Rücktritt von Mesut Özil aus der deutschen Nationalmannschaft
Mesut Özil hat seinen Rücktritt aus der deutschen Nationalmannschaft erklärt. Wenn ich ihn richtig verstehe, dann wohl aus dem Grund, dass er sich auf rassistische Weise diskriminiert fühlt.
Füg doch noch ein Unentschieden hinzu. Ich bin hin und hergerissen.
Ich verstehe es, wenn er seine Herkunft nicht verleugnen will. Ginge mir im Ausland doch genauso.
Ich hab auch ein Problem damit, dass man ihn "nur" deshalb kritisiert, weil er sich mit Erdogan hat fotografieren lassen. Mit jedem anderen Politiker wäre es wohl in Ordnung gewesen (außer wahr. AFD/Trump). Dieses Vorschreiben der Allgemeinheit, welcher Politiker i.O. ist und welcher nicht, das stört mich. Ich bin kein Erdogan-Fan, wirklich nicht, aber man kann doch seine Meinung über einen Politiker nicht einem anderen aufzwingen.
Nur mal als Beispiel mit den USA, vor ein paar Jahren wäre ein Foto mit Obama wahr. völlig i.O. gewesen, jetzt mit Trump aber nicht. Es finden sich aber in den USA bestimmt noch viele Menschen, für die es genau anders herum wäre.
In seiner Erklärung kommt nicht ein einziges Wort der Selbstkritik vor, er macht es sich da sehr einfach, ich jetzt in die Opferrolle zu begeben und dann auf dieser Schiene zu fahren ist schwach.
Egal was jetzt alles zu diesem Thema gesagt wird - er hat sich das selbst verursacht und verschuldet. Neben seiner sportlichen nichtleistung für die er selbst verantwortlich ist, was das eben ein riesen Fehltritt den er ganz alleine begangen hat - wenn es aus seiner sicht kein Fehler war hat er beim DFB keine Zukunft mehr.
Freies Land und freie Entscheidung.
Die ich akzeptiere.
Deutschland ist nicht durch ein Foto eines Fussballprofis mit einem Präsidenten so früh ausgeschieden.
Wo die Fehler lagen, tja das kann und will ich nicht analysieren.
Ist mir auch gleich.
Menschlich verstehe ich diesen Schritt.
Hätte auch keine Lust auf weitere Diskussionen.
Rein sportlich habe ich mich seit Jahren gefragt, warum Özil in der Nationalelf spielt.
Er hat recht mit seiner Kritik an Grindel, das noch schäbigere Verhalten Bierhoffs, ihn zum Sündenbock zu machen thematisiert er erstaunlich wenig. Grindel ist aber wohl kein Rassist, sondern ein unfähiger Opportunist.
Irgendein Herr Özil darf sich photographieren lassen, mit wem er will.
Der deutsche Nationalspieler Özil, ein Vorbild für viele Jugendliche auch türkischer Herkunft in Deutschland, darf sich meines Erachtens keinesfalls mit dem Despoten Erdogan zeigen.
Mag ja sein, dass die Nationalidentität stiftende Wirkung der DFB-Elf objektiv betrachtet völlig überzogen ist, de facto ist aber genau mit der Deutsche vielerlei Herkunft integrierenden Wirkung dieser Mannschaft jahrelang heftig geworben worden - Merkel hat dies für sich geschickt genutzt.
Auf dieser Grundlage darf ein Deutscher Fußballationalspieler sich nicht mit einem Despoten ablichten lassen. Bei allem Pluralismus und aller Toleranz, unsere Identität, die gerade in Demokratie, Freiheit und Toleranz liegt, sollten wir nicht in falsch verstandener Toleranz verleugnen.
Ich frage mich übrigens auch schon lange, warum die SPD Herrn Schröder immer noch in ihren Reihen duldet.
Die französische Nationalmannschaft gewann mit einer "Multikulti"-Truppe und mannschaftlichem, geschlossenem Team-Engagement die Weltmeisterschaft. Der deutsche Spitzenfussball leistete sich dagegen diesmal peinliche Diskussionen / Konflikte und einen unprofessionellen Umgang (DFB-Präsident, Bierhof) im Zusammenhang mit seinen Spielern türkischer Herkunft (und scheidet in der Vorrunde aus) und es findet jetzt leider eine Trennung von einem verdienten Fussballer im Streit / Konflikt statt.