ich hätte aus dem Video genau das Gegenteil geschlossen: mit enormer Beinarbeit erreicht er eine gute Wasserlage und ist so selbst mit dem Kasten Bier und nur einem Arm zum ziehen noch fast genauso schnell, wie ich mit Neo und Kurzflossen
Ich habe es eher so gesehen, dass er einen großen Teil des Vortriebs mit den Beinen erreicht. Für die Wasserlage alleine müsste er meiner Meinung nach trotz des Bierkastens nicht so viel strampeln. Der Kasten (Plastikflaschen) zieht ihn im Wasser - ganz anders als man es vermuten könnte, wenn man das Ding an Land in der Hand hält - durch den Auftrieb überhaupt nicht nach unten. Am Ende kann man erkennen, dass der Kasten an der Wasseroberfläche vor sich hin dümpelt.
PS: Ich habe gerade überlegt, ob einarmiges Schwimmen die beste Strategie war. Vielleicht wäre er schneller gewesen, wenn er den Kasten wie ein Kickboard vor sich gehalten hätte und dann catch-up geschwommen wäre...
Zitat:
Zitat von JensR
ich gucke die Sendung ja nicht, aber soll der Junge, der wahrscheinlich knapp unter 1min auf 100m schwimmen kann der "Beginner" sein?
Der Typ hat das nicht zum ersten Mal gemacht. Für einen halbwegs fairen Wettbewerb hätten sie Sebastian Kienle als "Beginner" nehmen müssen.
Zitat:
Zitat von JensR
du sagst "spannend", ich nenne das "frustrierend". An der Treppe runter zum Schwimmbad willst dem Opa am liebsten unter die Arme greifen und im Wasser überrundet er dich dann.. von den 12jährigen Mädels auf der Nebenbahn mal ganz abgesehen
Ich finde es auch eher tröstlich, zu sehen, dass gutes Schwimmen bis einem gewissen Grad sehr wenig mit körperlichen Voraussetzugen zu tun hat. Wenn nur Leute mit der Statur eines Arnold Schwarzenegger ordentliche Schwimmer wären, fände ich das entmutigend weil ich keine Lust hätte, auf dieses Ziel hin zu üben.
In Sheilas Buch gibt es dann noch den Catch-Lift Drill, den ich auch immer mal wieder einstreue, weil sich das Resultat toll anfühlt.
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Der Drill geht so: Aus einer gestreckten Position, Blick in Richtung Beckenboden, ein Arm vorne gestreckt, einer hinten, Vortrieb durch Beinschlag, stellt man gleichzeitig den vorderen Arm an und hebt den hinteren Arm aus dem Wasser. Dann geht man in die Ausgansposition zurück, d.h. man streckt den vorderen Arm wieder aus und lässt den hinteren ins Wasser fallen. Das wiederholt man dreimal und macht dann einen vollständigen Zug mit Seitenwechsel. Danach wiederholt man die Übung auf der anderen Seite.
Ich habe gerade gesehen, dass man genau diesen Moment des gleichzeitigen Anfangs des Anstellens und der Rückholphase in diesen Aufnahmen von Alexander Popov sehr schön sieht. Das Video läuft an der Stelle auch kurz rückwärts, was lustigerweise genau dem entspricht, was man im Drill machen soll:
Bildinhalt: Alexander Popov in der finish/feel-Phase
Was mich nun dabei besonders begeistert: Wie ich gerade festgestellt habe, übe ich zu schwimmen wie Alexander Popov. Viel schöner kann ein Hobby eigentlich nicht mehr werden.
Heute habe ich mich beim Schwimmen auf die Catch-Lift-Verknüpfung konzentriert, die mir natürlich im Kopf herumgegeistert ist. Dabei ist mir aufgefallen, dass mir diese Übung auch hilft, den Arm mit weniger Nachdenken in die Diagonalposition zu bekommen. Es fühlt sich fast so an, als würde mit dem nach außen Schieben der vorderen und dem Anheben der hinteren Hand ein Gummi gespannt, das den vorderen Arm dann wieder nach innen zieht.
Ich musste an einen Hampelmann denken, wo auch alle Teile mit einer Schnur verbunden sind und gleichzeitig bewegt werden.
Wie so oft habe ich mehr auf die Innenrotation als auf die Kraftentwicklung aus dem Rücken geachtet. Ausnahmsweise spüre ich heute mal beide Schultern.
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Zufällig habe ich ein Foto eines sehr jungen schnodo entdeckt, das die spätere Liebe desselbigen zum Wasser erahnen lässt. Und auch gewisse schwimmtechnische Defizite sind schon sehr früh absehbar.
Ich habe gerade gesehen, dass man genau diesen Moment des gleichzeitigen Anfangs des Anstellens und der Rückholphase in diesen Aufnahmen von Alexander Popov sehr schön sieht. Das Video läuft an der Stelle auch kurz rückwärts, was lustigerweise genau dem entspricht, was man im Drill machen soll:
Was mich nun dabei besonders begeistert: Wie ich gerade festgestellt habe, übe ich zu schwimmen wie Alexander Popov. Viel schöner kann ein Hobby eigentlich nicht mehr werden.
Ok, damit verstehe ich jetzt auch den Sinn des Drills mit einem Stab besser: https://youtu.be/x516UjDilas
Der erzwingt ja dieses gleichzeitige anstellen und rückholen.
Ich bin mir nicht sicher aber vielleicht liegt es daran, dass beim Laufen und Radfahren keine besondere körperliche und geistige Frische nötig ist, um eine gute Technik beizubehalten. Im Schwimmen ist das, glaube ich, schwieriger, wenn man nicht gerade Profi - oder eine Maschine wie der geschätzte Duracell-Hase Mirko - ist.
Update vom Untergang der 95 % Kraultechnik
Kurzfristig ergab sich heute doch ein Zeitfenster zum schwimmen. Die Schwimmleistung stürzt in den Keller. Nach 2 Kilometer und 36 Minuten bin ich aus dem Wasser - bedröppelt, zweifelnd, suchend.
Ich habe das erste Mal ein Schwimmtraining vorzeitig ( üblich sind minimum 1 Stunde) beendet, weil ich keinen Sinn mehr sah, es weiter zu führen.
Dein schnodolischer Gedanke aus obigem Zitat teile ich nicht. Ich denke, die Technik passt noch gut - aber die Kraft fehlt gerade etwas. Keine Power sozusagen in den Armen.
Die Zuglänge war echt schlecht.
Die Druckphase stark verkürzt, weil ich eine etwas höhere Frequenz schwimmen wollte. Allerdings habe ich irgendwann bemerkt, das die Frequenz genauso lahm war.
Eisenmangel ?
Trainingsmüdigkeit ?
Bis ich wieder üben kann , will ich erst mal wieder schwimmen können. Bis dahin verordne ich mir mehr Ruhepausen und hoffe, das es damit besser wird.
Wenn ich von Dir 35% lese, mache ich mir ernste Sorgen. Solche Zahlen sind schon jenseits einer tiefen Depression. Ich glaube, bisher bist Du aus eigener Einschätzung noch nie unter 65% gerutscht!
Nicht die Flinte ins Korn werfen! Wenn Du etwas erholter bist, klappt es auch wieder mit dem Schwimmen.
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Wo wir aber gerade dabei sind. Ich habe mich heute wieder mit Catch-Lift beschäftigt und diese Verbindung auch als mögliche Rhythmusquelle für die Gesamtbewegung identifiziert.
Dabei musste ich leider feststellen, dass der Rhythmus nicht immer mein Freund ist. Durch ein Ungleichgewicht in meiner Atembewegung stockt es wenn ich nach rechts atme. Im Prinzip das gleiche Problem wie beim UNCO-Drill, nur hatte ich es beim normalen Schwimmen bisher nicht wahrgenommen. Vermutlich, weil ich ich mir minimal mehr Zeit genommen oder die Bewegung anders koordiniert habe. Im straffen Korsett von Catch-Lift geht das aber nicht mehr so einfach und so merke ich, dass da etwas nicht stimmt. Meine Nackenmobilität ist auch nicht zum Prahlen, vielleicht sollte ich da mal ansetzen.
Eigentlich ist das aber gar nicht schlecht, denn jetzt kann ich auch beim normalen Schwimmen prüfen, ob die Symmetrie halbwegs stimmt und muss nicht immer UNCO schwimmen, um bestätigt zu bekommen, dass dies nicht der Fall ist.
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Zitat:
Zitat von mcbert
Ok, damit verstehe ich jetzt auch den Sinn des Drills mit einem Stab besser...
Ich habe mich heute vor dem Schwimmen tatsächlich kurz mit einem Besenstiel vor den Spiegel gestellt. Meine Lieblingsübung wird das vermutlich nicht - und definitiv mache ich das nicht im Wasser.
Nachdem ich mittlerweile zumindest den Teil des Buches gelesen habe, der sich mit dem Catch beschäftigt, beginne ich langsam zu verstehen über was ihr euch hier die ganze Zeit unterhaltet.
Hab heute beim Schwimmen mal versucht darauf zu achten, wie mein Catch so aussieht. Ergebnis: Keine Ahnung. Irgendwie schaffe ich es nicht so recht, mich darauf zu konzentrieren ob der Oberarm noch nach vorne zeigt, ob eine Rotation des Ellbogens da ist usw. Das geht alles irgendwie zu schnell als dass ich da Details mitbekommen würde.
Das geht alles irgendwie zu schnell als dass ich da Details mitbekommen würde.
Willkommen im Club! Was meinst Du, warum wir damit ewig rummachen und darüber philosophieren?
Wenn wir aber schon beim Thema sind, so will ich für heute noch einen Gedanken nachtragen: Die Geschwindigkeitsänderung beim Zug ist zwar wohl wichtig, allerdings darf sie nicht zu schnell erfolgen. Ich neige dazu, in der vorderen Hälfte des Zuges zu "reißen" und das ist überhaupt nicht effektiv; ich fühle, wie mir das Wasser "entgleitet". Man muss sich in der frühen Phase wirklich Zeit lassen und so langsam ziehen, dass man das Wasser immer noch spürt und kontinuierlich nach hinten raus beschleunigen. Das fällt mir sehr, sehr schwer.