeitsplätze kosten kann. Also ist der Drang, es zu versuchen, überschaubar.Es gibt ja auch in sonstiger Hinsicht nur inkrementelle Entwicklungen, selten revolutionäres. Der Mensch als Masse ist zu sehr ein Gewohnheitstier - das haben Massenwaren-Produzenten vor Augen.
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mich würde mal interessieren, ob neben dem dauernden "Steuergeldereinfordern" die deutschen Automobilingenieure und vor allem Ihre Arbeitgeber noch irgendetwas hinbekommen? JEtzt konzentrieren sich alle auf E-Mobilität, die Asiaten scheinen aber eher der BRennstoffzelle auf lange Sicht die besseren Chancen einzuräumen: https://www.toyota.de/automobile/brennstoffzellenautos
Die deutschen Autobauer waren da auch schon ganz weit, aber mit der politischen Fokussierung auf E-Mobil ist H2 auch schon wieder aus den Fuhrparks verschwunden.
Umwelttechnisch sicher der beste Antrieb: Windenergie an den Meeren zur Wasserstoffproduktion nutzen, das läßt sich leicht per Pipelines in ganz Europa transportieren. Das ist mal ökologisch!
Aber da werden ja aktuell keine Steuergelder mehr ausgelobt.
Im Verschenken von Steuergeldern für unsinnige Projekte (Motto auch in der Kohleindustrie; Gewinne immer komplett privatisieren, Risiken immer komplett verstaatlichen!) sind unsere Lobbygesteuerten Politiker ja alle bei "neuen Projekten" ganz groß.
Nur meine Meinung
Tom
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„Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nennen sie dann ihren Standpunkt.„
Es gehört hier nicht ganz zum Thema, aber kann mir eigentlich jemand erklären wieso ein E-Auto eine Reichweite von 400+km für den 0815 Bürger braucht?
Im Schnitt fährt der Österreicher 36 km und der Deutsche 39 km am Tag mit dem Auto, wofür brauche ich da ein Auto mit 400 km Reichweite?
Eine ähnliche Frage stelle ich mir bei der Größe von Benzin und Dieseltanks. Die Autoindustrie macht seit Jahren einen auf Leichtbau und posaunt Stolz herum wenn sie ein Auto um 10 kg leichter gemacht haben. Wenn ich den Tank von 45 auf 30 Liter reduziere habe ich auch ganz schnell 15 kg gewonnen und das Tankstellennetz in Mitteleuropa gibt das ganz easy her, dass man keine Angst haben muss irgendwo auf der Autobahn liegen zu bleiben. Aber stattdessen hat mir vor kurzem ein Kollege erzählt, dass sein Auto einen 75 Liter Tank hat!
Man sollte jeden Samstag Nachmittag einen Vorstandsvorsitzenden der deutschen Autoindustrie auf dem Berliner Reichstagsplatz erst an den Pranger stellen, ihn dort mit frischer Katzenscheisse bewerfen und danach dann teeren und federn und nach getaner Arbeit ihn zur Stadt hinausjagen.
aber ich frag mich, warum die grossen Autokonzerne nicht auch ein Nischenprodukt für das wohlhabende Klientel hinbekommen. Auf Elektrobasis.
Die Frage ist doch eher können sie nicht oder wollen sie nicht?
Geld wird im Massenmarkt verdient, nicht mit Nischenprodukten. Ein 2,5t-Auto mit großem Akku ist jetzt auch nicht so die große Kunst ...
Um in die große Stückzahl für Erstautos zu kommen hat Tesla noch ganz andere Probleme. Ersatzteilversorgung, regionale Dichte an Vertragswerkstätten, ... wenn man mal auf der Tesla-Homapage guckt wo die handvoll Servicepunkte in Deutschland sind ist das für die meisten Kunden noch völlig inakzeptabel.
Genialer Deal wäre IMHO wenn einer der großen Hersteller in Europa eine Partnerschaft mit Tesla einginge.
Im Moment ist die Stückzahl einfach viel zu niedrig um für einen der großen Hersteller kurzfristig in irgend einer Form interessant zu sein. Die wollen schlicht und ergreifend verkaufen. Was wollen die Kunden? Brumm-Brumm-SUV. Was baut die Industrie? Brumm-Brumm-SUV. Unterm Strich ist Produktion und Industrie in Deutschland teuer und traurigerweise unbeliebt. Da ist E-Mobilität ein schöner Vorwand in günstigere Länder auszuweichen.