Warum sollten Leute wie Amberger oder Potts weniger aggressiv anschwimmen? Sebis Schwimmleistungen stagnieren in den letzten Jahren, um es positiv zu formulieren. Er kann froh sein, wenn er nicht 5 Minuten bekommt.
Amberger wird wie letztes Jahr vorne weg schwimmen, aber das halte ich persönlich für irrelevant für den Rennverlauf.
Die letzten Jahre hat Frodo an der Spitze immer die Pace gesetzt. Von den anderen Siegkandidaten schwimmt nur Gomez gut genug, um wirklich Tempo von vorne weg zu machen, aber das würde sehr gegen seine übliche Renngestaltung sprechen. Sanders kann froh sein, wenn er mit Sebi rauskommt und Lange kann sich vorne reinhängen, ist aber nicht stark genug um selber das Pack anzuführen.
Auch Andy Potts hat sich auf Kona letztes Jahr sehr zurückgehalten. Das einzige Szenario, dass ich mir vorstellen könnte, ist dass Currie, Gomez und O'Donnell sich wie in Cairns zusammenrotten.
Ich denke im Übrigen nicht, dass Sebi so schlecht schwimmen wird wie letztes Jahr, als er ca. 5:15 Rückstand auf Frodo hatte. Er ist letztes Jahr mit Boris Stein aus dem Wasser gegangen, der sonst ne Minute bis zwei hinter ihm ist und schwimmt ohne Neo wie in Frankfurt 17 eigentlich nicht so schlecht. Er sagt ja selbst, dass das Schwimmen bei ihm viel mental bedingt ist und letztes Jahr ging dem das völlig verkorkste Rennen in Chattanooga voraus.
Warum glauben eigentlich viele, dass sich der Rennverlauf ohne Frodo so dramatisch ändern wird? Amberger oder Starky werden so oder so die Flucht nach vorne antreten. Sanders oder Kienle werden so oder so erstmal Rückstand aufholen müssen. Leute wie Hoffmann oder Gomez werden so oder so erstmal in der Gruppe mitschwimmen.
Ich denke, der Sieg ist völlig offen und wird primär Kopfsache, von der Tagesform oder externen Einflüssen abhängig sein.
Sehr, sehr schade. Im ersten Moment nimmt mir das Aus von Frodo ein bisschen den Reiz des diesjährigen Rennens.
Für mich hat sich bisher nur die Frage gestellt, wie arg er das Rennen dominieren wird.
Naja, jetzt also ein gänzlich anderes race- setup.
Anderer Setup auf jeden Fall, aber ich finde der Reiz hat sich grad total erhöht, weil der eine große Favorit raus ist und jetzt mindestens 5 Leute alle etwa gleich große Chancen haben auf den Sieg, Podestchancen nochmal weitere 10. Rennen wo der Sieger vorher schon mehr oder weniger feststeht sind doch immer eher unspannend so wie bei einigen Siegen von Crowie als niemand was aufm Rad gemacht hat und er dann das Ding nur noch nach Puls nach Hause laufen musste. (etwas despektierlich dargestellt, aber ich glaube ihr wisst was ich meine)
Natürlich extrem schade dass der klar beste Athlet des Jahres beim wichtigsten Rennen nicht dabei ist und wir nicht erfahren werden was er auf diesem Niveau hätte leisten können, mal unabhängig von den äusseren Bedingungen. Bin gespannt ob er auf dem gleichen Niveau durch 2019 pflügen kann ...
Frodo 2018 erinnert mich ansonsten ein bisschen an die Geschichte von Alfredo Binda, der überragende italienische Radfahrer der 30er Jahre, der 12 von 15 Etappen in einem Giro gewonnen hat und im nächsten Jahr vom Veranstalter die Siegprämie vorab bekommen hat damit er gar nicht erst mitfährt und man ein spannendes Rennen bekommt.
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Grüße
Tri-K
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slow is smooth and smooth is fast
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Das ist ja ein laxer Umgang mit Patientendaten ... sauber. Gefühlt finde ich das nicht recht gut.
Du unterstellst daß Frodo nicht von der Weitergabe an HaFu informiert ist.
HaFu hat hier IMHO nichts geschrieben was Frodo nicht selbst Kommuniziert hat.
Ausser daß er die Diagnose jetzt nachvollziehen kann.
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PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M
Warum glauben eigentlich viele, dass sich der Rennverlauf ohne Frodo so dramatisch ändern wird? Amberger oder Starky werden so oder so die Flucht nach vorne antreten. Sanders oder Kienle werden so oder so erstmal Rückstand aufholen müssen. Leute wie Hoffmann oder Gomez werden so oder so erstmal in der Gruppe mitschwimmen.
Ich denke, der Sieg ist völlig offen und wird primär Kopfsache, von der Tagesform oder externen Einflüssen abhängig sein.
Weil sich Kienle und Sanders leisten können, Amberger und Starky zu ignorieren. Kienle muss keine 5 Minuten auf Amberger rausfahren, um realistisch gewinnen zu können und kann auch 5 Mnuten nach Starky vom Rad steigen.
Das heißt, Kienle kann sich in so einem Rennen in meinen Augen sehr viel mehr auf sich selbst konzentrieren. Ich glaube nicht, dass Sanders 12 und Kienle 17 Minuten langsamer laufen als Lange, wenn sie nicht vorher versuchen müssen, Frodos Laufbeine kaputt zu fahren.
Dan Lorang ist für Dich also ein Brachial-Theoretiker? Sorry, die Vergleiche mit der Balltreter-Branche mögen sich lustig anhören, finde ich aber schlichtweg polemisch.
Nein - das war ein sinngemäßes Zitat als sprachliches Stilmittel um auszudrücken, dass es mir wesentlich erscheint, dass man weiß wie Hochleistungssportler die sich in der in der Weltspitze bewegen ticken - undzwar aus eigener Erfahrung. Entschuldige, dass ich die Anführungszeichen vergessen habe. Übrigens hat Scholl das auch nicht so (im Sinne von "Brachial-Theoretiker" gemeint - aber das weißt du eh).
Wenngleich Dan Lorang meiner Meinung nach sicher nicht völlig unkritisch gesehen werden darf, wenn letztes Jahr in und dieses Jahr vor Kona sein Top Schützling verletzt ist und als Bundestrainer auch das Debakel von Rio in seinen Verantwortungsbereich fällt. Dabei hat man noch nicht über sein Engagement im Radsport gesprochen (das man auch kritisch sehen kann) und die verstörenden Äusserungen zur Wichtigkeit von Podestplatzierungen im Hochleistungssport.