Solange die Wasserschattengeber auch Wettkampfteilnehmer sind, ist das erlaubt. Es geplant darauf anzulegen, vielleicht noch mit geplantem DNF nach dem Schwimmen, ist dann eher moralisch fragwürdig und gibt dem ganzen Vorhaben ein Gschmäckle.
Wenn etwas nach dem Regelwerk nicht astrein sein sollte, müsste auch eine Regel zu benennen sein, gegen die verstoßen wurde. Ein "dislike" reicht dafür nicht, wie mir 20 Jahre Kampfrichtererfahrung sagen.
__________________
Die meisten Radwegbeschilderungen wurden von Aliens erschaffen.
Sie wollen erforschen, wie Menschen in absurden Situationen reagieren.
...
Was mir persönlich hängen geblieben ist, sind die zwei Wasserschatten-Geber die Sebastian fest einplant. Wasserschatten schwimmen mit Konkurrenten ist erlaubt, aber ob es so wie Sebastian plant nach dem Regelwerk astrein ist, wage ich zu bezweifeln.
Sich in den Wasserschatten von Konkurrenten zu hängen, die ambitioniert ihr eigenes Rennen absolvieren ist erlaubt.
Wenn Wasserschattengeber extra engagiert sind und ihre eigenen Wettkampfchancen dem Abschneiden desjenigen unterordnen, dem sie Wasserschatten liefern, ist es ein klarer Regelverstoß, zumindest nach Ironman-Regeln:
Zitat:
a) An athlete may not subordinate his/her race ambitions solely for the benefit of another athletes race ambitions. The penalty for this will be disqualification of both athletes; (DSQ of both athletes)
Vor einigen Jahren (ich glaube es war 2015) hatte Sanders schon ein Wasserschatten-Theater mit einem anderen, eigentlich normalerweise im Schwimmen viel schnelleren Profi (Matt Chrabot) den Zuschauern geboten und es gab danach große Diskussionen, eine öffentliche Entschuldigung von Sanders und ein klares Statement von Riccitello, der eine Disqualifizierung in Erwägung gezogen hatte.
Matt Chrabot schwamm damals mehrere Minuten langsamer als üblich und genau das Tempo, das Sanders gerade noch im Wasserschatten halten konnte. Vergleichbare Diskussionen gab es 2018 auch durch das Domestique-Verhalten von Dreitz auf dem Rad, dem man aber nicht nachweisen konnte, dass er durch seine eigene einseitige Führungsarbeit eigene Rennambitionen dem Abschneiden von Team-Kollege Lange untergeordnet hat
Nach Lektüre des Threads und dem von mir wahrgenommenen Auftreten von Sebastian Reinwand, muss ich sagen, dass sich mir die ganze Aufregung nicht so ganz erschließt.
Er ist ein guter Marathonläufer und hat sich ein ambitioniertes Ziel gesteckt. Jeder hier weiß, dass eine hohe Motivation auch von großen Zielen kommt. Was soll er denn sonst sagen? "Ich kann zwar 2:15 im Marathon laufen, aber Triathlon ist wirklich so brutal und so viel härter als Marathon, deshalb kann ich mir nur ein Sub 9 im Ironman als Ziel setzen"?
Dass Dinge nicht immer so einfach laufen wie geplant, weiß er schon vom Marathon: Einmal mit dem falschen Schuh gestartet und die Saison ist dahin.
Und dass auf dem Rad die Position nicht nur beim Fitting gemacht wird hat er auch schon gemerkt (vgl. die erwähnte Entzündung im Sitzbereich).
Sein Ziel ist hoch und es zu erreichen nicht einfach. So what. Er schadet niemandem damit, es sich zu setzen (außer vielleicht seinem Körper und seinem Umfeld).
Bei der ganzen Kritik frage ich mich schon, ob deren Ursache nicht eher bei den Kritikern als beim Kritisierenden zu suchen ist...
Im ITU-Regelwerk ist der Regelverstoß, dass andere Athleten bewusst Wasserschatten, Windschatten beim Radfahren (im erlaubten 10m-Abstand) oder Windschatten beim Laufen geben, nicht ganz so klar definiert wie bei den Ironman-Regeln, geht aber aus der "General-Conduct"-Definition trotzdem ziemlich eindeutig hervor:
Zitat:
Zitat von ITU-Rules of Competition
2. CONDUCT OF ATHLETES:
2.1. General Conduct:
...
(viii) Compete without receiving assistance other than from event personnel
and officials.
Dass Athleten mit denen man sich abgesprochen hat, dass sie einem Windschatten spenden, weder "event personnel" noch "officials" sind, dürfte eigentlich klar sein.
...
Nach Lektüre des Threads und dem von mir wahrgenommenen Auftreten von Sebastian Reinwand, muss ich sagen, dass sich mir die ganze Aufregung nicht so ganz erschließt.
Hast du diesen Thread hier wirklich gelesen? Wo gab es denn "Aufregung"? Hier wurde doch (mit ganz wenigen Ausnahmen) sehr sachlich über das Vorhaben diskutiert.
Ich glaube du verwechselst da was mit diversen Facebook-Diskussionen, wo ich in der Tat einige ziemlich "aufgeregte" und unsachliche Kommentare wahrgenommen habe.
Zitat:
Zitat von Freeclimber83
...Er ist ein guter Marathonläufer und hat sich ein ambitioniertes Ziel gesteckt. ...
Er hat sich ein für einen Triathlonanfänger komplett unrealistisches und kein ambitioniertes Ziel gesetzt. Im ersten Jahr als Triatlet eine Langdistanz unter 8:30h zu finishen: das wäre für seinen Leistungsstand ein hoch ambitioniertes aber nicht komplett unrealistisches Ziel gewesen.
Sich aber eine Sub8 vorzunehmen ist vergleichbar, als wenn er sich mit einer Marathonbestzeit von 2:15h plötzlich eine Sub 2:08h (und zwar nicht als Fernziel, sondern gleich für den nächsten Wettkampf) vornehmen würde. Das hätte nichts mit einem ambitionierten Ziel zu tun, sondern wäre einfach unrealistische Träumerei, die an den Realitäten des Leistungssports vorbeigeht.
Nach Lektüre des Threads und dem von mir wahrgenommenen Auftreten von Sebastian Reinwand, muss ich sagen, dass sich mir die ganze Aufregung nicht so ganz erschließt.
Er ist ein guter Marathonläufer und hat sich ein ambitioniertes Ziel gesteckt. Jeder hier weiß, dass eine hohe Motivation auch von großen Zielen kommt. Was soll er denn sonst sagen? "Ich kann zwar 2:15 im Marathon laufen, aber Triathlon ist wirklich so brutal und so viel härter als Marathon, deshalb kann ich mir nur ein Sub 9 im Ironman als Ziel setzen"?
Dass Dinge nicht immer so einfach laufen wie geplant, weiß er schon vom Marathon: Einmal mit dem falschen Schuh gestartet und die Saison ist dahin.
Und dass auf dem Rad die Position nicht nur beim Fitting gemacht wird hat er auch schon gemerkt (vgl. die erwähnte Entzündung im Sitzbereich).
Sein Ziel ist hoch und es zu erreichen nicht einfach. So what. Er schadet niemandem damit, es sich zu setzen (außer vielleicht seinem Körper und seinem Umfeld).
Bei der ganzen Kritik frage ich mich schon, ob deren Ursache nicht eher bei den Kritikern als beim Kritisierenden zu suchen ist...
Stimmt. Sub9 wäre ja die einzige alternative Zielsetzung gewesen. Da hatte er wohl gar keine andere Wahl...
Ich denke zwischen sub9 und sub8 gibt's nochmal locker 4-5 andere Leistungsklassen/-stufen.
Der Typ soll mal 'ne Langdistanz machen und dann sehen wir weiter. Da haben schon andere (wie zB der MR) die Klappe aufgerissen und mussten dann merken, dass sie selbige mal besser mal gehalten hätten. Schwätzer...
Zitat:
Zitat von Hafu
....Das hätte nichts mit einem ambitionierten Ziel zu tun, sondern wäre einfach unrealistische Träumerei, die an den Realitäten des Leistungssports vorbeigeht.
ach Gottchen da nehmen es einige ja sehr persönlich. Und Hafu legt einen Eifer an den Tag das ist beeindruckend.
Ich verweise noch mal auf die Beginne der Langdistanz Rennen auf Hawaii, da haben sich die Starter der ersten paar Jahre, sicher ähnliche Komentare anhören müssen.
Wir alle kennen genügend Beispiele bei denen unrealistische Träumereien doch geklappt haben. Möchte nicht zählen wie oft ich gerade von Triathleten gehört habe "hätte nie gedacht dass es klappt oder ähnlich"
Also mein Eindruck ist (mit einer speziellen Ausnahme) eher, dass hier eher einige der Sebastian Reinwand Fans die Sache zu persönlich nehmen und selbst bei sachlicher Kritik sofort das Vorwurfskarussell anschmeißen und versuchen ohne eigene sachliche Gegenargumente die Kritik ins lächerliche zu ziehen.