War heute natürlich wärmer. Die Wattersparniss hat mich nur eher gewundert, da ich davon ausging in der niedrigeren Position weniger zu brauchen. Mehr gehts aber um das subjektive Gefühl, überhaupt Druck aufs Pedal zu bringen bzw gut zu sitzen.
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**** Das Schlafende muss Erwachen !!! ****
Aerodynamik ist oft nicht so ganz einfach zu kapieren.
Das habe ich aus zahlreichen Tests & Positionsänderungen der letzten Zeit gelernt.
2cm mehr oder weniger Überhöhung ist ganz schön viel.
Wenn man 2 cm tiefer geht, muss man oft bei der Position ganz schön viel anpassen, dass man auch weiterhin stabil sitzt. Wenn es zu viel ist, drückt man sich von der Tendenz her manchmal auch weiter mit den Schultern wieder raus - und fährt nicht unbedingt tiefer.
Bin selbst Anfang der Saison um 1,5 cm tiefer gegangen. Es war schon ein Folterinstrument. Zwar etwas schneller, aber weniger als erhofft. Für kurze TTs ist man ja leidensfähig.
Weiteres Beispiel: enge Armschalen sind nicht immer schneller. Ich habe das selbst gemerkt, wo ich auf 14 cm Mitte-Mitte gegangen bin und danach letztens wieder auf 17 cm Mitte-Mitte zurück. Mit der engeren Führung waren die Schultern oben breiter - ich konnte sie kaum mehr eng ziehen. Mit der breiteren Führung unten geht das fast von alleine oder mit sehr viel weniger Mühe und Widerstand.
Gerade die Schultersache macht bei mir persönlich - zwar recht kleine Statur aber breite Schultern - viel, sogar sehr viel aus.
Habe dann noch Extensions geändert. Die Überhöhung habe ich wieder um 0,5 cm reduziert, also gegenüber der Vorsaison "nur" 1 cm tiefer.
Dieser halbe Zentimeter (!) hat extrem Komfort gebracht und gesamt eine erheblich bessere Statik auf dem Rad. Sattelsitz auch viel besser möglich. Kopf tief ziehen auch leicht möglich, ebenso mit breiteren Armpads enge Schulterführung.
Hat am Ende 1 Minute auf 42 Minuten im TT gebracht - bei gleicher Leistung.
Ich will damit sagen: es kommt drauf an. Es gibt möglicherweise tendentiell schnellere Sachen, aber sowas wie Schulterbreite bzw. die Möglichkeit sich frontal kleiner zu machen (Schultern enger ziehen etc), wird glaube ich recht häufig vernachlässigt. Dann sieht es vielleicht von der Seite "aero" aus, aber im Grunde zählt ja das frontale Bild.
Ob du also wirklich 2 cm hoch musstest - weiss keiner. Meiner Erfahrung nach braucht es oft nur erheblich kleinere Schritte für große Änderungen.
Vergleichbare Temperaturen? Ist ja aktuell recht warm.
Zitat:
Zitat von Microsash
War heute natürlich wärmer. Die Wattersparniss hat mich nur eher gewundert, ...
Temperatur und damit einhergehend höhere oder niedrigere Luftdichte macht richtig viel aus.
Wenn man die für bestimmte Geschwindigkeiten benötigten Watt bei unterschiedlichen Positionen vergleicht, geht das eigentlich halbwegs seriös nur bei identischen Temperaturen (und identischen Windverhältnissen).
Temperatur und damit einhergehend höhere oder niedrigere Luftdichte macht richtig viel aus.
Wenn man die für bestimmte Geschwindigkeiten benötigten Watt bei unterschiedlichen Positionen vergleicht, geht das eigentlich halbwegs seriös nur bei identischen Temperaturen (und identischen Windverhältnissen).
Bei ernsthaftem Test muss man halt die Luftdichte bestimmen. Luftdruck, rel. Luftfeuchte bzw. Taupunkt, Temperatur. Identische Windverhältnisse ist aber auch ziemlich wichtig, klar. Aber bei kurz bevorstehendem Gewitter etc. mit niedrigem Luftdruck reicht die Temperatur allein mitunter nicht aus.
Praktisch sind für sowas lokale Wetterstationen oder z.B. Kachelmannwetter.com. Dort kann man auch alte Daten nachgucken durch die Historie. Luftdichte-Rechner gibt es viele, z.B. den hier https://rechneronline.de/barometer/luftdichte.php. Golden Cheetah hat glaube ich auch einen.
Mit Matschbeine recht problemlos 100% FTP , Haus KOM geholt mit 10+w weniger bei nahezu windstil.
Ich weiß nicht.
Ich hatte Sonntag auch ne MD und bei der war es noch wärmer als im Kraichgau, allein schon weil der Start erst um 12Uhr war.
Aber wenn ich hätte gestern - also 2 Tage später - 100% FTP fahren sollen wäre ich nach 30sek zusammen gebrochen.
Alles nicht so einfach wirklich aussagekräftige Werte aufzustellen. Aber eben , 1kmh schneller mit weniger Watt, nachdem letztesmal sicher idealerer Rückenwind herschte ist schon schwer zu verstehen, wenn man das Gegenteil erwartet.
Im Endeffekt ärgere ich mich nur über mich selbst, das ich das vorher nicht realisiert habe, das ich in der Tiefe nicht vernünftig das Tempo über Distanz bringe.
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Alles nicht so einfach wirklich aussagekräftige Werte aufzustellen. Aber eben , 1kmh schneller mit weniger Watt, nachdem letztesmal sicher idealerer Rückenwind herschte ist schon schwer zu verstehen, wenn man das Gegenteil erwartet.
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Mach den Test am gleichen Tag mit beiden Rädern/ Positionen direkt hintereinander (am besten zweimal durchwechseln, also zwei Durchläufe pro Fahrrad), um die Streuung, die man bei Tests draußen stets hat, zu mindern.
Da du was von Rückenwind schreibst: ich gehe davon aus, dass es sich bei der Teststrecke um einen Rundkurs bzw. eine Pendelstrecke handelt?
Eine Teststrecke, die nur in eine Richtung führt wäre absolut ungeeignet, irgendwelche aerodynamische Rückschlüsse zu ziehen, da hier der Einfluss der Windbedingungen einen viel zu großen systematischen Fehler verursachen würde.