Zitat:
Zitat von Jörn
In Deutschland leben etwas weniger als 3 Millionen Bürger mit türkischen Wurzeln.....
Da stellt sich für mich die Frage, ob man diese große Gruppe wirklich so einfach abkanzeln kann, oder ob man nicht das Gespräch mit dieser Gruppe suchen sollte. Wie wirkt es auf diese Gruppe, wenn bereits ein Foto mit Erdogan zu einem gesellschaftlichen Spießrutenlauf führt?
Was soll man mit diesen Leuten tun? Soll man sie demonstrativ aus den Sportvereinen werfen? Soll man es vermeiden, sich in der Kantine neben sie zu setzen?
Ich würde Erdogan rein persönlich als "politischen Gegner" betrachten, aber wie geht man mit politischen Gegnern und dessen Wählern um?
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Ich finde es doch recht verblüffend, wie unverblümt diese Parolen mittlerweile gebrüllt werden. Das hätte ich nicht erwartet.
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Warum soll man das überhaupt so bewerten ?
Es ist nicht viel passiert - ein Nationalspieler verkündet, das er aufhört für Deutschland zu spielen (mit 29 Jahren und nach einer WM).
Ballack, Kahn und andere wurden raus gedrängt vom Bundes-Jogi. Da macht es für Özil auch finanziell viel Sinn, sich zurück zu ziehen. Ein aussortierter Nationalspieler ist
über Nacht seinen höheren Marktwert los - keine gute Basis für künftige Vertragsverhandlungen mit dem Verein oder Interessenten.
Mit seinem Rückzug hat Özil das Zepter selbst in die Hand genommen und der aktuelle Marktwert bleibt zunächst hoch.
Marktwert und Spielerprofil Özil
Am Beispiel Sandro Wagner kann man erkennen, was es bedeutet, aus der N11 zu fliegen. Sein Marktwert war zum Ende der Saison am 5.Juni bei 12 Mio. Trotz der (relativ) zahlreichen Einsätze zum Saisonnende bei Bayern M. (teilweise für Lewandowski) und der Berufung in den Kader der N11, sank der Wert von 13 Mio (am 4.April) um eine Mio ! Hauptsächlich durch das aussortieren aus dem N11-Kader kurz vor der WM.
https://www.transfermarkt.de/sandro-.../spieler/39743
Noch ein paar Monate und Wagners Wert fällt weiter, sofern er weiterhin konstant seine bisherigen Leistungen zeigt.
Seine Vorwürfe an Grindel, die Presse und den DFB kommen meiner Ansicht nach aus der Schmollecke - nicht zu Unrecht.
Was nicht heißt, das die Kritik an Özil zu Unrecht war (je nach Standpunkt und Interpretation der Meinungsfreiheit und Demokratie).
Ich denke, man muss den Rückzug und die Rassismus-Vorwürfe von Özil überhaupt nicht auf die türkischen und deutsch-türkischen Bürger übertragen. Die haben damit nichts zu tun und sind kein Bestandteil der Diskussion.
All diejenigen, die die Sache darüber hinaus ( auf was es letztlich ist) verallgemeinern, sorgen für gesellschaftliche Probleme, Hetze und Meinungsmanipulation.
Hätte die Presse kommentiert, was Fakt ist, dann wäre längst Ruhe in der Kiste und die allermeisten würden die Sache mit dem Vorwurf des Rassismus richtig einordnen. Der ist nicht größer als der gesellschaftliche Rassismus in Deutschland.
Grindels/Bierhoffs Aussagen und die Presseschlagzeilen kamen weit vor Özils Rücktritt und sorgten auch nur kurze Zeit für negative Anflüge auf Rassismusverdacht oder Empörung. Es war keine bundesweite Diskussion.
Bei 7 Mio Mitglieder im DFB, gibt es wahrscheinlich dort einen repräsentativen Wert an Weltoffenheit und Ausländerausgrenzung. Da aber der Fußball schon seit Jahrzehnten total Multikulti ist in D - sehe ich hier eher das Gegenteil von Rassismus im Verband.
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Es muss Dich nicht verblüffen, wenn Dir jemand unverblümt konkrete Meinungen auftischt. Du forderst diese eigentlich durchgehend heraus. Ein bisschen und ein wenig gibt es da nicht. Man sagt es speziell Dir deutlicher, als man eine Meinung tatsächlich vertritt. Das mag falsch ein - aber so schätze ich die Antworten der Diskussionsteilnehmer manchmal ein.
Ich habe einen freien Vormittag - ab ins Bad
