Ich habe lediglich die ZEIT zitiert und das expliziert mit Quellenangabe. Dass du auch daran nichts Gutes findest, war mir klar. Die ZEIT ist wohl Teil des "Systems". Schreibe einfach einen Leserbrief.
Wer ist eigentlich nicht im System und nicht angreifbar? Ich könnte es selbst beantworten, aber Respekt und Anstand verbieten mir es.
Ich habe lediglich die ZEIT kritisiert. Dabei bin ich sachlich geblieben und habe niemanden beleidigt.
Ich nehme zur Kenntnis, dass Respekt (sic!) und Anstand es Dir verbieten, Deine Meinung zu mir in Worte zu fassen. Hier war ja auf den letzen Seiten viel von Respekt die Rede.
Hier mal ein paar Zitate von Nietzsche, den die ZEIT als "Zweifler" am Christentum hinstellt. Vielleicht macht das meinen Einwand verständlicher, es handle sich nicht um Zweifel, sondern um deutliche Ablehnung.
• Der "Glaube" als Imperativ ist das Veto gegen die Wissenschaft - in praxi die Lüge um jeden Preis…
• „Glaube“ heißt Nicht-wissen-wollen, was wahr ist.
• Glaube nennt man die Angewöhnung geistiger Grundsätze ohne Gründe.
• Definition des Protestantismus: die halbseitige Lähmung des Christentums — und der Vernunft…
• Das Bedürfnis nach Glauben ist der größte Hemmschuh der Wahrhaftigkeit.
Auch Goethe, der in der ZEIT als Zweifler dargestellt wird, hatte klare Standpunkte (Wikipedia):
„Die Kreuzessymbolik war für Goethe ein Ärgernis, die Lehre von der Erbsünde eine Entwürdigung der Schöpfung, Jesu Vergottung in der Trinität eine Blasphemie des einen Gottes.“
Laut Heinrich Heine nannte man Goethe „den großen Heiden […] allgemein in Deutschland“.
Alles Übernatürliche lehnte er ab.
Zwar beschäftigte Goethe sich intensiv mit Christentum, Judentum und Islam und deren maßgeblichen Texten, doch wandte er sich gegen jede Offenbarungsreligion und gegen die Vorstellung eines persönlichen Schöpfer-Gottes.
Kirchliche Zeremonien und Prozessionen waren ihm „seelenloses Gepräge“ und „Mummereien“. Die Kirche wolle herrschen und brauche dazu „eine bornierte Masse, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen“. Die ganze Kirchengeschichte sei ein „Mischmasch von Irrtum und von Gewalt“.
Auch Voltaire wird von der ZEIT als Zweifler dargestellt, neben Adam und Eva. Wikipedia stellt hingegen klar:
Voltaire war einer der bedeutendsten Kirchenkritiker des 18. Jahrhunderts. Dies brachte ihm früh die Missbilligung der katholischen Kirche ein, die ihn als Atheisten brandmarkte und seine Schriften verbot.
Voltaire wünschte sich ein kirchliches Begräbnis, doch verweigerte er auf dem Totenbett die Kommunion und die Letzte Ölung ebenso wie den von der Kirche verlangten Widerruf seiner Schriften. Auch von seiner Verneinung der Gottessohnschaft Jesu rückte er nicht ab.
Voltaire: "Ich habe eine unüberwindliche Abneigung gegen die Art und Weise, wie man...in unserer katholischen...Religion sein Leben beschließt. Es erscheint mir höchst lächerlich, sich beim Aufbruch in jene andere Welt ölen zu lassen, etwa so, wie man die Radachsen seines Reisewagens schmiert, wenn es auf große Fahrt geht. Dieser Unsinn...widert mich so sehr an..."
Die Traditionen und Gebote der monotheistischen Religionen stehen nach Voltaires Auffassung in vollständigem Gegensatz zu den Idealen und Zielen der Aufklärung, Toleranz und Rationalismus.
Die ZEIT lebt in einem bildungsbürgerlichen, meist protestantischen Milieu, in der Religion noch nicht hinterfragt wird, ggf. weil Kirche als staats- oder gemeinschaftstragend angesehen wird (das "christliche Werte"/-Traditions-Argument) (bisschen so wie Käßmann mit Esprit).
Nicht das der Spiegel das wirklich besser macht, der Ostern-Cover über Belege zur Existenz Jesu war wahrlich seltsam
m.
P.S. Die aktuelle Zeit Strecke besteht aus einem Artikel der lockeren Assoziationen von Adam bis Söder (die Stoßrichtung ist verkappt tagespolitisch) und eine handvoll von testimonials von Gläubigen, die innerhalb Ihrer Überzeugungen manchmal auf verschiedene Weise zweifeln. Keine(r) dabei hatten auf Grund von Zweifeln mit dem Glauben gebrochen und dann noch W. Schmid, der säkular glauben will, auch ein Kunststück - muss man aber Philosoph für sein
Geändert von merz (18.05.2018 um 10:26 Uhr).
Grund: P.S. angehängt
Ich nehme zur Kenntnis, dass Respekt (sic!) und Anstand es Dir verbieten, Deine Meinung zu mir in Worte zu fassen. Hier war ja auf den letzen Seiten viel von Respekt die Rede.
Respekt und Anstand verbieten es mir meine Meinung zu äussern, wer wohl nicht irgendwie mit drin hängt, Dreck am Stecken hat, für irgendwas verantwortlich ist. Wir hatten hier schon die CDU-Wähler, die ZEIT, Kirchensteuerzahler und Gläubige sowieso. Wenn ich irgendwas bringe, was nur halbwegs relgionsmild ist, wird es widerlegt oder zeerlegt. Ich könnte ein Spiel draus machen... Wer oder was bleibt da übrig? Meine Meinung dazu behalte ich für mich. So meinte ich das.
Ich habe diesen Zeit Artikel nicht gelesen, weil er nicht in der Online Zeit verfügbar ist.
Interessant finde ich jedoch die allgemeine Frage, wie man offenbar immer wieder in das Christentum religionskritische Denker und Aufklärer bzw. antiklerikale Denker integriert. Letztlich sehe ich es als ein positives Zeichen, weil die Kraft der antiklerikalen Denker und ihr Einfluss die Religionen zwingt, sie auf dem Hintergrund ihrer Weltanschauung (verfälschend) zu rezipieren. Allerdings scheinen Feuerbach und Marx meistens ausgenommen zu sein, die Kirchen lehnen sie eher ab oder bekämpfen sie. Freud hingegen wird, trotz seiner atheistischen Schrift: "Das Unbehagen der Kultur" von Pfarrern und Theologen auch studiert und in der Psychotherapie angewendet, allerdings bevorzugt diese Gruppe eher den Mystiker Jung mit seiner Archetypenlehre als Freud mit seiner Triebtheorie unter den Psychoanalytikern.
Ps.:
Neutral und objektiv ist "die Zeit" sicher nicht. Das geht schon aus den Vernetzungen des Herausgebers hervor:
Josef_Joffe "ist in zahlreichen Organisationen, Kuratorien und Gremien engagiert, so beim Deutschen Museum in München, dem Aspen Institute Berlin, der Jacobs University Bremen, der Atlantik-Brücke, der Hoover Institution und der American Academy in Berlin. Als Vertreter einer Wiederherstellung des traditionsreichen deutschen Reformjudentums engagiert er sich unter anderem als Kuratoriumsvorsitzender des nach Abraham Geiger benannten Rabbinerseminars.[10] Er ist auch Mitglied im Verwaltungsrat des Leo Baeck Institut New York, bei der Ben-Gurion-Universität des Negev sowie des Jugendbildungswerks Humanity in Action in Berlin. Er ist Beirat der Hypovereinsbank, der Goldman Sachs Foundation, Mitglied der Trilateralen Kommission, dem International Institute for Strategic Studies und der Münchner Sicherheitskonferenz.[3] Er ist Beirat des Aspen Institut[11], Autor und im Vorstand im American Institute for Contemporary German Studies[12][13] und Mitglied der Atlantik-Brücke. "