Dein Szenario würde zu hundert Prozent stimmen, wenn in Kona die Samorin-Regeln gelten würden mit 20m Abstand zwischen den Pros.
Dann wäre Frodeno sicher bestrebt, gleichmäßig seine 300 Watt über die gesamte Radstrecke zu treten, geführt.
ich stimme dir zu.
Aber: Frodeno ist da vorne nicht alleine. Die werden das Ding mit 4 oder 5 Leuten vorne machen, immer im Wechsel. Und Frodeno und Lange mittendrin.
Alle wissen: Ist das Loch nach 60 km geschlossen, werden sie richtig auf dem Rad bezahlen. Wegfahren lassen können sie weder Kinele noch Sanders. Und wenn beide gehen, wird auch einer von beiden gewinnen (und das wird Sanders sein.
Dann lieber relativ konstant 300 Watt von Anbeginn fahren.
@Sabine
wie denn? Frodeno und Lange und Amberger und zwei andere kommen nun mal vorne raus.
Und hinten kommen nun mnal Sanders und Kienle raus. Und beide versuchen auf Teufel komm raus das Loch zu schließen.
Nichts anderes wird passieren, so oder so.
Die Frage ist lediglich: Machen die vorne eher auf Sicherheit oder nicht. Je früher Sanders und Kienle auffahren, desto mehr werden Letztere anschließend vorne rausfahren wollen.
Wir können auf den ersten 60 Radkilometern mit einer größeren Spitzengruppe rechnen. 20 Mann wären nicht ungewöhnlich. Wer macht dort an der Spitze das Tempo, während die anderen hinten drin sitzen und Körner sparen? Frodeno und Lange, die beiden besten Läufer im Feld? Das glaube ich nicht.
Ich halte es ohnehin für unwahrscheinlich, dass ein Einzelner große Lust verspürt, die Spitzengruppe zu diesem Zeitpunkt nach vorne zu verlassen. Er würde dann eine große Gruppe hinter sich wissen, die es etwas leichter hat als er selbst – und der Tag ist noch lang. Daher halte ich ein "Wir killen Kienle"-Tempo in dieser Gruppe für wenig wahrscheinlich.
Bei einer kleineren Spitzengruppe auf den ersten 60 Radkilometern halte ich eine gegen Kienle und Sanders gerichtete Allianz für wahrscheinlicher. Jedoch: Angenommen, Frodeno und Lange sitzen beide in dieser Gruppe: Lange wird als bester Läufer dort nicht führen und für Tempo sorgen. Und dann wird auch Frodeno wenig Lust haben, vorne das Tempo zu machen und Lange mitzuschleppen. Dasselbe gilt für alle anderen in dieser Gruppe. Die Gruppe wird also nur dann richtig schnell, wenn Frodeno und Lange nicht darin sitzen.
Ich bin mir nicht sicher, ob Kienle und Sanders wirklich zusammen arbeiten werden. Hier wird oft davon ausgegangen, dass beide zusammen durch das Feld nach vorne pflügen werden aber beide sind auch Konkurrenten und sie kämpfen nicht nur gegen Frodo sondern auch gegeneinander. Bei Patrick Lange wird sich zeigen, ob er hinten raus wieder so Laufbeine hat wie 2016, als zwischen seiner Quali Langdistanz in Texas und Kona mehr Zeit war neu aufzubauen als in diesem Jahr, plus Verletzung im Frühjahr. Cameron Wurf kann den Rennverlauf maßgeblich beeinflussen, falls er den Mut hat, auf dem Rad Gas zu geben, so wie er es in Südafrika getan hat. Ob Frodo gut beraten wäre, da mitzugehen, weiss ich nicht.
Jedenfalls finde ich die Ausgangslage trotz der Favoritenstellung von Frodo in diesem Jahr komplexer und interessanter als im Vorjahr, sieht man ja auch an den vielen unterschiedlichen Konstellationen, die hier diskutiert werden. Und die Amis Hoffmann und O`Donnell sind bei den meisten Deutschen gar nicht auf dem Schirm, haben ihre Saison aber zu 100% auf Kona fixiert.
Könntest damit richtig liegen. Ist wohl so ähnlich wie beim Wetter: Die letzten 3 Tage hatte es Sonnenschein, wo soll dann plötzlich der Regen herkommen?
...Aber: Frodeno ist da vorne nicht alleine. Die werden das Ding mit 4 oder 5 Leuten vorne machen, immer im Wechsel. Und Frodeno und Lange mittendrin.
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wie denn? Frodeno und Lange und Amberger und zwei andere kommen nun mal vorne raus.
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Einspruch: Lange schwimmt gut, aber nicht so gut wie Frodeno. Letztes Jahr war es eine Minute Rückstand zwischen der Gruppe von Frodeno und der Gruppe, in der Lange drinsteckte.
Wenn sich Frodeno tatsächlich zu einer offensiven Taktik entschließen sollte, dann wird er (mit den sehr guten Schwimmern) garantiert nicht erst auf Lange (und die anderen guten Schwimmer) warten. insbesondere auch weil Lange jemand ist der sich bei der Führungsarbeit sowieso nicht beteiligen würde (konnte man bei der Live-Übertragung vom Frankfurt Ironman gut sehen, als Kienle auf ihn aufgeschlossen ist und die beiden eine ganze Weile zusammen unterwegs waren. So einen will man in einer Radgruppe normalerweise nicht dabei haben.
Zitat:
Zitat von Huaka
...Und hinten kommen nun mnal Sanders und Kienle raus. Und beide versuchen auf Teufel komm raus das Loch zu schließen.
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Auf Teufel komm raus werden beide m.E.n. nicht agieren. Die haben genug Kona-Erfahrung und wissen welches Tempo sie ihren Beinen zumuten können, um dnach noch laufen zu können (Sanders weiß es spätestens seit Kona 2016). Wenn es zu einem Szenario mit einer sehr offensiven Taktik von Frodeno kommen sollte, dann werden sowohl Sanders als auch Kienle ihr eigenes Rennen machen (vielleicht auch in bestimmten Abschnitten zusammen) und auf die Laufkarte setzen, so ähnlich wie sie es auch in Samorin (oder beim 70.3 Texas) getan haben, als sie auch in der ersten Hälfte Boden auf die Spitze um Brownlee und Raelert verloren und diese auch bis T2 nicht erreicht haben.
Beide, Sanders und Kienle, laufen immer unter dem Sammelbegriff "Überbiker", dabei gewinnen sie fast immer ihre Rennen beim Laufen ( zumindest wenn es stark besetzte Rennen sind, wie Samorin in diesem Jahr oder Frankfurt in den vergangenen beiden Jahren)
Bei einer sehr offensiven Taktik ist gerade auf Hawaii die Chance groß, dass vorne viele Athleten hintenraus platzen und man mit einem Spitzen-Marathon (den sowohl Sebi als auch Sanders zu laufen in der Lage sind) Erfolg hat, so wie es Rinny Carfree ja schon, als Ryf noch etwas schwächer war gelungen ist.
Edit sieht gerade, dass Arne -während ich ausschweifend getippt habe- mehr oder weniger dasselbe (hinsichtlich meines letzten Absatzes) drei Beiträge weiter oben schon mit anderen Worten geschrieben hat.