Gehörst Du zu den Profiteuren oder warum hast Du persönlich in den vielen Jahren der Möglichkeit solche Proteste nicht organisiert? (Oder hast Du dies getan?)
Wollen wir unsere persönliche CO2-Bilanz bzw. unseren sog. ökologischen Fussabdruck vergleichen. Das ist doch albern. Wer mich auf Tria-Veranstaltungen in Berlin und DE gesprochen hat, weiss, dass ich immer mit TriaRad und Zug angereist bin. Politisch aktiv bin ich seit meinem Jugendalter bzw. den Antivietnamkriegsprotesten. Trotzdem profitier(t)e ich von der Ausbeutung der Weltressourcen durch unsere Generationen in vielerlei Hinsicht (Lebensstandard im Vergleich zu den armen Ländern z.B.), auch wenn ich mich für eine ganz andere Politik im Verhältnis zu den Entwicklungsländern, dem Umwelt- und Klimaschutz und in sozialen Fragen engagiere, aktuell in lokalen Bürgerinitiativen.
Zitat:
Zitat von BenS
Den zweiten Teil kommentiere ich inhaltlich nicht konkret. Nur so viel: In dem Begriff "fortschrittliche Dozenten" steckt ja durchaus handfeste Kritik. Da Du aber nicht weisst, was genau ich mache und wie ich mit den SuS persönlich umgehe ist jede Diskussion darüber zwecklos. Man bedenke dass dies ein öffentliches (Triathlon) Forum ist und ich dazu hier auch keine Aussagen tätigen werde.
Deine Argumentationsstruktur zeigt eines aber recht deutlich: Du zeigst gerne mit dem Finger auf andere ohne Dir an die eigene Nase zu fassen. Verantwortung hast Du (und andere Bürger ebenfalls) offenbar keine. Das ist ein großes gesellschaftliches Problem der letzten Jahrzehnte. Genau deshalb müssen die Kinder jetzt auf die Straße - um das auzubügeln was Du (und andere Erwachsene) versäumt haben. Das wäre ein Grund sich zu schämen ...
Ich wollte Dich mit dem Beispiel der Unidozenten zur Zeit der Studentenbewegung wirklich nicht persönlich angreifen, sorry. Nur ich würde nie einen Schüler, weil er an den Fridays for Future teilnimmt, das Jahr wiederholen lassen, ich würde da immer andere Lösungen suchen wollen, egal was der Rektor oder die Schulverwaltung verlangt. Und ich glaube, Du bestimmt auch nicht, auch wenn Du theoretisch und abstrakt andere Folgen beschreibst und rechtfertigst. So handelte ich während meines gesamten Berufslebens, obwohl das manchen Ärger und Stress mit übergeordneten Leitungen mit sich brachte.
Zitat:
Zitat von BenS
P.S.: Auf welcher Demo bist Du am kommenden Freitag anzutreffen?
Wieder auf dem Marktplatz vor dem Templiner Rathaus in Brandenburg bei den (Grand)Parents for Future.
Noch einen schönen Sonntag.
Wollen wir unsere persönliche CO2-Bilanz bzw. unseren sog. ökologischen Fussabdruck vergleichen. Das ist doch albern. Wer mich auf Tria-Veranstaltungen in Berlin und DE gesprochen hat, weiss, dass ich immer mit TriaRad und Zug angereist bin. Politisch aktiv bin ich seit meinem Jugendalter bzw. den Antivietnamkriegsprotesten. Trotzdem profitier(t)e ich von der Ausbeutung der Weltressourcen unserer Generationen in vielerlei Hinsicht (Lebensstandard), auch wenn ich mich aktuell für eine ganz andere Politik beim Umwelt- und Klimaschutz und in sozialen Fragen engagiere in lokalen Bürgerinitiativen.
Ich wollte Dich mit dem Beispiel der Unidozenten zur Zeit der Studentenbewegung wirklich nicht persönlich angreifen, sorry. Nur ich würde nie einen Schüler, weil er an den Fridays for Future teilnimmt, das Jahr wiederholen lassen, ich würde da immer andere Lösungen suchen wollen, egal was der Rektor oder die Schulverwaltung verlangt. Und ich glaube, Du bestimmt auch nicht, auch wenn Du theoretisch und abstrakt andere Folgen beschreibst. So handelte ich während meines gesamten Berufslebens, obwohl das manchen Ärger und Stress mit sich brachte.
Wieder auf dem Marktplatz vor dem Templiner Rathaus in Brandenburg bei den (Grand)Parents for Future.
Noch einen schönen Sonntag.
Meine letzte Flugreise war übrigens im Jahr 2007 (nur mal so ). Schiffsreisen habe ich seit jeher vermieden. Übrigens: Mir ging es nie um einen Vergleich, sondern eher die generell vorherrschende, ach so bequeme Doppelmoral.
Zu den Konsequenzen: Ob es dazu kommen wird weiss ich nicht. Aber denkbar ist es, wenn sich die jungen Menschen dazu entscheiden das durchzuziehen. Aber genau darum geht es doch: Wenn es zu viele sind müssen andere Lösungen gesucht werden und es braucht politische Handlungsansätze - genau da wollen die jungen Leute doch hin. Ihnen hilft kein Kuschelkurs, sondern die Konfrontation - das war bei früheren Studentenprotesten auch nicht anders. Natürlich saß aber die Elite damals wie heute am längeren Hebel.
Übrigens: Nicht einzelne Lehrer entscheiden über eine Versetzung.
Meine letzte Flugreise war übrigens im Jahr 2007 (nur mal so ). Schiffsreisen habe ich seit jeher vermieden. Übrigens: Mir ging es nie um einen Vergleich, sondern eher die generell vorherrschende, ach so bequeme Doppelmoral.
Zu den Konsequenzen: Ob es dazu kommen wird weiss ich nicht. Aber denkbar ist es, wenn sich die jungen Menschen dazu entscheiden das durchzuziehen. Aber genau darum geht es doch: Wenn es zu viele sind müssen andere Lösungen gesucht werden und es braucht politische Handlungsansätze - genau da wollen die jungen Leute doch hin. Ihnen hilft kein Kuschelkurs, sondern die Konfrontation - das war bei früheren Studentenprotesten auch nicht anders. Natürlich saß aber die Elite damals wie heute am längeren Hebel.
Übrigens: Nicht einzelne Lehrer entscheiden über eine Versetzung.
Hoffentlich kommt es nicht zu solchen Konsequenzen bzw. ist die Protestbewegung stark und kreativ genug, das abzuwenden. Ansonsten dreht sich das Protestthema weg vom Klimaschutz und hin zur Sozialisierungsaufgabe der Schule bzw. zum Widerstand gegen diese Form der Sozialisierung.
(Ps: Ich meinte damit die von Dir gerechtfertigte 6-Benotung, die möglicherweise zur Nichtversetzung beiträgt. Aber falsch formuliert.)
Hoffentlich kommt es nicht zu solchen Konsequenzen bzw. ist die Protestbewegung stark und kreativ genug, das abzuwenden. Ansonsten dreht sich das Protestthema weg vom Klimaschutz und hin zur Sozialisierungsaufgabe der Schule bzw. zum Widerstand gegen diese Form der Sozialisierung.
(Ps: Ich bezog mich auf die von Dir gerechtfertigte 6-Benotung, die möglicherweise die Versetzung gefährden kann.)
Ich hoffe übrigens auch, dass es nicht dazu kommt.
Meinen persönlichen Umgang damit werde ich (wie schon erwähnt) hier nicht kundtun. Aber so ganz allgemein gesprochen: Auch Lehrer sind Menschen und manche von ihnen vergessen auch mal etwas.
Die Diskussion ist gerade fehlgeleitet, da hast Du recht. Viel wichtiger als die Schulpflicht ist doch (wie vorhin schon erwähnt) neben dem Klimaschutz als solchen doch die Frage in was für einer Welt Kinder den Kampf einer ganzen Welt kämpfen müssen, zumal ihre Eltern und Großeltern die Probleme doch überhaupt erst verursacht haben.
Die 6-Benotung wird nicht von mir gerechtfertigt, sondern ist ein ganz normaler Vorgang bei unentschuldigtem Fehlen. Das ist ein formaler Akt, der soweit erstmal vollkommen korrekt ist. Es gibt auch durchaus Gründe dafür, die keine pure staatliche Willkür, sondern durchaus sinnvoll und angebracht sind.
Die Diskussion über eine flächendeckende Handhabung des Themas aber ist der entscheidende Hebel um Politik in Bewegung zu setzen. Das ist das eigentlich politische am Vorgehen der SuS.
Die Schulen könnten in diesem speziellen Fall, weil man das Engagement der SchülerInnen für ihre Zukunft auch als positive Lernerfahrung wertet, ganz einfach zu einem anderen Zeitpunkt die Klausuren nachschreiben lassen, den Schülern die dafür benötigten Lernmaterialien nennen und / oder eine mündliche Klausuren ansetzen, um den vom Bildungsplan verlangten Stoff zu prüfen.
Zitat:
Zitat von qbz
Nur ich würde nie einen Schüler, weil er an den Fridays for Future teilnimmt, das Jahr wiederholen lassen, ich würde da immer andere Lösungen suchen wollen, egal was der Rektor oder die Schulverwaltung verlangt.
Zitat:
Zitat von BenS
Die 6-Benotung wird nicht von mir gerechtfertigt, sondern ist ein ganz normaler Vorgang bei unentschuldigtem Fehlen. Das ist ein formaler Akt, der soweit erstmal vollkommen korrekt ist. Es gibt auch durchaus Gründe dafür, die keine pure staatliche Willkür, sondern durchaus sinnvoll und angebracht sind.
Die Diskussion über eine flächendeckende Handhabung des Themas aber ist der entscheidende Hebel um Politik in Bewegung zu setzen. Das ist das eigentlich politische am Vorgehen der SuS.
Man darf folgende Aspekte nicht vergessen, wenn das Schulhandeln beurteilt werden soll:
1. Schule ist für die meisten jungen Menschen der herausragende Akteur staatlichen Handelns. Wenn also gegen die "Entscheider", "die da oben" oder das "System" von Schülern protestiert wird, dann ist die Schule und damit die Lehrer Repräsentanten der Autorität - also direkter Protestgegner. Diese Rolle müssen Lehrer, auch wenn sie privat noch so sehr Greta zustimmen, aushalten.
2. Diese Jugendbewegung vertritt Inhalte, die den meisten Menschen in unserem Land weitgehend sympathisch sind. Darum schlagen meist zwei Herzen in der Brust der Entscheider. Schulen müssen aber grundsätzlich politisch neutral agieren - das bedeutet, dass jede Initiative, die sich innerhalb unserer Grundordnung bewegt, die gleichen Rechte zugestanden werden müssen.
Wenn jetzt also die Schüler, die am Freitag für das Konsensziel protestieren, freigestellt werden, dann müssten die Schüler, die am Donnerstag gegen Abtreibung, gegen Zuwanderung, gegen Waffengesetze oder für den Walfang protestieren möchten, ähnlich behandelt werden.
Die Schulen machen hier meines Erachtens einen Drahtseilakt.
Ein einfacher Kompromiss wäre für‘s erste, am Freitag als Lehrer keine Klausuren anzusetzen. Und falls sich das mal nicht vermeiden lässt, als Schüler mal einen Freitag die Demo sausen zu lassen, und stattdessen die Klausur zu schreiben.
Ein einfacher Kompromiss wäre für‘s erste, am Freitag als Lehrer keine Klausuren anzusetzen. Und falls sich das mal nicht vermeiden lässt, als Schüler mal einen Freitag die Demo sausen zu lassen, und stattdessen die Klausur zu schreiben.
Nun - Oberstufenklausuren sind zentral geregelt - das ist eine Wissenschaft für sich, da machen wir einzelne Lehrer gar nichts. Im Kurssystem wäre das auch nur schwerlich anders zu organisieren.
Aus Schülersicht: In aller erster Linie ist es ja ein Streik und keine Demo. Das würde ja die Idee ad absurdum führen. Eine Klausur zu schreiben in einem Fach, das ich monatelang nicht besucht habe wird in der Regel auch nicht sehr erfolgreich sein.
Eine Möglichkeit wäre es ja in jeder Woche an einem anderen Tag zu streiken.