Also so ein guter Katholik, der öffentlich an der Fronleichnamsprozession teilnimmt und sich damit als Vertreter einer Minderheit darstellt, der ist schlecht integriert?
Und der Muslim der Vegetarier wird, darf dann trotzdem auf Schweinefleisch auch verzichten? Er muss es nicht probieren, wenn er nicht will?
Ich gebe es auf, Blinden die Farben zu erklären. Deine Beispiele haben nichts damit zu tun, eigene (in diesem Land traditionslose) Religionsgebote über alle anderen gesellschaftlichen Konventionen zu stellen. Ich hätte zumindest Zeugen Jehovas erwartet, da fänden sich eventuell passende Beispiele.
Zitat:
Zitat von MattF
Nein aber du willst offensichtlich eine ganz bestimmte Identität allen hier überstülpen.
Gestehst Du etwa die eigene kulturelle Identität den Menschen zu, die diese für sich defineren können, aber nicht Deiner Vorstellung enstprechend?
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Wann stellt man denn seine religiösen Gebote über die Gebräuche dieses Landes?
Ein paar Beispiele hätte ich aus der Praxis: Wenn man die Tochter nichts ins Schwimmunterricht oder auf die Klassenfahrt läßt, aber zum Kopftuchtragen zwingt und nur mit dem Bruder ausgehen läßt. Wenn man rumpöbelt, weil im Hotel Schinken neben der Geflügelwurst liegt (live erlebt von einem angeblich perfekt integrierten Türken). Wenn man Einzelunterricht in der Schule erzwingt, weil der geistigbehinderte Sohn eine Stunde die Woche im Religionsunterricht der Grundschule bei den Christen dabei sein soll; wenn man in der Arbeit Sonderrechte will, um zu beten oder wegen Ramadan die Arbeitsleistung nicht bringen kann; wenn man als Zeuge Jehovas medizinische Behandlungen von Angehörigen verhindert; wenn man seinem Kind beibringt, daß man Frauen die Hand nicht gibt und daß man keine Ungläubigen heiraten darf, außer sie bekehren sich zum Islam ...
Allgemein wenn man bei Umfragen angibt, daß die Religionsgesetze immer über die staatlichen Gesetze stehen (wie über 60 % der europäischen Muslime, aber nur 20 % der Christen).
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Eine Idee der Willkommenskultur war im übrigen genau das dies nicht wieder passiert.
Löbliche Idee, aber was seit 40 Jahren in Europa schieflief, wird man so einfach nicht beheben, fürchte ich.
Zitat:
Viele Zuwandere wurden früher auch allein gelassen. Es gab viel zuwenig Sprachkurse für Zuwanderer der ersten Generation und das Sprachenlernen wurde auch zu wenig gefordert (nicht nur gefördert).
Wenn das stimmen täte, hätten wir gleich viele Parallelgesellschaften von Griechen, Türken, Italienern, Polen - aber die meisten bis auf die Muslimischen Zuwanderer haben es trotz ach so widriger Umstände geschafft, die Sprache zu lernen, und ihre Kinder voll zu integrieren. Liegt das wirklich nur an mangelnder Willkommenskultur, oder doch an den größeren kulturellen Differenzen, als es im Fall der europäischen Migranten gibt?
Zitat:
In der 2. Generation (hier geboren) sollte es aber keine türkischen Frauen mehr geben die kein Deutsch können. Die waren doch alle in der deutschen Schule.
Bis auf all die, die als Frau extra aus der Türkei geholt wurden, da die "westlichen Mädchen alles Huren sind", wie mir ein (sehr gut deutsch sprechender) hier aufgewachsener türkischer Ingenieurskollege erläutert hat. Und Kinder der 3. Generation sprechen oft schlechter deutsch, als ihre Eltern. In Mannheim gibt es Gegenden, da kommst Du mit Deutsch auf der Straße nicht weit.
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Nehmen wir mal den katholisch, bayrischen Bauer und den atheistisch, veganen Hipster aus Berlin.
Welche gemeinsamen Identitäten haben die denn und glaubst du nicht, dass der Muslim zwischen die 2 passt oder steht er ausserhalb deren Identitäten?
Bei dem was ich über die beiden oben beschriebenen Typen weiß, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Vater und Sohn. Ist deine Frage damit beantwortet?
Wann stellt man denn seine religiösen Gebote über die Gebräuche dieses Landes?
Wenn man auf Pilgerfahrt nach Mekka geht (was diversen AfD-Politikern bei Mesut Özil, der übrigens Deutscher ist, den Schaum vor ihr Schandmaul trieb)?
Und was ist wenn man aus Russland kommend, nicht Weihnachten feiert sondern Chanukka?
Irgendwo stand doch auch etwas vom "Brauch" der Religionsfreiheit in Deutschland....war das nicht gar im Grundgesetz?