grundsätzlich hab ich das auch verstanden. Ich finde es nur immer beeindruckend wie schnell so Leute wie Doc Tom angerannt kommen sobald es um die Leugnung des Holocaust geht. Whataboutism in Reinstform.
Ich halte es nicht für Whataboutism, wenn man beim Thema Kampf gegen Antisemitismus und gegen rechtsextreme Haltungen einen breiteren Blick einfordert. Holocaustleugner sind zweifellos nicht zu akzeptieren - sind aber nicht die einzige und vermutlich auch nicht die größte aktuelle Bedrohung für die Demoktratie und für die Juden in diesem Land. Deshalb ist schon zu hinterfragen, warum der eine Holocaustleugner verurteilt wird, und andere antisemitische, antidemokratische Hetzer unbeschwert seit Jahren predigen dürfen - was rechtfertigt das zweierlei Maß? Religionsfreiheit wird es wohl nicht sein, oder?
Zitat:
Er hätte ja auch die Palestinenser erwähnen können. Oder einen gerechteren Umgang mit denselbigen fordern.
Es ging um Probleme in diesem Land, nicht um den nahen Osten.
Zitat:
Der ein oder andere AfD Wähler oder Ewig Gestrige wird sich vermutlich auch zumindest seine antisemitischen Gedanken machen.
wobei sich Ewig Gestrige in allen Parteien wiederfinden; das ist kein Privileg der AfD. Ich habe gerade in meiner Jugend in kommunistischen Ländern massiven Antisemitismus erlebt - das ist im linken Lager nicht weniger verankert, als im rechten, wenn auch vielleicht anders ideologisch begründet.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
nur fange ich an mich zu verzetteln, wenn ich bei jedem Thema gleich sämtliche Beteidigen mit erwähne.
Es geht bei der oben angeführten Holcaustleugnung nur um den Holocaust der von Deutschen verursacht wurde und von Deutschen oder anderen geleugnet wird.
Bei der Frage wie mit einer Leugnung umzugehen sei, ist es völlig unerheblich was andere Völker oder Gruppen für ein Verhältnis zu Juden haben.
Das hat auch überhaupt nichts mit breitem Blick zu tun und um Probleme in unserem Land. Oder wäre es dann moralisch besser, wenn Muslime ausserhalb unserer Landesgrenzen antisemitisch predigen? Ich denke nicht.
Zitat:
wobei sich Ewig Gestrige in allen Parteien wiederfinden;
Genau deswegen hab ich die ewig Gestrigen erwähnt, um sie nicht nur der AfD zuzuschieben.
...Es geht bei der oben angeführten Holcaustleugnung nur um den Holocaust der von Deutschen verursacht wurde und von Deutschen oder anderen geleugnet wird...
Wo steht diese Einschränkung geschrieben, und wo, wer die anderen sind?
Link zu palästinensischen Holocaustleugnern findest Du übrigens nicht erst seit gestern... https://www.n-tv.de/politik/Hamas-Ho...cle483548.html (2009)
Zitat:
Zitat von Trillerpfeife
...
Das hat auch überhaupt nichts mit breitem Blick zu tun und um Probleme in unserem Land. Oder wäre es dann moralisch besser, wenn Muslime ausserhalb unserer Landesgrenzen antisemitisch predigen? Ich denke nicht.
Deshalb ist es besser, sie tun das unbestraft in D????
Im von Dir ins Spiel gebrachte Palästina ist es halt kein Straftatbestand, aber die Bundesregierung könnte diesen Antisemitismus durch Einstellungen der Entwicklungshilfezahlung ächten. Denn nur so wird sich mMn die Hasspredigerei in den Schulen dort einschränken lassen.
Du solltest mMn öfters dazu schreiben: "meiner Meinung nach" um Fakten und Deine Meinung zu trennen. Und öfter aus Deiner mMn sehr beschränkten Blase rausschauen.
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nur fange ich an mich zu verzetteln, wenn ich bei jedem Thema gleich sämtliche Beteidigen mit erwähne.
Sorry, ich war vielleicht unklar. Mir ging es nicht darum, daß Du gleich immer alle Aspekte aufführst; ich verstand DocTom so, daß es seitens des Staates inkonsequent erscheint, bei den einen hart durchzugreifen, und die anderen (die ich für gefährlicher halte) zu dulden. Deshalb gibt es m.M.n. wenig Grund, das Urteil als "Erfolg" im Kampf gegen Rechts zu feiern (unabehängig davon,daß es richtig ist), solange das größere (oder zumindest andere sehr große) Problem praktisch kaum angegangen wird.
Wirkt auf mich wie selektive Bestrafung bei Geschwindigkeitskontrollen, wenn z.B. nur die wenigen Volvo-Fahrer belangt werden, und die zahlreichen VW-Fahrer unbehelligt rasen dürften.
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ich muß gestehen daß es mir sehr schwer fällt das als Meinung zu betrachten.
Ich neige dazu, auch Tatsachenbehauptungen der Meinungsäußerung zuzuschlagen. Ansonsten kann Meinungsäußerung leicht dadurch unterdrückt werden, dass man aus der Tatsachenbehauptung eine Beweispflicht ableitet.
Das ist aber eine persönliche Präferenz. Die aktuelle rechtliche Differenzierung ist so komplex, dass ich sie ad hoc nicht durchblicke.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Holocaustleugner sind zweifellos nicht zu akzeptieren...
Zweifellos finde ich das nicht. Wären wir in der Lage Hitler-Geburtstagsfeiern, Stalin-Verehrung, DDR-Geschichtsfälscher, RAF-Apologetik und ISIS-Terrorpropaganda (ich weiß nicht genau, was davon aktuell strafbar ist) zu erdulden, ohne dass wir die Fehlgeleiteten wegsperren, wäre dies aus meiner Sicht Ausdruck eines robusten gesellschaftlichen Fundaments.
Wenn wir Gefängnisstrafen gegen Rede einsetzen, werte ich das als Eingeständnis, dass unsere Argumente so kraftlos sind, dass wir Zwangsmittel brauchen. So schwach sehe ich unsere Demokratie nicht, deswegen wünsche ich mir mehr Mut.
Naja, der Wunsch ist das Gebet des Atheisten und somit ähnlich wirkungsvoll.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Leute, wollen wir uns jetzt wirklich wegen so einem Schwachsinn wie der Leugnung des Holocaust in die Haare kriegen?
Besser nicht; aber man sollte nicht unter den Tisch kehren, dass es nicht nur um die Leugnung des Holocaust geht, sondern generell darum, was man überhaupt öffentlich sagen kann, ohne dafür eingesperrt zu werden. Die Freiheit der Rede führt weltweit Rückzugsgefechte.
Ich jammere - dessen bin ich mir bewusst - auf hohem Niveau aber schließlich leben wir in Deutschland und da gehört das zur Leitkultur.
Bei der Frage wie mit einer Leugnung umzugehen sei, ist es völlig unerheblich was andere Völker oder Gruppen für ein Verhältnis zu Juden haben.
Für unsere Gesetze ist entscheidend, was Menschen in diesem Land machen, besonders wenn sie hier leben wollen - egal zu welchem Volk sie gehören; Deutsche Holocaustleugner sind nicht schlimmer oder anders zu bewerten, als arabische Imame, die in Moscheen in diesem Land zum Kampf gegen Ungläubige aufrufen.
Zitat:
Das hat auch überhaupt nichts mit breitem Blick zu tun und um Probleme in unserem Land. Oder wäre es dann moralisch besser, wenn Muslime ausserhalb unserer Landesgrenzen antisemitisch predigen? Ich denke nicht.
Über moralische Wertung können wir diskutieren - die ist natürlich nicht an Grenzen gebunden. Gesetzte haben aber ihre nicht zu diskutierende Gültigkeit in jeweils einem Land; dort sollten sie dann auch für alle gleich angewendet werden.
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