Och menno... Es ist schon Wahnsinn, wie einem die Vierbeiner ans Herz wachsen können...
Nur auf den Kopf hören ist doof. Das Bauchgefühl hat meistens recht! Bist du jemals optimal vorbereitet irgendwo gestartet? Ich noch nie... Und solche Hilfe-wie-soll-ich-das-schaffen-Läufe sind meistens die besten!
Ich drück auf jeden Fall die Daumen.
Danke!
Optimal vorbereitet?! Öhm... Nö.
Naja gut, beim Fußball früher vielleicht annähernd, aber das war auch in der Spielklasse nicht wirklich herausfordernd.
Zitat:
Zitat von Kasrwatzmuff
Wenn man auf den Kopf hört, dann könnte es sein, dass man schöne Sporterlebnisse einfach verpasst. Also im Zweifelsfall immer auf das Herz hören.
Hätte ich immer auf den Kopf gehört, dann wäre ich nie in Lam, Monschau oder Rodgau gestartet. Das wären im Nachhinein gesehen schwere Verluste gewesen. Und vom geplanten Start beim König-Ludwig-Lauf würde ich auch die Finger lassen.
Wenn der Körper nicht das leistet, was der Kopf gerne hätte, dann hilft nur eines: Training! Allerdings muss man dann aufpassen, dass der Kopf keine unmöglichen Dinge verlangt. Aber ich denke, das wird dir nicht passieren.
Manchmal kann ein Marathon rund um den Rursee trotz Schmerz und Hader trotzdem unvergesslich werden...
Der König-Ludwig-Lauf - ohoh. Der steht bei mir ja auch auf der Liste für nächstes Jahr - obwohl ich erst vor gut zwei Jahren mit LL begonnen habe und noch weit entfernt von einer vernünftigen und effektiven Technik bin. Aber das ist wie mit dem 24h-Lauf im Juli - ich will uuuuunbedingt mitmachen (Meine Mutter hat früher immer gesagt "von einem Extrem zum nächsten, mach doch mal langsam und vernünftig")
Zitat:
Zitat von FMMT
Ich habe es einmal geändert , aber passt schon.
Das Gefühl es trotzdem durchgezogen zu haben, ist genial.
Es sind gerade die Läufe, von denen man später am besten erzählen kann.
Wenn mein Kopf entscheiden dürfte, hätte ich vieles verpasst.
Viel Erfolg und schade um deinen Verlust
Ja, so passt es wohl noch besser. Schön, wenn es Menschen gibt, die so etwas nachvollziehen können und einen nicht direkt als irre abstempeln
Zitat:
Zitat von ks03
Ein Fellfussel zu verlieren ist hart.
Immer auf den Kopf hören? Wer will das schon
Tschau
Zitat:
Zitat von BunteSocke
Das mit Eurem „Fellfussel“ tut mir leid. Wir mussten uns vor einigen Tagen von einem unserer Kaninchen trennen, es war auch einfach alt... ich fühle so mit Dir
Ich bin ja auch nicht so‘n Fan vom auf-den-Kopf hören ... hätte ich das öfter gemacht, wären auch mir schon viele tolle, spannende, lustige (...) Erlebnisse entgangen
Oh je, das tut mir leid für euch! Irgendwie ist es ja immer, als würde ein Teil der Familie fehlen - fühl dich gedrückt!
Im Übrigen seid ihr gemein, aber dabei die Besten!
Jetzt kann ich ja gar nicht mehr anders, als mich am Sonntag rund um den Rursee zu schleppen. Der Kopf sitzt schon beleidigt und schmollend in der Ecke und brummelt "dann sag ich halt nix mehr" und das Herz hüpft vor (Vor)freude.
Gestern wurde mir wieder mal bewusst, wie blöd ich eigentlich bin
Nachdem die MTB Tour wegen akutem Mimimi und "zu nass, zu kalt, zu was weiß ich was" meines Kollegen ausfallen musste und es stattdessen nach Aachen zum Shopping ging (gaaaanz toll am Vortag eines Marathons - außer Buchhandlung, Sportladen und Spielzeuggeschäft brauche ich eh nix und dieses langsame Rumgedümpel auf Kopfsteinpflaster hat mir dann auch prompt Schmerzen im Knie eingebracht. Immerhin konnte ich das Abendessen im Brauhaus abbiegen - auch wenn der eine oder andere wohl lieber einen anständigen "dicken Humpen" gehabt hätte, wollte ich doch lieber was Vernünftiges vorher essen - das ist wohl das Los, wenn man von Nichtläufern begleitet wird ), begann der Sonntag mit einem gemütlichen Frühstück im Café direkt am Startbereich.
Um 10.30 Uhr startete dann das Marathonfeld entspannt auf die Strecke.
Nach den (schmerzhaften) Erfahrungen im letzten Jahr und mit dem Wissen, dass es in diesem Jahr trainingstechnisch noch bescheidener aussah, lief ich sehr langsam los - so blieb noch mehr Zeit und Muße für den Blick abseits der Strecke (und der lohnt sich hier).
Die ersten 15 km liefen so dahin, ab und an zwickte der Oberschenkel und das Knie machte sich noch bemerkbar, aber es lief - langsam zwar, aber stetig. Die Strecke wurde ein wenig welliger, die scharfen Anstiege (teilweise schmale Trampelpfade) zwangen sowieso zum Gehen und es wurde allgemein etwas zäher. Irgendwie habe ich drauf gewartet, dass der Punkt "ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr" kommen würde, aber stattdessen war es einen Schritt vor den anderen setzen und so km für km hinter sich lassen. Bei der HM-Marke war der Kadaver müde und (nicht lachen) so langsam machten sich Krampfansätze im Gesäßbereich breit (ein Hoch auf die Höhenmeter ), aber genau da wurde mir bewusst, wie bescheuert man ja so ist - es tut weh, es läuft nicht wirklich optimal, es ist noch weit bis ins Ziel, die Platzierung ist jenseits von Gut und Böse und man schaut sich um und denkt sich, wie schön das doch ist.
Gehpassagen wechselten mit Laufen ab, die Durchschnittspace grauenvoll, aber das Ziel war eben nur das Finish. Zehn Kilometer vor Schluss lief ich auf einen älteren Ultraläufer auf und da wir beide in dem Moment zum Gehen wechselten, kamen wir ins Gespräch. So traten die Kadaverbeschwerden in den Hintergrund, meine Laufliste mit den Wettbewerben, wo ich mal starten möchte, wurde länger und das Thema "Haferschleim und sein Nutzen auf Ultraläufen" wurde auch ausführlich beleuchtet. So verging die letzte Stunde irgendwie nebenbei und der Zieleinlauf war entspannter als befürchtet - ein Hoch auf die Läufergemeinschaft (deshalb, man muss es ja ganz ehrlich sagen, ist es im hinteren Teil des Feldes schon schöner - kollidiert nur ab und an mit den sportlichen Ambitionen).
Im Ziel wartete schon der beste Mann von allen und meine Freundin, die auf der 16,5 km Strecke unterwegs war, hatte für die optimale Afterrace-Verpflegung vorgesorgt.
Das Fazit: Durchaus versöhnlicher Saisonabschluss, Rursee, immer wieder, aber bitte im nächsten Jahr endlich mal in besserer Form
es tut weh, es läuft nicht wirklich optimal, es ist noch weit bis ins Ziel, die Platzierung ist jenseits von Gut und Böse und man schaut sich um und denkt sich, wie schön das doch ist.
GENAUSO muss es sein!
Auch wenn ich mich wiederhole;-)
Glückwunsch zum Finish, allen Widrigkeiten zum Trotz!
Gesprächstherapie während eines Marathons ... ohne weitere Worte
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Es ist wie ein Schleier, der auf dem Leben liegt.